Stimmen aus dem Gemeinderat

BUNTE LINKE

Dr. Arnulf Weiler-Lorentz

GGH-Nachverdichtung in Schlierbach

Dr. Arnulf Weiler-Lorentz

Auch in Schlierbach will die GGH nur ihr Programm „aktivierend modernisieren“ – das heißt abreißen und neubauen – in die Tat umsetzen. Betroffen ist das Areal am Maisenbachweg, auf dem bisher vier ansehnliche Mehrfamilienhäuser aus den Zwanzigerjahren, umgeben von einer großzügigen Gartenfläche, stehen. Nach Abriss der Häuser möchte die GGH hierauf in dichtester Bebauung fünf Einfamilienhäuser, sechs Reihenhäuser und zwei größere Gebäude mit Eigentumswohnungen, eines davon in zweiter Reihe, errichten. Die geplante Bebauung passt, im Gegensatz zum jetzigen Ensemble, nicht in das Stadtbild von Schlierbach, das sich durch lockere Bebauung, Gartenland und Naturnähe auszeichnet. Als Grund für den Abriss der Häuser wird von der GGH pauschal angeführt, eine Sanierung und Erhaltung seien nicht rentabel, was bisher allerdings nicht weiter belegt wird. Offensichtlich soll – wie schon bei der Nachverdichtung in der Beethovenstraße – das Maximale herausgeholt werden. Alle Häuser sind seit längerem unbewohnt, was sicherlich nicht zum Erhalt der Substanz beigetragen hat. Zudem ist man erstaunt zu hören, dass in Heidelberg bei der chronischen Wohnungsknappheit so viele städtische Wohnungen unvermietet blieben.

Die Bunte Linke wendet sich entschieden gegen eine solche Wohnungsbaupolitik, die städtebauliche Aspekte und die Eigenheiten von Stadtvierteln völlig ignoriert. Auch Gartenflächen dürfen nicht nur als ungenutzes Baugebiet angesehen werden, sondern sind wichtige Natur- und Ruhezonen für Anwohner und Spaziergänger.

Die Schlierbacher haben erst spät von den Plänen erfahren und sind genauso wie der Bezirksbeirat von der starken Verdichtung und der Architektur der geplanten Bebauung entsetzt. Die Bunte Linke unterstützt die Initiativen gegen die vorliegenden Pläne der GGH. Eine kommunale Wohnungsgesellschaft sollte mit vorhandener Bausubstanz schonend umgehen, die Charakteristiken der Stadtviertel zu erhalten suchen und soziale Kriterien berücksichtigen.

Ich werde die Initiative für einen Tagesordnungspunkt zu diesem Thema im Gemeinderat ergreifen und hierzu einen Antrag einbringen, bin allerdings schon hierbei auf die wohlwollende Unterstützung von Gemeinderäten der anderen Fraktionen angewiesen.