Stimmen aus dem Gemeinderat
GAL-GRÜNE
Susanne Bock
Sanierung des sog. „Notwohngebietes“ Mörgelgewann
soll fortgesetzt werden mit dem Abriss der beiden Hochhäuser und dem Neubau von drei dreigeschossigen Wohnhäusern, eine längst überfällige Sache. Manche/r fragt sich sicherlich: Müsste nicht an erster Stelle das ganz schnelle Wiederausziehen aus diesem Gebiet stehen? Doch Fakt ist: in unsrer „Wohlfühlstadt“ ist es eben nicht einfach, dezentral in allen Stadtteilen Wohnungen für soziale oder finanzielle Notfälle zur Verfügung zu stellen oder anzumieten. (57 Prozent der Wohnungen mit sozialer Bindung liegen in nur 4 Stadtteilen! In manchen Stadtteilen liegt dagegen dieser Anteil deutlich unter 3 Prozent! )
Was den Neubau im Mörgelgewann angeht, stellen wir mehr als irritiert fest, dass die GGH offensichtlich bis heute dafür noch keinen Bauantrag gestellt hat; vier Monate, nachdem mit sehr großem Druck die letzten Mieter aus den beiden Häusern ausziehen mussten! Der desolate Zustand der betreffenden Häuser ist bekannt. Dass aber ein Teil der umgesetzten Mieter jetzt in noch menschenunwürdigeren Containern leben muss und eigentlich - insbesondere während des heißen Sommers - auch in dem ursprünglichen Mietverhältnis hätte verweilen können, führt bei mir zu dem Schluss: Von den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft wird offensichtlich kein Widerstand erwartet, mit ihnen kann man wohl so „umspringen“!
Schnelles Agieren ist hier gefordert, um dem Zustand abzuhelfen beziehungsweise ihn abzumildern. Und über diesen konkreten Fall hinaus: Heidelberg braucht mehr Wohnungen mit sozialer Bindung, in allen Stadtteilen!