Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Dr. Jan Gradel

Erweiterung der Wild-Werke: Metropolregion kontra Kirchturmpolitik

Dr. Jan Gradel

Einstimmig beschloss der Planungsausschuss des Verbandes Metropolregion Rhein-Neckar die Einleitung des Änderungsverfahrens zum Regionalplan. Ziel ist es, zu prüfen, ob die geplante Erweiterung der Wild-Werke östlich der BAB 5 und ein öffentlicher Golfplatz westlich dieses Areals möglich sind. Beide Vorhaben liegen im Bereich eines regionalen Grünzuges, der durch die Projekte beeinträchtigt wird.

Da das neue Wild-Werk von Heidelberger Seite aus erschlossen werden soll und Bestand sowie weitere Planungen auf Heidelberger Seite beeinträchtigt, bot Oberbürgermeister Mörlein aus Eppelheim der Stadt Heidelberg an, die zu erwartenden Gewerbesteuern der Werkserweiterung zu teilen. Ein Beispiel von großräumigem Denken, wie es in einer Metropolregion sein muss. Unter diesen Voraussetzungen stimmte der Heidelberger Gemeinderat der Einleitung des Änderungsverfahrens zu.

Wenn nun der Eppelheimer Gemeinderat kleinkrämerisch seinem OB die Gefolgschaft verweigert und als Konsequenz der Heidelberger Rat seine Zustimmung neu überdenken muss – so nenne ich das die Rückkehr zu einer Kirchturmpolitik, die mit dem Anspruch einer europäischen Metropolregion nichts mehr gemein hat.

Im Zuge der Globalisierung der Wirtschaft muss um jeden Standort gekämpft werden. Die Politik ist gefordert, hier vor Ort die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um damit den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu sichern. Wenn eine Weltfirma wie die Firma Wild sich entscheidet, hier an ihrem Ursprungsstandort zu erweitern, so nützt dies der gesamten Region in vielfältigster Weise. Es bleibt zu hoffen, dass der Eppelheimer Gemeinderat Einsicht zeigt und sich der offenen Haltung ihres Oberbürgermeisters anschließt.