Arbeit & Wirtschaft
Breites Nahversorgungsangebot
Mehr als vier Fünftel der Heidelberger haben ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe
Die Heidelbergerinnen und Heidelberger sind überwiegend gut versorgt: Über die Hälfte der Einwohner (56 Prozent) findet ein Lebensmittelgeschäft in weniger als 250 Meter Entfernung, fünf von sechs (84 Prozent) haben nicht weiter als 500 Meter zurückzulegen.
Im Durchschnitt weitere Wege haben die Bewohner der Stadtteile Schlierbach, Ziegelhausen und Wieblingen. Fast jeder Vierte (23 Prozent) wohnt hier weiter als 500 Meter vom nächstgelegenen Supermarkt oder Discounter entfernt. Diese Zahlen finden sich im Bericht „Nahversorgung in den Heidelberger Stadtteilen“ des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, der am 3. März im Stadt-entwicklungs- und Verkehrsausschuss sowie am 19. März im Gemeinderat vorgestellt wurde.
Eher gering ist seit Jahren das Nahversorgungsangebot in Schlierbach, Emmertsgrund, Boxberg und der Südstadt. Bis auf den Emmertsgrund haben diese Stadtteile weniger als 5.000 Einwohner. Demgegenüber haben Weststädter, Bergheimer und Handschuhsheimer die freie Wahl zwischen zahlreichen Geschäften.
Insgesamt gab es zum Stichtag am 15. August des vergangenen Jahres in Heidelberg 251 stationäre Verkaufsstellen des Lebensmitteleinzelhandels und Lebensmittelhandwerks. Hierbei handelt es sich um 100 Lebensmittelgeschäfte (darunter 46 Supermärkte und Discounter), 112 Bäckereien und 39 Metzgereien. Auf rund 49.000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird ein Umsatz von rund 295 Millionen Euro erzielt.
Gegenüber dem Jahr 2002 ging die Anzahl der Lebensmittelgeschäfte im Stadtgebiet leicht zurück. Erhöht hat sich dagegen in den letzten Jahren die Zahl der Supermärkte und Discounter. Die meisten Betriebsaufgaben gab es in Neuenheim, im benachbarten Handschuhsheim verbesserte sich das Versorgungsniveau, insbesondere durch die Ansiedlung weiterer Geschäfte im Gewerbegebiet Fritz-Frey-Straße/Im Weiher.
Die hohe Zahl von 112 „Bäckereien“ wurde in der Diskussion kritisch hinterfragt. Die insbesondere in der Altstadt wie Pilze aus dem Boden schießenden „Shops“ und „Factories“, die industriell Vorgefertigtes aufbacken, seien eigentlich nicht mit Bäckereibetrieben auf eine Stufe zu stellen, die Brot und Kuchen in handwerklicher Tradition herstellen. Aber das wäre dann eine Frage jenseits der Statistik – ob es schmeckt, muss der Kunde entscheiden. Letztendlich sind es eben die Verbraucher, die darüber bestimmen, ob sich ein Geschäft in Wohnungsnähe halten kann oder nicht.
Weitere Informationen
Der Bericht „Nahversorgung in den Heidelberger Stadtteilen“ (Dezember 2008, Statistische Kurzmitteilung Nr. 43) ist beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Kornmarkt 1, Telefon 06221 58-21500, kostenlos erhältlich. (rie)
Bericht als PDF-Datei (1,6 MB)