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Ein Plus für Fahrgäste und Umwelt
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH investiert am Standort Heidelberg rund 1,8 Millionen Euro in neue Linienbusse
Moderne Abgasreinigung, zusätzliche Fahrgastinformation und mehr Fahrkomfort, dies zeichnet die neuen Linienbusse der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH aus, die am Standort Heidelberg in Betrieb genommen wurden. Insgesamt fünf Gelenkbusse aus der bewährten "Citaro"- Familie der Daimler-Tochter EvoBus bieten nun in Heidelberg ein deutliches Plus für Fahrgäste und Umwelt. Hierfür hat die RNV mit Unterstützung durch die HSB rund 1,8 Millionen Euro investiert. Darin enthalten sind rund 260.000,- Euro, die vom Land Baden-Württemberg aus Mitteln des Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetzes finanziert werden.
"Attraktive Fahrzeuge sind eine der Grundvoraussetzungen für einen zeitgemäßen öffentlichen Nahverkehr", betonte Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Präsentation der neuen Busse im RNV-Betriebshof, "denn wenn der Reisekomfort und die Fahrgastinformationen stimmen, sind die Kunden mit dem Angebot zufrieden". Darüber hinaus habe der ÖPNV eine besondere Stellung, wenn es um den Umweltschutz geht. "Das Umsteigen auf Bahn und Bus senkt den Energieverbrauch und schont die Umwelt, daher tragen unsere Verkehrsbetriebe eine besondere Verantwortung für die Luftreinhaltung", so der Oberbürgermeister.
Dieser Verantwortung stelle sich die RNV nach den Worten ihrer Geschäftsführer Martin in der Beek und Andreas Kerber. "Neben dem Komfort ist der Umweltschutz ein zentraler Aspekt bei der Modernisierung unseres Fahrzeugparks", sagte der technische Geschäftsführer Martin in der Beek. Die neuen Busse wurden daher mit der von Mercedes-Benz entwickelten "Blue Tec"-Dieseltechnologie ausgestattet, um die strengen Euro-5-Abgasnormen erfüllen zu können. Gleichzeitig setzt die RNV bei ihren Fahrzeugen auch auf verbesserte dynamische Fahrgastinformation. "Gerade in einer stark vom Tourismus frequentierten Stadt wie Heidelberg ist eine optimale Information während der Fahrt wichtig", erläuterte Martin in der Beek.
Kundenzufriedenheit in Heidelberg besser als der Bundesdurchschnitt
Für Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH, ist die Inbetriebnahme der neuen Busse ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: "Die Ergebnisse des letzten ÖPNV-Kundenbarometers haben uns gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und die Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung greifen". Den Befragungsergebnissen aus 2008 zufolge hat in Heidelberg die Globalzufriedenheit mit dem Nahverkehr im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, so dass diese nun sogar besser als der Bundesdurchschnitt ist. Darüber hinaus wurden nahezu alle wesentlichen Leistungsmerkmale von den Kunden besser bewertet. Hierzu zählen die Taktfrequenz, das Liniennetz, das Platzangebot in den Fahrzeugen und die Schnelligkeit. Bei den Punkten Liniennetz, Taktfrequenz, Fahrausweisautomaten und auch Sicherheit im Fahrzeug lässt Heidelberg inzwischen ebenso den Bundesdurchschnitt hinter sich. Auch bei den eher kritisch bewerteten Aspekten Ausstattung der Haltestellen und Info bei Störungen dürfte in Zukunft mit mehr Zustimmung zu rechnen sein, da die RNV an diesen Punkten bereits arbeitet, indem sie die Dynamische Fahrgastinformation ebenso umsetzt wie ein neues Haltestelle-Informationskonzept. "Dennoch sollten wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen", fügte Jäger hinzu, "sondern gemeinsam den Nahverkehr in Heidelberg weiter voranbringen".
Auch OB Würzner und RNV-Geschäftsführer in der Beek bekräftigten, dass dieser positive Trend nun weiter nachhaltig gestärkt werden muss. Auch in den kommenden Jahren sollen daher Mittel für die weitere Verjüngung des Fahrzeugparks zur Verfügung gestellt werden. So beschafft die RNV in den kommenden zwei Jahren weitere zehn Fahrzeuge für den Standort Heidelberg. Darüber hinaus wird sukzessive die Infrastruktur erneuert und an die Kundenbedürfnisse angepasst. Eine dieser Erneuerungsmaßnahmen ist beispielsweise im kommenden Jahr der zweite Bauabschnitt bei der Erneuerung der Rohrbacher Straße.
"BlueTec" setzt neue Maßstäbe bei der Abgasreinigung
Wie Tammo Voigt, Vertriebsleiter bei EvoBus, erläuterte, reduziert der Einsatz des "BlueTec"-Verfahrens bei den RNV-Bussen den Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden auf ein Minimum, so dass der Stickoxidanteil im Abgas um durchschnittlich 43 Prozent unter den aktuell gültigen Grenzwerten liegt. Herzstück von "BlueTec" ist ein SCRKatalysator, in den der Zusatzstoff "AdBlue", eine wässrige Harnstofflösung, eingespritzt wird. Durch die Hitze der Auspuffgase entsteht aus dem Harnstoff Ammoniak, der wiederum mit den Stickoxiden reagiert. Als für die Umwelt vollkommen unschädliche Endprodukte entstehen bei dieser Reaktion Stickstoff und Wasserdampf. Das "BlueTec"-System ermöglicht höhere Verbrennungstemperaturen, wodurch wiederum die besonders gefährlichen Mikropartikel weitestgehend eliminiert werden.
Neues Fahrgastinformationssystem
Bisher konnte in den Linienbussen lediglich die nächste Haltestelle angezeigt werden und dazu noch die Information, ob der Bus hält. In den neuen Fahrzeugen ermöglichen nun 12-Zoll-TFT-Bildschirme ganz neue Dimensionen der Fahrgastinformation. So sehen die Kunden anhand einer "Perlenschnur" die jeweils nächsten drei Haltestellen und dazu das Fahrziel der Linie. Auf dem zweiten Monitor können verschiedene Kundeninfos eingespielt werden, wie beispielsweise Störfallmeldungen, Hinweise auf wichtige Ziele entlang der Fahrstrecke oder auch zu einem späteren Zeitpunkt aktuelle Anschlussinformationen.
Voraussetzung für diese weitergehenden Kundeninfos ist allerdings der Aufbau des Rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL), der bei der RNV gerade abgeschlossen wird. Alle Busse besitzen bereits den für den RBL-Betrieb erforderlichen Bordrechner. Mit Unterstützung des RBL wird es nun möglich sein, von der zentralen Leitstelle verschiedene Informationen direkt in das Fahrzeug einzuspielen. Eine weitere Verbesserung der Fahrgastinformation stellen die neuen Zielfilme mit LED-Anzeigern dar. Gegenüber der alten "Flip-Dot"- Technik ist die Lesbarkeit der Anzeiger deutlich besser, außerdem sinkt die Störanfälligkeit.
An die besonderen Anforderungen im Heidelberger Nahverkehr sind die Busse ferner durch den Hublift angepasst. Außerdem verfügen sie über einen zusätzlichen Stellplatz für Rollstuhlfahrer. "Aufgrund der zahlreichen Kliniken ist in Heidelberg eine Zusatzausstattung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste besonders wichtig", erläuterte RNV-Geschäftsführer in der Beek.