Kultur
Das Theater kämpft um Frieden
Die Spielzeit 2008/2009 in Oper, Tanz und Schauspiel
Dem „Streben nach Glückseligkeit“ waren die vergangenen Monate im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg gewidmet. Jetzt prangt der „Kampf um Frieden“ als spartenübergreifendes Motto über der Spielzeit 2008/2009 – der vierten von Intendant Peter Spuhler und der letzten vor der Sanierung des Hauses.
Bevor das Theater also sanierungsbedingt auf die Reise in Übergangsspielstätten geht, nutzt es das politische Motto auch zur Beschäftigung mit dem Thema „Deutschland“ und den wichtigen Deutschland-Jubiläen, die in der Spielzeit anstehen: 60 Jahre BRD und DDR.
Die pädagogischen Angebote werden ausgebaut: Kinder, Jugendliche und Studenten sollen eng ans Theater gebunden werden und so ihre Erfahrungswelt erweitern können. Das Theater für Kinder ab zwei wird weitergeführt, mit „Rückenwind“ startet eine Initiative aller Sparten zur Unterstützung und Stärkung von Hauptschülern.
Gewagt präsentiert sich der Opern-Spielplan, der Raritäten statt Mainstream bietet. Die Saison wird am 3. Oktober mit Mozarts „Titus“ eingeläutet. Außerdem haben Operndirektor Bernd Feuchtner und Generalmusikdirektor Cornelius Meister zwei deutsche Erstaufführungen in den Spielplan aufgenommen. Das Barockfestival „Winter in Schwetzingen“ wird mit der Vivaldi-Oper „Tito Manlio“ fortgesetzt. Die Schlossfestspiele eröffnen 2009 mit Donizettis „Der Liebestrank“.
In seiner Abschiedsspielzeit bringt Schauspieldirektor Axel Preuß mit Schillers Wallenstein oder Hebbels Nibelungen große Stoffe auf die Bühne. Modernes, beispielsweise Sven Regeners „Herr Lehmann“, gibt’s im Zwinger 1, der sein Programm mit Auftragswerken und Uraufführungen weiter schärft. Beim Heidelberger Stückemarkt 09 wird Estland das Gastland sein.
Das Tanztheater startet mit „in schnee – die 6 Cello-Suiten von J. S. Bach“ in einer Choreographie von Joachim Schlömer in die Saison. Das Kinder- und Jugendtheater Zwinger 3 feiert in der kommenden Spielzeit sein 25. Jubiläum.
Saed Haddad heißt der diesjährige „Komponist für Heidelberg“. Der Araber christlichen Glaubens wird für die Spielzeit zwei Uraufführungen erarbeiten. Cornelius Meister setzt seinen Beethoven-Zyklus mit den Sinfonien 5, 6 und 9 fort.
Das neue Spielzeitheft gibt es ab Mitte Juli kostenlos an der Theaterkasse, Theaterstraße 4. Weitere Informationen unter www.theaterheidelberg.de.
Premieren
Oper
• Titus (Mozart)
• Phaedra (Henze)
• Tito Manlio (Vivaldi)
• Der Bajazzo (Leoncavallo)
• Goyescas (Granados)
• Die Jünglinge im Feuerofen (Britten)
• Drei Wünsche (Martinu)
• Der Liebestrank (Donizetti)
Schauspiel
• Die Nibelungen (Hebbel)
• Dantons Tod (Büchner)
• Iwanow (Tschechow)
• Krieg (Goetz)
• Shakespeare! (Shakespeare)
• Wallenstein I (Schiller)
Zwinger 3
• Picknick im Felde (F. Arrabal)
• Seelandluft (A. Büschelberger)
• Armer Ritter (P. Hacks)
• Odyssee (nach Homer)
• Der Kern (M. Schwyter)
• Max und Moritz (W. Busch)
Zwinger 1
• u.a. Herr Lehmann (S. Regener)
Tanz
• u.a. „in schnee – die 6 Cello-Suiten von J. S. Bach“
Konzert
• u.a. Beethoven-Zyklus (eu)