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ASS Lerntherapiezentrum– Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenstörung
Heidelberger Stadtwerke stellen ihre Kunden vor
Eltern sind oft die Ersten, die bemerken, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn ihr Kind trotz vieler Übung immer wieder Rechtschreibfehler macht, im Lesen nicht vorankommt oder die Rechenaufgaben nicht lösen kann. Dabei wissen sie genau, dass ihr Kind weder dumm noch faul ist. Stadtwerke-Kundin Gabriele Kopf, Leiterin des ASS-Lerntherapiezentrums in Heidelberg, erklärt die Phänomene Rechtschreib- oder Rechenschwäche und gibt einen interessanten Einblick in diese besondere Einrichtung.
Frau Kopf, wie verbreitet sind Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörungen bei Kindern?
Kopf: 7 bis 15 % aller Kinder haben eine leichte bis schwere Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) oder Rechenschwäche (Dyskalkulie). Pro Klasse sind das im Durchschnitt immerhin zwei bis vier Kinder, die trotz großer Anstrengung diese wichtigen Kulturtechniken nicht wie andere Kinder erwerben können. Die Eltern sollten sich nicht vertrösten lassen, dass sich ihr Kind schon noch entwickeln würde. Seit Jahrzehnten ist nachgewiesen, dass sich diese Störungen nicht von selbst auswachsen. Das Wichtigste ist zunächst herauszufinden, welche speziellen Probleme ein Kind hat und welche individuelle Hilfe es benötigt. Die Schwierigkeiten können im Einzelfall sehr unterschiedlich aussehen.
Wie merken Eltern, dass ihr Kind von einer Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche betroffen ist?
Kopf: Schon früh in der Grundschule fallen Kinder auf, die ähnliche Laute verwechseln, Buchstaben auslassen oder die Reihenfolge nicht einhalten. Die Kinder lesen stockend, raten viel und wissen oft nur bruchstückhaft, was sie gelesen haben. In höheren Klassen konzentrieren sich die vielen Fehler meist auf die Rechtschreibregeln. Sobald die erste Fremdsprache dazukommt, können auch hier gehäuft Fehler bei schriftlichen Aufgaben auftauchen. Kinder mit einer Rechenstörung kommen noch lange nur zählend zu einem Ergebnis, während andere längst rechnen. Sie arbeiten meist nach Rezepten, ohne dass sie die Aufgabe wirklich verstanden haben. Was diese Kinder zu Hause mit Nachfragen und Hilfe der Eltern gerade noch schaffen, ist in der Schule oft wie weggeblasen.
Das führt bestimmt häufig auch zu familiären Konflikten?
Kopf: Ja, die Ursachen sind oft erblich bedingt, die Auswirkungen treffen meist die ganze Familie. Wer sich täglich doppelt bemüht und trotzdem keinen Erfolg hat, ist frustriert und hat irgendwann keine Lust mehr. Manche Kinder sind traurig und enttäuscht, bekommen vor Klassenarbeiten Kopf- oder Bauchweh, wollen nicht mehr zur Schule. Andere versuchen sich zu schützen, indem sie das Üben vermeiden oder verweigern. Und tägliche Hausaufgabenkonflikte belas-ten die Beziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind. Spätestens dann sollten sich die Eltern an Experten wenden, um sich Hilfe zu holen.
Und wie kann das Lerntherapiezentrum den betroffenen Kindern und Eltern helfen?
Kopf: Seit vielen Jahren kommen Kinder und Jugendliche ins ASS Zentrum mit allen Problemen, die mit Lesen, Rechnen oder Schreiben zu tun haben. Erfahrene Lerntherapeuten entwickeln in unserer Spezialeinrichtung für jeden Schüler individuelle Therapiepläne, so dass jeder Schüler in der Einzeltherapie genau das bekommt, was er braucht: Zum einen ganz spezielle Methoden, um die Schwierigkeiten zu überwinden, zum anderen wollen wir, dass die Kinder und Jugendlichen wieder Spaß am Lernen haben, selbstbewusst und zuversichtlich nach Lösungen suchen und ohne Stress ihre Hausaufgaben machen können. Dazu brauchen auch die Eltern Beratung und Unterstützung. Durch Gespräche mit der Schule wird gewährleistet, dass alle an einem Strang ziehen, um das betroffene Kind möglichst optimal zu fördern.
Erzählen Sie uns doch kurz etwas zur Geschichte des Lerntherapiezentrums
Kopf: Bis Dezember 2006 waren wir unter ASS Legastheniezentrum bekannt. 1997 wurde das Zentrum gegründet und bot zunächst ausschließlich professionelle Hilfe bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten an. Inzwischen decken zehn Legasthenie- und Dyskalkulietherapeutinnen den gesamten Bereich der Lernschwierigkeiten und Lernstörungen ab. Dazu gehören zum Beispiel auch ein Schulvorbereitungskurs oder die Frühförderung für Vorschulkinder und Kurse zum kreativen Schreiben. Deshalb haben wir uns im Januar 2007 in ASS Lerntherapiezentrum umbenannt. Der Zeitpunkt passt auch gut, weil dieses Jahr unser zehnjähriges Jubiläum ist! Inzwischen sind wir das größte Zentrum im Rhein-Neckar-Kreis. Der Name ASS ist übrigens die Bezeichnung unseres Therapieansatzes für Legasthenie. Inzwischen ist es im Rhein-Neckar-Kreis zum Markennamen geworden.
Wie sieht ein Tag im Lerntherapiezentrum aus?
Kopf: Vormittags kommen Kinder und Jugendliche zum Test, Eltern lassen sich beraten. Meine Assistentin, Frau Orth, steht für alle Fragen auch telefonisch zur Verfügung. Während sich die Therapeutinnen auf ihre Therapiestunden vorbereiten, ist es noch ganz ruhig. Ab 13 Uhr wuselt es dann. Kinder und Jugendliche kommen zu ihrer Stunde, Eltern sitzen, lesen oder plaudern im Wartezimmer. Einige nutzen den Termin, um anschließend in die Stadtbücherei oder zum Einkaufen zu gehen. Bis ca. 19 Uhr kommen die Schüler/innen, danach wird es wieder ruhig. Häufig veranstalten wir auch Aktionstage, an denen die Kinder etwas Besonderes erleben können.
Wie stehen Sie zu den Heidelberger Stadtwerken? Sind Sie ein zufriedener Kunde?
Kopf: Ich bin ein zufriedener Kunde, vor allem im Winter brauchen die Kinder es zuverlässig warm und hell. Im Hochsommer blasen uns unsere Ventilatoren ein kühles Windchen um die Nase. Bei auftretenden Fragen haben wir bei den Stadtwerken immer eine freundliche, kompetente Person am Telefon, die uns zuverlässig berät. Machen Sie weiter so!
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Kopf!
Möglichkeit zur Kontaktaufnahme:
ASS Lerntherapiezentrum
Poststr. 48
69115 Heidelberg
Telefon: 06221 601982
Fax: 06221 601983