Stadt & Leute
Land unterstützt Projekt „Stadt an den Fluss“
Wirtschaftsminister Pfister sieht „nur Gewinner“ bei der Verbindung von Stadt und Fluss
Das Land unterstützt die Stadt Heidelberg auf dem Weg zu Realisierung des städtebaulichen Vorhabens „Stadt an den Fluss“. Mit dieser Aussage krönte der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister eine Fahrt mit dem Heidelberger Solarschiff am Mittwoch, 24. September, zu der ihn Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner eingeladen hatte. Damit rücken der Neckarufertunnel und die Neckaruferpromenade ein deutliches Stück näher.
Im Beisein der Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer (CDU), Hans Georg Junginger (SPD) und Theresia Bauer (Bündnis 90/ Die Grünen), erkannte Pfister in dem Heidelberger Konzept ein „gutes Beispiel, das hervorragend in das erfolgreichste Programm des Landes, das Sanierungsprogramm, passt“. Dazu müsste der entsprechende Bereich als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden, um in das Programm aufgenommen werden zu können. Förderfähig wären dann alle städtebaulichen Aspekte, bei denen Stadt und Fluss aneinander herangeführt werden. Das Land würde dann 60 Prozent eines bestimmten Sanierungsrahmens übernehmen.
Pfister nahm Würzners Ausführungen mit den vielfältigen Aspekten des Projektes „Stadt an den Fluss“ zum Anlass und erläuterte, er könne sich das Heidelberger Projekt als Modellprojekt für eine Ressort übergreifende Zusammenarbeit der verschiedenen Landesministerien vorstellen. Die zuständigen Ministerien könnten dann gemeinsam die Fördermöglichkeiten abklären. Diese Perspektive stieß wiederum beim Heidelberger Oberbürgermeister auf sehr viel Wohlwollen, der es begrüßte, dass das Land Ministerien übergreifend denkt und an einer ganzheitlichen Lösung interessiert ist.
Zuvor hatte das Heidelberger Stadtoberhaupt den Minister „ins Boot geholt“, um ihm in der Vorbeifahrt an der künftigen Tunnel- und Promenadenstrecke einen Eindruck von der trennenden Wirkung der Bundesstraße 37 zwischen Fluss und Stadt zu vermitteln: „Auf den Solarschiff merkt man erst, dass es am Fluss kaum Geräusche gibt, außer den Verkehrslärm. Die Fahrspuren und der Lärm am Neckarstaden sorgen dafür, dass der Bereich zwischen Altstadt und Neckar bisher nur wenig genutzt wird.“ Die Neckarwiese zeige im Sommer aber, dass die Menschen durchaus das Bedürfnis hätten, ihre Freizeit am Wasser zu verbringen.
Mit der Neckaruferpromenade würden sich die bislang ungenutzten Flächen in der Altstadt nicht nur für die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger sowie für die Touristen erschließen lassen. Die Seitenstraßen zwischen der Hauptstraße und dem Neckarufer würden durch die Flaniermeile am Ufer ebenfalls aufgewertet werden. Hier sieht Würzner noch erhebliche Entwicklungspotenziale, ob in der Gastronomie, im Einzelhandel oder im Wohnen: „Wenn die Altstadt von Lärm und Abgasen befreit wird, dann hat das viel mit mehr Lebensqualität in der Innenstadt zutun.
Ebenso sieht das der baden-württembergische Wirtschaftsminister. Er war „angetan“ von den faszinierenden Perspektiven für Gastronomie, Einzelhandel und Wohnen. Gleichzeitig beruhigte ihn, dass die Finanzierung des Projekts „Stadt an den Fluss“ in Heidelberg sichergestellt sei. Deutlich sprach sich deshalb der Minister dafür aus, in Heidelberg das Verhältnis zwischen Stadt und Fluss neu zu justieren: „Ich sehe nur Gewinner bei einer Verbindung der Stadt mit dem Fluss.“ (amb)