Thema der Woche
„Es ging ein Ruck durch die Anwesenden“ −
Stadträte nehmen positive Eindrücke aus Düsseldorf mit
Bei der Abfahrt morgens um 7 an einem Oktobersamstag war der Wunsch der Exkursionsteilnehmer nach einem aufmunternden Kaffee noch das vorherrschende Feeling. Bei der Rückfahrt am späten Nachmittag aus Düsseldorf musste für Aufmunterung nicht mehr gesorgt werden. Das hatten die rundum positiven Eindrücke von der Stadt am Rhein bereits bestens hingekriegt. Quer durch die Fraktionen − nur die GAL war nicht dabei − gab es begeisterte Rückmeldungen der Teilnehmer:
„Richtig motivierend“
Ich empfand die Fahrt nach Düsseldorf als richtig motivierend. Man hat gemerkt, es ging ein Ruck durch die Anwesenden, das Projekt nun endlich anzupacken und umzusetzen. Wir wären mit dabei. Es hat sich in Düsseldorf bewahrheitet, dass der Tunnel nicht nur Fahrspuren verlegt (so Meinung der Gegner und Zitat GAL) sondern zugleich die Aufenthaltsqualität in der Stadt verbessert, Tourismus und Einzelhandel belebt, den Menschen ein neues, einmaliges Aufenthalts- und Freizeitgebiet erschließt. Schade fand ich, dass keiner der Gegner des Projektes Stadt am Fluss (GAL, Teile von SPD und FDP, Bunte Linke) mit dabei waren.
Dr. Jan Gradel, CDU-Stadtrat
„Eine am Fluss liegende Stadt kann nur gewinnen“
Eine hervorragend geplante Exkursion mit hohem Informationswert! Schade, dass nicht alle Stadträte/Stadträtinnen teilnehmen konnten. Auch Düsseldorf bestärkte mich in der Ansicht, dass eine am Fluss liegende Stadt nur gewinnen kann, wenn sie den Uferbereich in das Stadtleben integriert. Der besichtigte Tunnel in Düsseldorf hat dieses dort möglich gemacht. Erhebliche Nachteile, wie sie von einigen Gegnern einer Tunnellösung befürchtet werden, konnte ich nicht feststellen. Heidelberg sollte diesen Weg auch gehen. Notwendige Voraussetzung: die Stadt kann trotz der anfallenden Investitionen ihre sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verpflichtungen dauerhaft wahrnehmen.
Roger Schladitz, SPD-Stadtrat
„Ufertunnel verändert das Lebensgefühl einer ganzen Stadt“
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“ Schon Matthias Claudius hat im 18. Jahrhundert erkannt , dass Reisen den Horizont erweitert, Perspektiven eröffnet, bildet und neue Möglichkeiten aufzeigt. Für „Die Heidelberger“ ist das Thema „Stadt an den Fluss“ schon lange von immenser Wichtig- und Dringlichkeit. Also auf nach Düsseldorf! Dort konnten wir uns davon überzeugen, wie diese städtebauliche Maßnahme eines Ufertunnels das Lebensgefühl und die wirtschaftlichen Perspektiven einer ganzen Stadt verändert hat. Bestechend, mit welcher Entschlossenheit, Kreativität und Geschwindigkeit dieses Projekt angegangen und umgesetzt wurde. Daran sollte Heidelberg sich ein Beispiel nehmen!
Lore Schröder-Gerken, Karl-Heinz Rehm, Stadträte „Die Heidelberger"
„Leben in der Innenstadt deutlich entspannt“
1. Düsseldorf hat die Stadt an den Rhein geholt und damit das Leben in der Innenstadt deutlich entspannt. Erstaunlich unauffällig sind die Ein- und Ausfahrten des Tunnels sowie die Entlüftungen und Fluchtausgänge. Besonders beeindruckend ist die cirka 22 Meter breite Promenade, die den „Deckel“ des cirka 2 Kilometer langen Tunnels bildet. Mit Bäumen bepflanzt (die nur 60 Zentimeter Erdboden zum Wachsen benötigen) lädt sie zum Flanieren ein, lockt Fußgänger und Radfahrer an und bietet Platz für Kunst- und Kulturveranstaltungen aller Art am Flussufer.
2. Der Durchgangsverkehr hat sich durch den Tunnel in Düsseldorf nicht verringert, das wird wohl auch in Heidelberg so sein. Aber unterirdisch stören die Autos eben nicht. Ein Architektenwettbewerb (wie in Düsseldorf nach der Entscheidung für den Tunnel) sollte gute Ideen bringen, wie man die Stadt über dem Tunnel am besten an den Fluss bringt. Zwar wird es keine durchgängige Promenade geben, aber die gesamte Innenstadt wird sich zum Fluss hin ausdehnen und man wird endlich „Heidelberg am Neckar“ erleben. Das ist mein persönlicher Eindruck und bisher nicht in der FDP-Fraktion abgestimmt.
Margret Hommelhoff, FDP-Stadträtin
„Ein gutes Ergebnis, das motiviert“
Stadt an den Fluss – Neckarufertunnel – ist ein von der FWV schon lange verfolgter Plan. Düsseldorf hat das in hervorragender Weise realisiert. Drei Jahre Planung, drei Jahre Bau: ein gutes Ergebnis, das motiviert. Die Information im Rathaus und die Besichtigung waren überzeugend. Stadtrat, Bürger und Einzelhandel waren durch frühzeitige Einbeziehung mit im Boot. Die Stadt hat einen generellen Aufschwung und damit neue Wertschöpfung erhalten. Für Heidelberg wird die Busandienung besonders zu prüfen sein (Altstadt, Neckarmünzplatz). Wir wünschen uns Mut und Einigkeit für das lange angedachte Projekt. Wir Freien Wähler sind dabei.
Dr. Ursula Lorenz, FWV-Stadträtin