Stadt & Leute
Erst prüfen, dann erweitern
Stadthalle: Gemeinderat beschloss mit großer Mehrheit einen Realisierungswettbewerb
Am Donnerstag, 18. Dezember 2008, gab der Heidelberger Gemeinderat grünes Licht für einen Realisierungswettbewerb für die Stadthallen-Ergänzung.
Mit 28 Ja- und 11 Nein-Stimmen wurde ein modifizierter Antrag der CDU-Fraktion verabschiedet. Dieser sieht vor, dass vor einem endgültigen Beschluss, auf Basis der optimierten Variante geprüft werden soll, ob ein wirtschaftlicher Betrieb der Stadthalle als Konferenzzentrum möglich ist.
Die Prüfung soll auch Aussagen zu ohnehin anfallenden Kosten der Sanierung der Stadthalle und zu den bereits vorliegenden Kostenberechnungen des Betriebes eines vergleichbaren Konferenzzentrums am Bahnhof enthalten. Auf Basis dieses Modells soll ein Betriebs- und Finanzierungsmodell vorgelegt werden.
Als Grundlage für die Entscheidung dienten dem Rat das Raumprogramm und die Wirtschaftlichkeitsanalyse, vorgelegt von Prof. Dr. Helmut Schwägermann, und das Baumassenkonzept von Prof. Dr. Christoph Mäckler. Beide ermittelten im Auftrag des Gemeinderates den kleinstmöglichen Raumbedarf für Kongresse mit 1.000 bis 1.200 Gästen unter optimaler Berücksichtigung der räumlichen Struktur der Stadthalle. Das Konzept sieht hoch flexible und multifunktional einsetzbare Räume vor, wodurch das ursprüngliche Raumprogramm von 6.300 auf 3.300 Quadratmeter Fläche reduziert werden konnte, ohne Komfort und Qualität zu verringern.
Die Ergänzung soll die Stadthalle wieder wettbewerbsfähig machen und gleichzeitig ihre unverwechselbare historische Ausstrahlung erhalten. Zusätzlich könnte der Realisierungswettbewerb Lösungen hervor bringen, in denen die Bezüge der Stadthalle zur Altstadt und zum Neckarufer vertieft werden.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hatte auch im Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Entscheidung im Vorfeld der Gemeinderatssitzung noch einmal intensiv für eine Zustimmung zur Ergänzung geworben. Von den 950.000 Übernachtungen in der Stadt entfallen gut 550.000 auf Tagungsgäste oder Geschäftsreisende. Auf den Einzelhandel entfallen etwa 20 Prozent der Gesamtausgaben von Kongressteilnehmern. Insgesamt generiert das Tagungsgeschäft eine Bruttowertschöpfung von jährlich knapp 35 Millionen Euro. (amb)