Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Michael Rochlitz

Berufliche Schulen

Michael Rochlitz

Mit einer gewissen Genugtuung sehen wir, dass den beruflichen Schulen in Heidelberg im Rahmen der kommunalen Bildungslandschaft endlich die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdienen. Immerhin werden laut Schulbericht der Stadt Heidelberg cirka 40 Prozent aller Schüler in Heidelberg an beruflichen Schulen unterrichtet. Dass die beruflichen Schulen nicht in Vergessenheit geraten, ist maßgeblich auch der SPD-Gemeinderatsfraktion zu verdanken, die ständig an die Bedeutung des beruflichen Schulwesens erinnert und dies auch durch entsprechende Anträge unterstreicht. Wenn über das beruflichen Schulwesen gesprochen wird, werden meistens berufliche Schulen mit der Berufsschule gleichgesetzt. Die Berufsschule im dualen System (Ausbildung im Betrieb und Unterricht in der Schule) ist zweifellos ein sehr wichtiger Zweig der beruflichen Schulen, aber bei weitem nicht der einzige. Ein weiteres Vorurteil ist, dass fast alle Schüler an beruflichen Schulen über 18 Jahre alt seien und oft nicht aus Heidelberg kämen. Dies mag auf einen Teil durchaus zutreffen, stimmt aber für die restlichen Schüler ganz sicher nicht.

Dies ist nicht der Ort, um auf alle Formen beruflicher Bildung einzugehen. Dennoch möchte ich drei berufliche Schularten erwähnen, bei denen die Schüler zu Beginn ihrer Schulzeit durchschnittlich 16 Jahre alt sind, was immerhin auf fast 50 Prozent aller an beruflichen Schulen unterrichteten Schüler zutrifft. Die Schüler der zweijährigen Berufsfachschule (gewerbl. und kaufm. Ausrichtung sowie im Bereich Ernährung und Gesundheit) machen nach dem Hauptschulabschluss ihre mittlere Reife. Wer diese bereits hat, kann auf eines der zahlreichen Berufkollegs im techn., kaufm. oder hauswirtschaftl. Bereich meist in zwei Jahren die Fachhochschulreife erwerben. Der dritte Bereich des beruflichen Schulwesens sind die beruflichen Gymnasien (TG, WG, AG, EG, SG), die sich größter Beliebtheit erfreuen. So hat zum Beispiel das Wirtschaftsgymnasium Willy Hellpach Schule mit weit über 100 Schülern die meisten Abiturienten aller Heidelberger Gymnasien pro Jahr. Landesweit werden ein Drittel aller Abiturzeugnisse an beruflichen Gymnasien erworben.

Besonders im beruflichen Schulwesen kommt es ständig zu technischen Veränderungen, sodass die Stadt in Zukunft noch stärker dafür sorgen muss, dass die baulichen und technischen Voraussetzungen dieser Schulen zeitgemäß sind. Bei der Umsetzung dieser Aufgaben kann sie sich der Unterstützung der SPD-Gemeinderatsfraktion sicher sein.