Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Lore Vogel
Brauchen wir Seniorenvertretungen?
Mit dieser Frage hat sich der Sozialausschuss in seiner letzten Sitzung befasst. Die SPD-Fraktion hat im Vorfeld der Beratung in einer nichtöffentlichen Sitzung Vertreter der Seniorenzentren und des Vereins Oase zu einem Hintergrundgespräch eingeladen sowie Herrn Dr. Rott, Mitglied des Landesseniorenrates.
Heidelberg besitzt eine sehr gute Infrastruktur mit dem Amt für Altenarbeit, den Seniorenzentren und der Akademie für Älteren, brauchen wir da noch ein neues Gremium? Die Arbeit der obengenannten Einrichtungen sind hochgeschätzt und werden als außerordentlich wichtig, erfolgreich und unverzichtbar angesehen.
„Es geht um eine zeitgemäße Form der sozialen Teilhabe und das Engagement der älteren Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg“ (Dr. Rott). Wir sollten das Wissen und die Fähigkeiten der Senioren in das politische System mit einbinden und für unser gesellschaftliches Zusammenleben aktivieren. Damit erfahren die Lebensleistungen und Potenziale der Älteren eine entsprechende Würdigung“ (Dr. Rott). Es geht auch darum, sich auf die Zukunft einzustellen, welche mit dem “Demographischen Wandel“ beschrieben ist und in der die künftigen Senioren eine wichtige Aufgabe zu übernehmen haben. (Es ist doch heute schon eine Tatsache, dass in vielen Vereinen die Hauptarbeit von Senioren geleistet wird.) Diese Entwicklung im Blick zu haben und sich darauf einzustellen und mit den künftigen Senioren Strukturen zu erarbeiten, kann eine sinnvolle Weiterentwicklung der bestehenden Seniorenarbeit sein.
Die SPD-Fraktion hat schon 2002 einen Antrag im Gemeinderat eingebracht, eine Seniorenvertretung analog zu den Kinderbeauftragten in den Stadtteilen zu bilden. Für diesen Antrag fanden wir damals keine Mehrheit. Nachdem eine Seniorenvertretung wieder auf der Tagesordnung ist, sind wir der Ansicht, dass dieses Thema in den Seniorenzentren und den Bezirksbeiräten diskutiert werden sollte, und die- se ein Meinungsbild erarbeiten und Handlungsempfehlungen geben. Der bestehende Arbeitskreis, welcher die Arbeit mit der Evaluation der Seniorenzentren begleitet hat, soll einen Fragenkatalog erarbeiten, anhand dessen die Bezirksbeiräte beraten und dem Gemeinderat eine Empfehlung geben, wie die Seniorenvertretung in die Entscheidungsfindung eingebunden werden kann.
Veranstaltungshinweis: Prof. Monheim spricht am Freitag, 3. April, um 20 Uhr im DAI, Sofienstraße 12, über aktuelle Herausforderungen kommunaler Verkehrspolitik.