Kultur
Jazz und anderes
Im Gespräch: „Enjoy Jazz“-Festivalleiter Rainer Kern
Als Grundschüler hat er seine erste Jazz-Platte bekommen. Heute leitet er mit „Enjoy Jazz“ eines der größten Jazz-Festivals Europas. Drei Fragen an Rainer Kern.
Herr Kern, welche war Ihre erste Jazz-Platte?
Kern: Meine erste Jazz-Platte hat mir mein Bruder geschenkt als ich neun Jahre alt war, „ Tale spinnin‘ „ von „Weather Report“. Ich war ziemlich ratlos als ich die Platte das erste Mal angehört hatte, so etwas kannte ich überhaupt nicht. „Springfever“ von Joachim Kühn“ mit Philip Catherine war die erste Jazz-Platte, die ich mir selbst gekauft habe. Da war ich zwölf.
Wenn Geld keine Rolle spielte: Wen wünschten Sie sich unbedingt auf die Enjoy-Jazz-Bühne?
Kern: Wir sind mit dem Programm sehr zufrieden so wie es ist und müssen gar nicht Unsummen für Einzelprojekte ausgeben, sondern Jahr für Jahr die interessanten (auch neuen) Projekte finden. Viel lieber wäre mir, dass das Festival endlich auf soliden und perspektivisch sicheren Beinen steht und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen gesicherten Arbeitsplatz haben und angemessen bezahlt werden können. Dazu muss die öffentliche Förderung sehr stark ansteigen.
Ihr Geheimtipp 2008 für die Heidelberger?
Kern: Unbedingt das „José James Quartet“ am 6. November im Karlstorbahnhof in Heidelberg anschauen. José James ist ein sehr junger, aber schon wahnsinnig tief und ausdrucksstark klingender Jazzsänger, der überraschen wird. Am 3. November spielt im Kulturzentrum „dashaus“ in Ludwigshafen der Saxofonist Zim Ngqawana, einer der wichtigsten jungen Jazzmusiker Südafrikas, der wohltuend frische und einnehmende Musik macht. Am 28. Oktober wird Sidsel Endresen in Mannheim mit dem jungen norwegischen Electro Duo „Humcrush“ einmal mehr eindrucksvoll zeigen, wozu sie mit ihrer Stimme in der Lage ist.
Enjoy Jazz
Mehr Infos zum Festival unter www.enjoyjazz.de. Nächster Act in Heidelberg: Nora Winstone (15. Oktober, 21 Uhr, Karlstorbahnhof) (eu)