Umwelt

Ressourcen schonen, Umwelt entlasten, Kosten verringern

„Nachhaltiges Wirtschaften“: Ein Erfolgsmodell geht in die nächste Runde

Das städtische Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittlere Unternehmen“ durchläuft zurzeit die Phase sechs. Mit Hilfe städtischer und externer Berater entwickeln 14 Betriebe und Einrichtungen unter anderem ein Umweltmanagementsystem, um Energie einzusparen, Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu entlasten und Kosten zu verringern. Erstmals nehmen im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung auch drei Eppelheimer Betriebe und der Betriebshof der Stadt Eppelheim teil.

Die Firma Fels erzeugt Solarstrom auf Dachflächen
Die Firma Fels erzeugt Solarstrom auf Dachflächen, die sie zur Einsparung von Heizenergie dämmen ließ. (Foto: Rothe)

Konkret sieht die Unterstützung unter anderem so aus: Bei Begehungen suchen Energie- und Umweltexperten nach Schwachstellen im Betrieb und machen Verbesserungsvorschläge. Erste Maßnahmen wurden schon umgesetzt: So hat beispielsweise die Spedition Fels die Dächer ihrer Lagerhallen gedämmt und auf diesen eine rund 300 Quadratmeter große Solarstromanlage installieren lassen. Sie deckt umgerechnet den Strombedarf von sechs Einfamilienhäusern. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner nahm an der Einweihung der Anlage vor kurzem teil.

Häufig führen die Begehungen dazu, dass das Müllaufkommen reduziert oder die Trennung der Abfälle optimiert wird. Auch hier zeigt ein Beispiel aus der Firma Fels, dass so Kosteneinsparungen möglich sind. Das Logistikunternehmen entsorgt unbrauchbare Paletten jetzt nicht mehr, sondern überlässt sie für einen geringeren Preis einem Abnehmer, der das Holz als Heizmaterial verwertet.

Der Check durch die Experten bringt weitere Optimierungen: Bei dem einen Unternehmen kann eine zeitgesteuerte Beleuchtung Energie einsparen helfen, beim anderen wird die Lagerung von Gefahrgut verbessert, wenn nicht sogar reduziert. Arbeitsabläufe werden so umorganisiert, dass Energiekosten gesenkt oder Umweltbelastungen reduziert werden können. Die Mitarbeiter/innen nehmen zudem an Spritsparkursen teil, um den Kraftstoffverbrauch der Geschäftswagen zu senken. Neben diesen Optimierungen im Umweltbereich will „Nachhaltiges Wirtschaften“ auch die soziale Verantwortung des Unternehmens stärker akzentuieren.

Seit Anfang 2007 lassen die 14 Betriebe und Einrichtungen ihre Wirtschaftsweise im Hinblick auf die Nachhaltigkeit überprüfen und verbessern. Jeder Betrieb baut ein Umweltmanagementsystem und Organisationsstrukturen auf, die einen stetigen Verbesserungsprozess garantieren. Am Ende steht ein individuell zugeschnittenes Umweltprogramm, das ein Umweltteam des Betriebes nach einem vorgegebenen Zeitplan umsetzt.

Mit dem Projekt demonstriert die Stadt Heidelberg, dass sie nicht auf Verordnungen, sondern auf Zusammenarbeit und Wissenstransfer setzt, um Betriebe für eine nachhaltige Unternehmensführung zu gewinnen. Im Erfolgsfall erhalten die Teilnehmer bei der feierlichen Abschlussveranstaltung am 22. November eine Urkunde und die Erlaubnis, mit dem Projektlogo künftig zu werben.

Rund 1.500 Euro zahlen die Teilnehmer für den Optimierungsprozess. Ein Teil der Kosten wird über das landesweite Förderprogramm „ECOfit“ abgerechnet, die Stadt Heidelberg übernimmt die Kosten für die Energiechecks und organisiert alle Projektabläufe. Das baden-württembergische Umweltministerium nahm „Nachhaltiges Wirtschaften“ als Vorbild für das Förderprogramm „ECOfit“, an dem sich seit 2005 alle Betriebe und Kommunen im Land beteiligen können.

Neue Projektphase

Anfang 2008 wird die nächste Projektphase beginnen. Interessierte Betriebe wenden sich an: Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, Prinz Carl, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Telefon 06221 58-18000, E-Mail umweltamt.heidelberg@heidelberg.de. (neu)