Stadt & Leute
Frühstück in der Turnhalle
Die Vorbereitungen auf das Landesturnfest laufen auf Hochtouren
Vom 24. bis 28. Mai befindet sich Heidelberg im sportlich-fröhlichen Ausnahmezustand. In dieser Zeit „besetzen“ rund 20.000 Turnerinnen und Turner die Stadt und verwandeln sie zum Landesturnfest in einen großen Sport- und Festplatz.
Zurzeit münden die Vorbereitungen für das Mega-Ereignis in eine konkretere Planung, denn mit dem 26. Februar wurde die Anmeldeliste geschlossen. „15.000 haben sich schon fest angemeldet“, berichtete Gert Bartmann vom Sportamt wenige Tage vor Meldeschluss. Er sitzt für die Stadt Heidelberg als stellvertretender Vorsitzender im Organisationskomitee des Landesturnfestes. Hier wird das Großereignis vorbereitet. Dem Komitee gehören fast ausschließlich Vertreter/innen aus dem Turnbereich an.
Diese haben natürlich die Hauptlast der Organisation zu tragen. Doch auch bei der Stadt Heidelberg ist noch eine Menge bis zum 24. Mai vorzubereiten. Dazu wurde eigens eine Arbeitsgemeinschaft mit Vertreter/innen städtischer Ämter gegründet.
So hatte das Schulverwaltungsamt beispielsweise die Aufgabe, mit den Schulen und den Schulleiter/innen die Übernachtungsfrage zu klären: Diese zeigten sich kooperationsbereit, die Gäste aus dem ganzen Land schlafen jetzt in Klassenzimmern, gefrühstückt wird in der Turnhalle oder im Foyer. Die Universität stellte ein leeres Schwesternwohnheim zur Verfügung. Für jedes „Sleep-In“ gibt es Betreuer aus Heidelberger Sportvereinen. Auch Rugbyvereine oder Wassersportler springen ein und übernehmen diese Aufgabe. „3.000 ehrenamtliche Vereinsleute aus Heidelberg helfen mit“, berichtet Gert Bartmann.
Damit die Turner/innen ihre Wettbewerbe reibungslos durchführen können, müssen auch die Sportstätten präpariert sein und alle Geräte funktionieren. Marktplatz, Universitätsplatz oder Ne-
ckarwiese sind Veranstaltungsorte mit großem Publikums-andrang, da muss die Infrastruktur stimmen. Bei 20.000 Gästen sind auch besondere Anforderungen an die Abfall-entsorgung und Reinigung gestellt, auch wenn die Turner/innen das Putzen in den Unterkünften selbst übernehmen. Alle diese Aufgaben übernimmt die Stadt.
Auch das Transportproblem war zu lösen: Die RNV hat sich zum Ziel gesetzt, dass jede Wettkampfstätte mit dem ÖPNV zu erreichen ist. Das Auto soll stehen bleiben. Alle Turnfest-Teilnehmer/innen haben zudem die Möglichkeit, mit ihrer Festkarte kostenlos im ganzen VRN-Gebiet zu fahren.
Nicht nur die Stadtverwaltung, auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste fiebern dem Großereignis und ihren Aufgaben entgegen. Die Universität nutzt die Chance und veranstaltet eine Turnfestakademie und stellt ihre Sportstätten wie auch den Olympiastützpunkt für die Wettkämpfe zur Verfügung. „Unsere Zusammenarbeit mit dem Badischen Turnerbund und mit allen anderen Partnern ist hervorragend, die Koordination klappt problemlos“, bestätigt Gert Bartmann. (neu)