Stadt & Leute
Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsbericht 2007 im Gemeinderat vorgestellt – Regelmäßige Berichterstattung über Umsetzungserfolge
Am 25. November nahm der Gemeinderat den Nachhaltigkeitsbericht 2007 zur Kenntnis. Es ist der mittlerweile dritte Umsetzungsbericht zum Stadtentwicklungsplan. Der indikatorengestützte Bericht gibt einen raschen und zusammenfassenden Überblick über die Entwicklung aller Zielbereiche zwischen 2003 und 2006.
„Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Insgesamt kommt der Bericht zu einem positiven Ergebnis für die Stadt Heidelberg. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt ist sie – in allen Zielbereichen – wieder ein Stück weitergekommen. Der Bericht verdeutlicht, wie intensiv Stadtverwaltung und Gemeinderat daran arbeiten, auf allen Gebieten konsequent eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.“
Der Bericht zeigt aber auch, wo noch besonderer Handlungsbedarf besteht. Beispielhaft sind hier der Wohnungsmarkt und die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung zu nennen. In beiden Bereichen wurden seit 2006 erhebliche Anstrengungen unternommen.
Bei der Haushaltswirtschaft war noch ein Anwachsen des Schuldenstandes zu verzeichnen, der Zuwachs fiel jedoch geringer aus als in der Vorperiode. Die Umsetzung der Ziele im Sozialbereich lässt weitere große Fortschritte im infrastrukturellen Bereich erkennen. Gleich nach Berlin belegt Heidelberg den Spitzenplatz bei der Kleinkindbetreuung unter den westdeutschen Städten.
Die Reform des Sozialgesetzbuches zeigte auch in Heidelberg das wahre Ausmaß von Armut, deren Bekämpfung noch vermehrter Anstrengungen bedarf. Die deutlichen Schritte hierzu sind bereits eingeleitet. Zu prüfen ist, inwieweit noch mehr Aufträge an Beschäftigungsgesellschaften im Rahmen des Programms Aktive Beschäftigungspolitik vergeben werden können.
Die Wirtschaft in Heidelberg prosperiert, als Wissenschaftsstadt konnte Heidelberg seine Standortvorteile nutzen und weiter ausbauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging allerdings, dem Bundestrend entsprechend, kontinuierlich zurück mit der Gefahr der Verfestigung von sozialen Ungleichgewichten.
Im Umweltbereich, dem Zielbereich mit den besten Bewertungen, fallen diesmal die Fortschritte beim Stromsparen und der CO2-Reduktion auf, nicht nur bei der Kommune, sondern auch im privaten Bereich.
Dennoch bleibt weiter Handlungsbedarf, um der globalen Verantwortung gerecht zu werden und das selbst gesetzte CO2-Einsparziel zu verwirklichen. Auch mit der Ressource Wasser wurde immer sparsamer umgegangen. Die Ausweitung der Biotopvernetzungsflächen unterstützte den Biotop- und Artenschutz.
Im Zielbereich Wohnen zeigt sich weiterhin der größte Handlungsbedarf. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen blieb im ganzen Berichtszeitraum hinter den im Wohnungsentwicklungsprogramm geforderten 500 Wohnungen pro Jahr zurück. Durch die Bahnstadt dürfte hier bis zum nächsten Bericht mit einer deutlichen Verbesserung zu rechnen sein.
Auch bei der Verbesserung der Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften besteht Handlungsbedarf, wenn das Ziel der „Stadt der kurzen Wege“ nicht aus den Augen verloren werden soll. Das Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung hat diesen Handlungsbedarf erkannt und eine Stelle für den Bereich Nahversorgung in den Stadtteilen geschaffen.
Der überproportionale Anteil von ausländischen Kindern an Heidelbergs Hauptschulen verlangt weitere Integrationsmaßnahmen, auch wenn sich bereits eine leichte Verbesserung abzeichnet. Als alarmierend muss die Verdoppelung der Zahl an übergewichtigen Kindern bei der Schuleingangsuntersuchung angesehen werden.
In der Summe aber lässt sich das Fazit ziehen, dass Heidelberg auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt wieder ein Stück vorangekommen ist.
Nachhaltigkeitsbericht
Der Nachhaltigkeitsbericht ist beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Prinz Carl, Kornmarkt 1, Telefon 06221 58 21500, kostenlos erhältlich. Als PDF-Datei (1,5 MB) finden Sie ihn hier.