Stimmen aus dem Gemeinderat
DIE HEIDELBERGER
Lore Schröder-Gerken
TOP Hauptschule
Im Armutsbericht ist es bundesweit bestätigt worden: Menschen ohne Schulabschluss sind am stärksten armutsgefährdet. Am stärksten betroffen sind Hauptschüler und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Dieser Schultyp wird durch Vor-Ort Besuche, wie zum Beispiel der SPD in der Heiligenbergschule, mal wieder in den Fokus gerückt, erscheint als TOP im Kulturausschuss, um dann wieder in Vergessenheit zu geraten. Die Probleme lassen sich erklären: Im Zuge der Lehrplanrevisionen wurden die Anforderungen gesenkt, um den Notenspiegel der Schüler zu heben und sie so für den Arbeitsmarkt vermittelbarer zu machen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, denn gerade Schüler, die im Elternhaus wenig gefördert werden, brauchen anspruchsvolle Lehrpläne und Möglichkeiten, sich zu profilieren, sei es im sportlichen, handwerklichen oder musischen Bereich. Nun wurde die Eigenständigkeit dieser Fächer auch aufgehoben, zu einem Fächereinheitsbrei verschmolzen, und damit den Hauptschülern, die an Kreativität Gymnasiasten und Realschülern in nichts nachstehen, jede Möglichkeit genommen, Begabung und Neigungen zu entwickeln und im Zeugnis darzustellen. Die Aufwertung der Hauptschule geht nur mit anspruchvollsten Lehrplänen, mit gut ausgebildeten Lehrern, die sich für diesen Schultyp selbst entschieden haben und einer Anhebung ihrer Bezüge, denn der HS-Lehrer ist bei höchsten Anforderungen der am schlechtesten bezahlte und am wenigsten angesehene Lehrberuf.