Verkehr

Freie Sicht aus Bussen und Bahnen

RNV will in Heidelberg auf „Ganzwerbung“ verzichten

Großflächige Werbung auf Bussen und Bahnen bringt Geld in die Kassen der Verkehrsunternehmen und trägt somit zur Finanzierung des chronisch defizitären öffentlichen Nahverkehrs bei. Für viele Kunden aber ist sie ein Ärgernis.

Der ungetrübte Blick aus dem Fenster ist nicht mehr möglich und vor dem Einsteigen kann man nicht erkennen, ob es noch freie Plätze gibt, ob das Fahrzeug überfüllt ist oder was sich sonst gerade drinnen abspielen mag. So ist es nachvollziehbar, dass Fahrzeuge mit undurchsichtigen Scheiben für nicht wenige ein „Angstraum“ sind. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat sich deshalb an die RNV gewandt und darum gebeten, bei den in Heidelberg eingesetzten Fahrzeugen auf die Beklebung der Fenster zu verzichten.

Nach Mitteilung der RNV sind in Heidelberg derzeit drei Fahrzeuge im Einsatz, die mit Ganzwerbung versehen sind. Bei einem Fahrzeug läuft der Werbevertrag im Frühjahr aus, dieses wird danach nicht mehr zur Ganzwerbung genutzt. Bei zwei Fahrzeugen laufen die Verträge bis 2009. Alle sonstigen Fahrzeuge mit Ganzwerbung gehören der MVV OEG AG. Bei weiteren Fahrzeugen sind die Fenster bis zu einem Viertel beklebt, was auch gut vertretbar ist.

Die RNV würde gern – entsprechend der Regelung in Mannheim – Werbung auf bis zu 50 Prozent der Fensterflächen machen, erklärt aber in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Würzner ihre Bereitschaft, so wie gewünscht auf die Fensterbeklebung zu verzichten: „Gerne werden wir jedoch den Wunsch des Heidelberger Gemeinderates befolgen und zukünftig von einer Einbeziehung der Fensterflächen bei der Gestaltung von Fahrzeugwerbung grundsätzlich absehen, sofern dies gewünscht wird“, heißt es in dem von den Vorständen Andreas Kerber und Martin in der Beek unterzeichneten Schreiben.