Verkehr

In Serpentinen über die Bahn

Ergebnis des Realisierungswettbewerbs für eine neue Brücke von Kirchheim nach Rohrbach vorgestellt

Eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke soll in einigen Jahren Kirchheim und Rohrbach miteinander verbinden. Die Brücke in Höhe der Sickingenstraße/Stettiner Straße soll für kurze Wege unter anderem zwischen den neuen Wohngebieten im Nordwesten Rohrbachs (Quartier am Turm und Eichendorff-Forum) mit der Gregor-Mendel-Realschule in Kirchheim und der Straßenbahnlinie 26 sorgen. Bisher besteht auf einer Länge von 1,4 Kilometern keine Möglichkeit, die Bahnstrecke zu überqueren.

In Schlangenlinien über die Bahn: Der Vorsitzende des Preisgerichts, Professor Burkhard Pahl (links), und Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bei der Vorstellung des Siegerentwurfs des Stuttgarter Büros Weischede, Hermann und Partner. (Foto: Rothe)
In Schlangenlinien über die Bahn: Der Vorsitzende des Preisgerichts, Professor Burkhard Pahl (links), und Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bei der Vorstellung des Siegerentwurfs des Stuttgarter Büros Weischede, Hermann und Partner. (Foto: Rothe)

Für die Brücke hatte die Stadt Heidelberg im Sommer einen Realisierungswettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnis jetzt bekannt gegeben wurde. Der erste Preis geht an das Stuttgarter Büro Weischede, Herrmann und Partner in Arbeitsgemeinschaft mit Bez & Kock Architekten. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Professor Burkhard Pahl, Universität Leipzig, hat einstimmig empfohlen, den Entwurf des ersten Preisträgers der weiteren Planung zu Grunde zu legen.

Pahl zeigte sich mit dem Wettbewerbsergebnis sehr zufrieden. „Das Preisgericht sieht hier eine sehr harmonische Wegeführung und Gestaltung.“ „In Serpentinen, wie eine Alpenpassstraße, überwindet der Entwurf auf kürzest möglichem Weg den Höhenunterschied“, heißt im Bericht des Preisgerichts vom 7. November. „Er schafft damit kurze Wege und verbraucht wenig Platz. Durch die elegante, plastische Form der in den Gelenken breiter werdenden Wege, unterstrichen durch ein überlegtes Beleuchtungskonzept, entsteht ein Bauwerk, das selbstbewusst seinen eigenen Charakter demonstriert.“

Der zweite Preis ging an das Stuttgarter Büro Peter Lochner mit asp Architekten, der dritte Preis an Professor Peter Cheret mit Knippers Helbig, ebenfalls Stuttgart. Als Wettbewerbssumme standen 30.000 Euro zur Verfügung, die sich wie folgt verteilen: 1. Preis: 15.000 Euro, 2. Preis: 9.000 Euro, 3. Preis: 6.000 Euro. Insgesamt wurden 17 Arbeiten eingereicht.

Dem Preisgericht gehörten neben Professor Burkhard Pahl Dr.-Ing. Tilman Zichner, Dipl.-Ing. Annette Friedrich und Dipl.-Ing. Ulrich Zwissler als Fachpreisrichter sowie der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Martin Ehrbar vom Bezirksbeirat Kirchheim und Bernd Knauber vom Bezirksbeirat Rohrbach als Sachpreisrichter an.

„Sehr gutes Ergebnis“

Auch der Erste Bürgermeister sprach von einem „sehr guten Ergebnis“. Die voraussichtlichen Kosten der Brücke bezifferte er mit 1,5 bis zwei Millionen Euro. Da im städtischen Haushalt aber für die Brücke bisher keine Mittel eingestellt sind, sei mit dem Baubeginn frühestens 2010 zu rechnen. Annette Friedrich, Leiterin des Stadtplanungsamtes, will das Wettbewerbsergebnis im Januar kommenden Jahres dem Bauausschuss und im Februar dem Gemeinderat vorstellen und sich um die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für 2009/2010 einsetzen.

Ausstellung der Arbeiten

Die eingereichten Arbeiten sind noch bis Freitag, 16. November, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr im Badischen Hof in Kirchheim, Schwetzinger Straße 27, ausgestellt. Am Freitag, 16. November, um 15 Uhr findet dort ein öffentlicher Empfang für die Preisträger statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. (rie)