Stadt & Leute
Mitmachen ausdrücklich erwünscht
Seit 25 Jahren macht das Kulturfenster Heidelberg ein bisschen bunter und lebendiger
Es gibt in Heidelberg ein paar Dauerbrenner, die kennt jedes Kind hier. Einer ist zum Beispiel das Spielmobil. Das taucht seit 25 Jahren zuverlässig und vollbepackt mit allen möglichen Spielen regelmäßig in den Stadtteilen auf.
Ebenfalls stadtweit bekannt ist die Spielstadt Heidel-York, in der Kinder in den Sommerferien Stadtleben nachspielen und die seit 20 Jahren immer frühzeitig ausgebucht ist. Oder auch das Kindertheaterfestival auf der Ne-ckarwiese, wo neben vielen Theaterproduktionen zum Anschauen ein buntes Mitmachprogramm lockt.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was das Kulturfenster bereits seit 25 Jahren an Abwechslung für Kinder in die Stadt reinbringt. Aber er zeigt, mit welchem Anspruch der „Verein zur Förderung von Jugendarbeit, Bildung und Kultur“ antritt. „Unser Konzept besteht darin, Kultur nicht nur zum Angucken, sondern zum Mitmachen anzubieten“, fasst es Jörg Rad, gemeinsam mit Roger Back Geschäftsführer, zusammen.
Mitmachen sollen aber nicht nur die Kleinen. Auch das Programm für Jugendliche und Erwachsene setzt vielfach aufs Aktivieren. Jugendliche können an Breakdance- oder Rap-Kursen teilnehmen, Comics zeichnen lernen oder sich in Graffiti üben. Regelmäßig führen Schauspieler von „Drama light“ in den Kulturfenster-Räumen in der Kirchstraße 16 junge Menschen ans Improvisationstheater heran. Straßenfußball für Toleranz oder die offene Musikbühne „Your stage“ sind weitere Angebote in dieser nicht vollständigen Auflistung.
Für Erwachsene gibt es Fortbildungsangebote aus der pädagogischen und kulturellen Praxis. Als besondere Örtlichkeit für Kleinkunst und Kabarett, Chanson und Weltmusik hat sich die Bühne „Corner“ in der Kirchstraße über Heidelberg hinaus einen Namen gemacht. Hier kann man hautnah die Künstler erleben, der intime Raum bietet nur knapp 100 Menschen Platz. Für das Jubiläumsprogramm zum 25-jährigen Bestehen zog man deshalb für drei Tage in den Saal der Musik- und Singschule ein paar Häuser weiter.
Das unterhaltsame und anspruchsvolle Programm wickle eine kleine Kernmannschaft ab, die von vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen unterstützt wird, sagt Jörg Rad. Dennoch will der Verein in Zukunft Bewährtes ausbauen und Neues aufnehmen. Jörg Rad betrachtet den Ausbau der Familienangebote als besonders wichtig: „Die Nachfrage nach Freizeitangeboten, an denen die ganze Familie teilnimmt, nimmt zu“, sagt er. Da will das Kulturfenster künftig einen neuen Schwerpunkt setzen. Allerdings stoße man in der Kirchstraße schon heute an Kapazitätsgrenzen, so Rad.
Finanziert wird das Kulturfenster im Wesentlichen von der Stadt Heidelberg. Persönlich kann man die Arbeit des Vereins als Mitglied unterstützen.
Viel mehr zum Kulturfenster ist im Internet unter www.kulturfenster.de zu finden. (neu)