Stadt & Leute
Branchentreffen hat Tradition
Meinungsaustausch zwischen Vertretern der Gastronomiebranche und der Stadtverwaltung
Nach drei Jahren Pause hat am 10. Juli erstmals wieder ein Branchentreffen des Gaststätten- und Hotelgewerbes stattgefunden. Das Treffen, das zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen Vertretern der Branche und der Stadtverwaltung einlädt, sei „eine gute Tradition“, die er wiederbeleben wolle, erklärte Gastgeber Ulrich Jonas, der seit November 2007 das neugeschaffene Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung der Stadt leitet.
Gleichzeitig kündigte er eine Neuerung an: Ab sofort soll zu jedem Treffen ein konkretes Projekt aus der Praxis bearbeitet und vorgestellt werden. Als erstes werde derzeit untersucht, wie die Übernachtungszahlen in Heidelberg noch gesteigert werden können. Dass Heidelberg bereits hervorragende Übernachtungszahlen vorweisen kann, hob Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner in seiner Rede vor den rund 70 Anwesenden im Spiegelsaal des Prinz Carl hervor: Mit einer Bettenauslastung von 47 Prozent sei dies eines der bundesweit besten Ergebnisse. Gleichwohl gebe es erheblichen Nachholbedarf im Kongressgeschäft, wo mangels Kapazitäten ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen sei. Der Ausbau der Stadthalle verspreche hier eine gute Weiterentwicklung.
Das vergangene Jahr sei durch das Landesnichtraucherschutzgesetz sowie Lärmprobleme durch Außenbewirtschaftung und Alkoholmissbrauch in der Öffentlichkeit geprägt gewesen, was insbesondere in der Altstadt zu Probleme geführt habe. Für die enge und konstruktive Zusammenarbeit bei der Suche nach Lösungen dankte der OB ausdrücklich dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), vertreten durch Matthias Rohr, Maik Neuhaus und Bernd Fellmer von der Bezirksstelle Heidelberg.
Für den Verband begrüßte Matthias Rohr ausdrücklich, dass derzeit wichtige Themen wie die Belebung der Innenstadt oder das Projekt Stadt an den Fluss von der Stadt angegangen würden, und sicherte hier Unterstützung zu. Auch der mögliche Ausbau der Stadthalle werde gern mitgetragen. Gleichwohl machte er auch deutlich, dass sein Verband bei der Neuansiedlung von Hotels Diskussionsbedarf sehe.
In der anschließenden Diskussion waren Lärmbelästigung und Verlängerung der Außenbewirtschaftung bis 24 Uhr die wichtigsten Themen. Außerdem wurde die Stadt um die „Wiederbelebung“ des Herkules-Brunnen auf dem Marktplatz gebeten (s. nebenstehenden Bericht).
Fazit des Treffens: „Der Kontakt der Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie mit dem Oberbürgermeister und der Verwaltung ist ein unverzichtbares Instrument der mittelstandsorientierten Wirtschaftsförderung und zeigt, dass Heidelberg sich unter Berücksichtigung der Interessen der örtlichen Betriebe weiter entwickeln wird“, so Amtsleiter Ulrich Jonas. (sei)