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Bürgerengagement sichert Sanierung
Ausschüsse geben grünes Licht für Theatersanierung – Gemeinderat entschied am 25. November
Die Sanierung des Heidelberger Theaters kann wie geplant beginnen – denn sie steht auf einem soliden Fundament und belastet den städtischen Haushalt weit weniger als zuletzt kalkuliert. Diese positiven Neuigkeiten und die weitere Planung der Sanierungsarbeiten standen im Mittelpunkt einer nicht öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses, des Bauausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses des Heidelberger Gemeinderates am 20. November. Am 25. November und damit nach STADTBLATT-Redaktionsschluss entschied der Gemeinderat über das Sanierungs- und Finanzierungspaket.
In den vergangenen Monaten hatte die Stadtverwaltung gemeinsam mit Fachplanern, Architekten und dem Bürgerkomitee zur Rettung des Theaters im Auftrag des Gemeinderates intensiv an einer Kostenoptimierung des Entwurfs von Waechter + Waechter gearbeitet. Das Architekturbüro Waechter + Waechter aus Darmstadt war im März 2008 von der Jury mit großer Mehrheit zum ersten Preisträger des Architektenwettbewerbs zur Sanierung des Theaters gewählt worden; es hatte den am besten bewerteten und gleichzeitig kostengünstigsten Entwurf eingereicht.
Die dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegte Kostenoptimierung sieht unter anderem eine erhebliche Reduzierung des Raumprogramms, der Fassadenfläche und einen Verzicht auf das dritte und teilweise zweite Untergeschoss vor. Trotz dieser einschneidenden Maßnahmen werden durch die drastisch gestiegenen Baukosten bis zur Fertigstellung Gesamtkosten in Höhe von 52,9 Millionen Euro erwartet. Allerdings liegt der städtische Finanzierungsanteil an der Sanierung, die über die Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg erfolgen wird, bei den im Haushalt möglichen und eingeplanten 25 Millionen Euro.
Großzügige Spende
Die für die Stadt tragbare Kostenhöhe ist vor allem einer äußerst großzügigen Spende des Heidelberger Unternehmers Wolfgang Marguerre zu verdanken. Dieser hatte sich vor kurzem in einem Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bereit erklärt hat, sich mit 13 Millionen Euro an den Sanierungskosten zu beteiligen.
Weitere Säulen einer gesicherten Finanzierung sind die erheblichen Spenden, die das Bürgerkomitee zur Rettung des Theaters bisher zusammengetragen hat, und die Steuervergünstigungen, die das Stiftungsmodell mit sich bringt.
Mit überwältigender Mehrheit empfahlen daher alle Ausschüsse dem Gemeinderat, dem reduzierten Raumprogramm zuzustimmen und der Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg die Ausführungsgenehmigung zur Sanierung des Theaters zu erteilen. Außerdem empfahlen die Ausschüsse dem Gemeinderat, das Architekturbüro Waechter + Waechter mit der weiteren Planung und Durchführung der Sanierung auf der Grundlage der überarbeiteten Pläne zu beauftragen. Der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) soll die Projektleitung für die Sanierungsarbeiten übertragen werden.
„Ich bin sehr erleichtert, dass wir eine so gute Grundlage für die Theatersanierung schaffen konnten und freue mich, dass die Ausschüsse uns heute mit einem überwältigendem Votum den Weg zur Sanierung geebnet haben. Für das herausragende finanzielle Engagement von Wolfgang Marguerre, aber auch für die vielen Spenden, die das Bürgerkomitee bisher zusammentragen konnte, bin ich mehr als dankbar.
Dieses tolle bürgerschaftliche Engagement ist der eigentliche Motor, Impulsgeber und Garant für die Theatersanierung und sicherlich bundesweit einmalig,“ sagte Oberbürgermeister Dr. Würzner im Anschluss an die Sitzung.
Auch Theaterintendant Peter Spuhler zeigte sich hoch erfreut: „Ich glaube, dass die Entscheidung für Waechter+Waechter für die Stadt Heidelberg ungeheuer wichtige Entscheidung ist. Sie sichert die Zukunft des Theaters für Jahrzehnte. Jede andere Entscheidung hätte entweder zur Schließung des Theaters geführt oder wäre teurer geworden. Allen Spendern, den Bürgern, den Großspendern, allen voran Herrn Marguerre, Herrn Lautenschläger und dem Bürgerkomitee haben wir vom Theater unendlich viel zu verdanken. Und wir haben vor allem unserem unermüdlichen Oberbürgermeister und Bürgermeister Dr. Joachim Gerner zu danken!“ (hei)