Kultur
„Junge Kunst 69“
Ausstellung der Preisträger bis zum 18. November im Heidelberger Kunstverein
Wie ist es um die junge Kunstszene in Heidelberg bestellt? Gibt es sie überhaupt? Dieser Frage wollte das Kulturamt der Stadt auf den Grund gehen und hat in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein den Wettbewerb „Junge Kunst 69“ ausgeschrieben.
105 Einsendungen aus allen Teilen der Republik haben die Erwartungen bei weitem übertroffen. „Wir hatten alle keine Ahnung, was hier eingereicht wird und welche Künstler es überhaupt gibt. Insofern war das eine Pionierleistung“, sagt Kunstvereinsleiter Johan Holten. „Es hätte ein absoluter Flop werden können.“ Stefan Hohenadl vom Kulturamt ist aber ganz angetan von der Qualität der Einsendungen.
Gesucht waren qualitativ hochwertige Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler, die nicht älter als Jahrgang 69 sind, die im professionellen Bereich künstlerisch arbeiten und einen Bezug zur Region haben. Alle Sparten waren zugelassen und so sind Installationen, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen und Malerei dabei. Die besten Arbeiten wurden von einer Fachjury ausgewählt.
Den ersten Preis (dotiert mit 2.000 Euro) erhielt Sabine Oberfell für ihre Arbeit „Ophelia“, ein Waschbecken mit einem Bildnis der Sterbenden im Abflussrohr. Der zweite Preis (1.500 Euro) wurde Monti La Plasma für seine Kugelschreiberzeichnungen zum Thema „Erfindungen“ zugesprochen. Den dritten Preis (je 500 Euro) erhalten zusammen Cornelia Brader für ihre Holzskulptur „Pony Kid“ und Manuel Osterholt für seine Hubschrauber-Collage „Résistance“.
Frank Hoffmann, Sandro Kopp, Andrea Löfke, Susanne Neiß, Tom Roth und Benjamin Zierock erhalten eine Aufwandsentschädigung von je 125 Euro. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner lobte bei der Ausstellungseröffnung „die Initiative zur Förderung des Künstlernachwuchses“ und kündigte an, dass die Ausschreibung in einigen Jahren wiederholt wird. (doh)