Die Stadtwerke-Seite
Heidelberger Stadtwerke nutzen Öffnung des Gasmarktes bereits seit sechs Jahren
Die Meldung: „Der Gasmarkt ist geöffnet“, die seit einigen Tagen durch die Medien schwirrt, ist für die Heidelberger Stadtwerke nichts Neues.
„Wir haben den Wettbewerb auf der Einkaufsseite am Gasmarkt bereits im Jahre 2000 durchgesetzt“, berichtet Heike Kuntz, Vorstand für Energie und Handel bei den Heidelberger Stadtwerken und erläutert, dass die Stadtwerke damals das Kartellamt auf den Plan gerufen habe, um als Zwischenhändlerin die Chancen des liberalisierten Gasmarktes nutzen und sich attraktive Gaslieferanten wie die zwei relevanten Gas-Importeure in Deutschland, die Eon Ruhrgas und die BASF-Tochter Wingas, suchen zu können. Dass dieses Recht jetzt auch Privatkunden eingeräumt wird, bewerten die Heidelberger Stadtwerke positiv und sehen den Wettbewerb als neue Herausforderung, ihren Kunden weiterhin als fairer und leistungsfähiger Partner zu begegnen. Die Heidelberger Stadtwerke gehören nach eigenen Angaben zu den günstigen Gasversorgern in Deutschland, rangieren im deutschen Preisvergleich im oberen Drittel und sind als regionaler Dienstleister vergleichbar mit dem Tante Emma-Laden um die Ecke. Ist er verschwunden, weiß man erst, was einem fehlt: die emotionale Beziehung, Kompetenz in der Nähe und der Service vor Ort.
Immer mehr Kunden sehen sich der Willkür ihres Gasversorgers ausgeliefert. Kuntz spricht in diesem Zusammenhang von der Ohnmacht besonders kritischer Gas-Kunden durch die Abhängigkeit vom Gasversorger, ein Zustand, den es zu beseitigen gilt. Auch ist diese Situation den Kundenschreiben, in denen die Preiserhöhung des Versorgers als „unbillig“ im Sinne des § 315 BGB beanstandet wird, abzulesen. Doch vor allzu großer Euphorie was die Preispolitik betrifft, warnt der Heidelberger Energieversorger. Bislang gäbe es nämlich noch keine Spielregeln für den Gaswettbewerb im Privatkundenbereich. Und die Öffnung des Gasmarktes bedeute auch nicht automatisch eine Gaspreissenkung. Im Gegenteil: die Zeichen stünden eher durchweg auf Gaspreiserhöhung, klärt Kuntz auf und teilt damit die Auffassung einiger Verbraucherverbände, die auch davon ausgehen, dass die Erdgaspreise für den Privatkunden vorerst nicht sinken werden. Der Grund: der Gaspreis folgt mit 3-bis 6-monatiger Verzögerung dem Ölpreis, dauerhaft wird Öl knapper und damit teurer.