Stadt & Leute
Kranke Kinder sanft begleiten
Erste Gruppe von Helfer/innen für den ambulanten Kinderhospizdienst ausgebildet
Die erste Gruppe mit 29 freiwilligen Helferinnen und Helfern der Kinderhospizdienste des Diakonischen Werks Heidelberg und des Diakonischen Werks Mannheim haben ihre Ausbildung beendet und wurden mit einem Gottesdienst in der Kapellengemeinde in der Plöck in ihre Arbeit eingeführt.
Das Diakonische Werk Heidelberg hat bereits eine mehr als zehnjährige Erfahrung in der Hospizarbeit mit Erwachsenen. Neu jedoch ist der im vergangenen Jahr ins Leben gerufene ambulante Kinderhospizdienst („KiDi“), der an seine Helfer/innen völlig andere Anforderungen stellt, wie Juliane Severin, Leiterin der Kinderhospizhilfe, betont.
Die Hospizbegleitung von Familien mit einem oder mehreren Kindern mit „lebensverkürzenden“ Erkrankungen bedarf besonderer Zuwendung sowohl gegenüber den betroffenen Kindern selbst als auch gegenüber Eltern und Geschwistern. Oft erstreckt sich eine solche Begleitung über mehrere Jahre. Um diese Aufgabe und die damit verbundene Belastung bewältigen zu können, sind die Helfer/innen in 60 Unterrichtseinheiten geschult worden.
Dabei sei es natürlich möglich, so Heidi Farrenkopf, Geschäftsführerin der Heidelberger Diakonie, dass durchaus engagierte Personen mit völlig falschen Vorstellungen in die Ausbildung zum/r Hospizbegleiter/in gehen und erst während der Schulung feststellen: „Das ist ja gar nichts für mich.“
Das Angebot an Kinderhospizbegleiter/innen soll die Nachfrage sowohl in Heidelberg als auch in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis decken. Es werden mehr Helfer/innen ausgebildet als unmittelbar benötigt, erklärt Heidi Farrenkopf. Der Grund: Hospizbegleiter/innen sollen nach einem langjährigen freiwilligen Einsatz nicht gleich wieder mit dem nächsten Fall betraut werden, sondern die Möglichkeit zum persönlichen Rückzug erhalten.
Obwohl der ambulante Kinderhospizdienst aus der Nachfrage von Eltern entstanden ist, haben offenbar viele Eltern erkrankter Kinder Hemmungen, auf das Diakonische Werk zuzugehen. Hier hilft häufig die Kinderklinik: Aufgrund ihrer Hinweise nehmen zunächst Hauptamtliche des Diakonischen Werks Kontakt zu den betroffenen Eltern auf, um dann eine ehrenamtliche Begleitung zu vermitteln.
Den Familien sollen durch die Inanspruchnahme des Hospizhilfsdienstes keinerlei Kosten entstehen. Das Diakonische Werk plant zudem auch einen Hilfsdienst für Kinder mit kranken Eltern.
Ambulanter Kinderhospizdienst, Diakonisches Werk, Karl-Ludwig-Straße 6, www.diakonie-heidelberg.de. Ansprechpartnerin: Julia Severin. Montag 10 bis 12 Uhr, Mittwoch 14 bis 16 Uhr, Telefon 06221 537558, Fax 06221 537575, E-Mail julia.severin@ekihd.de. (br.)