Thema der Woche

Die Zukunft des Theaters ist gesichert!

Überwältigende Zustimmung des Gemeinderates zur Sanierung des Heidelberger Theaters

Die Zukunft des Heidelberger Theaters ist gesichert: Mit überwältigender Mehrheit – 34 Ja-, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung – beschloss der Gemeinderat am 25. November, der Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg die Ausführungsgenehmigung zur Sanierung des Theaters zu erteilen.

Ansicht des neuen Theatersaals nach dem Entwurf der Darmstädter Architekten Waechter + Waechter.
Ansicht des neuen Theatersaals nach dem Entwurf der Darmstädter Architekten Waechter + Waechter.

Möglich wird die Sanierung durch bürgerschaftliches Engagement, das bundesweit einzigartig ist: 13 Millionen Euro stellt der Heidelberger Unternehmer Wolfgang Marguerre für den Um- und Ausbau zur Verfügung. Weitere 3,5 Millionen Euro hat das „Bürgerkomitee zur Rettung des Theaters“ bislang an Spendengeldern für die Sanierung zusammengetragen, davon allein eine Million von Manfred Lautenschläger, der als erster Großspender den Startschuss für die beispielhafte Spendenaktion gab. Insgesamt ist das rund ein Drittel der mit 52,9 Millionen Euro veranschlagten Gesamtkosten. Da das Stiftungsmodell zusätzlich erhebliche Steuervergünstigungen mit sich bringt, beträgt der städtische Finanzierungsanteil tragbare 25 Millionen Euro.

Mit dem Beschluss stimmte der Gemeinderat zugleich dem reduzierten, kosten- und funktionsoptimierten Raumprogramm zu. Außerdem gab er grünes Licht für die Beauftragung des Darmstädter Architekturbüros Waechter + Waechter mit der weiteren Planung und Durchführung der Sanierung auf der Grundlage der überarbeiteten Pläne. Der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) wurde die Projektleitung für die Sanierungsarbeiten übertragen.

Das Architekturbüro Waechter + Waechter aus Darmstadt war im März 2008 von der Jury mit großer Mehrheit zum ersten Preisträger des Architektenwettbewerbs zur Sanierung des Theaters gewählt worden; es hatte den am besten bewerteten und gleichzeitig kostengünstigsten Entwurf eingereicht. Seine Stärken liegen darin, dass er sich hervorragend in die Heidelberger Altstadt einfügt, indem er die historischen Gebäude aufwertet und auf die historischen Maße Rücksicht nimmt. Waechter + Waechter haben zuletzt den hessischen Landtag gebaut und erhielten dafür den Preis für vorbildliches Bauen des Landes Hessen.

Laut Plan soll mit der Sanierung des Heidelberger Theaters im Sommer 2009 begonnen werden. Die Eröffnung des grundsanierten Theaters ist im September 2012 geplant – mit einem komplett neuen Zuschauerraum und Bühne bei Beibehaltung des denkmalgeschützten alten Saals als weiterer Spielstätte. Gleichzeitig gibt es wesentliche Verbesserungen für Zuschauer und Mitarbeiter. Für Menschen mit Behinderungen wird ein barrierefreier Zugang zum Theater möglich sein.

Für weitere drei Jahre wird das Theater nochmals seine Kraft und Improvisationsfähigkeit beweisen. Im Sommer 2009 steht der Umzug an: Der Betrieb geht in die leerstehende alte Feuerwache in der Nähe des Bahnhofs, in deren Hof ein großes Theaterzelt als Ersatzspielstätte errichtet werden wird. Darüber hinaus wird es für das Schauspiel eine weitere Ersatzspielstätte geben. (eu)

Stimmen zur Theatersanierung

Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister:

„Mit dem Beschluss des Gemeinderates können wir die Theatersanierung jetzt endlich konkret angehen. Unsere Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihrem einzigartigen Engagement klar zum Theaterstandort Heidelberg bekannt. Innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes ist das qualifizierte Sanierungskonzept entwickelt und jetzt auch beschlossen worden. Allen Unterstützern und all denen, die in den vergangenen Monaten hart an dieser guten Lösung gearbeitet haben, gilt mein aufrichtiger Dank.“

Wolf Meng, Bürgerkomitee zur Rettung des Heidelberger Theaters:

„Mein Glückwunsch an alle Beteiligten! Der Erfolg des Bürgerkomitees zur Rettung des Theaters gründet darauf, dass es erstmals eine Initiative FÜR eine Sache in Heidelberg gibt.“

Wolfgang Marguerre, Unternehmer:

„Als gebürtiger Heidelberger habe ich bereits in meiner Kindheit das Theater genossen. Was ich dort sehen und erleben konnte, hat wesentlich zu meiner Bildung und Lebensfreude beigetragen. Seit einigen Jahren lebe ich wieder in Heidelberg und sehe mit großer Begeisterung, wie sich die Stadt und das Theater entwickeln. Da ich ein erfolgreiches Unternehmen habe, ist es mir ein großes Bedürfnis und eine Selbstverständlichkeit, diese wichtige Sanierung des Theaters zu unterstützen. Ich freue mich schon auf das schöne Ergebnis.“

Xenia Hirschfeld, Gebäudemanagement der Stadt Heidelberg:

„Für mich geht ein großer Wunsch in Erfüllung: Das Theater wird endlich nach einem Gesamtkonzept saniert! Und das mit einem Architektenpaar, das das Gebäude auf fast geniale Weise erfasst hat. Dank Spende wird‘s möglich!“

Peter Spuhler, Intendant:

„Dass der Beschluss möglich wurde, liegt vor allen Dingen an der Begeisterungsfähigkeit und dem Einsatz der Heidelberger Bürger, allen voran der Großspender und Mäzen Wolfgang Marguerre – der allein 13 Millionen Euro für die Theatersanierung gegeben hat – die auf wunderbare Weise zeigen: Wenn wir es nur wollen, ist alles möglich.“

Infos zur Theatersanierung

Ausführliche Informationen zur Theatersanierung gibt es im Internet unter www.heidelberg.de und www.theater.heidel
berg.de. Ansprechpartnerin für Benefizveranstaltungen zur Rettung des Theaters ist Theater-Mitarbeiterin Ulrike Annecke, Telefon 06221 58-35661.