Kultur
„Wichtig ist, dass Tanz begeistert“
Theaterintendant Peter Spuhler über die neue Tanzkompagnie „pvc“
Soviel Tanz war selten. Jedenfalls in Heidelberg. Die neue Tanzkompagnie Freiburg-Heidelberg, die sich seit Herbst unter dem Namen „pvc“ und unter der prominenten Leitung von Kurator Joachim Schlömer nach und nach ihren Platz erobert, präsentiert sich im Februar gleich dreifach: mit einem Tanzfestival und einer Premiere auf der Städtischen Bühne sowie einem Solostück im Zwinger 1. Peter Spuhler, Intendant des Theaters und Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg, sprach mit dem STADTBLATT über die ersten Tanzschritte von pvc in Heidelberg.
Die ersten Monate mit der neuen Tanzkompagnie Freiburg-Heidelberg sind vergangen. Kann man bereits eine Zwischenbilanz ziehen?
Spuhler: Ja! Der neue Tanz wird angenommen und wir freuen uns bisher über fast doppelt so viele Zuschauer wie bei Irina Pauls im gleichen Zeitraum – und das trotz zwischenzeitlicher Theaterschließung. Für „Louder! Can you hear me!“ gab es begeisterte Rückmeldungen aus ganz Deutschland.
Also wunschlos glücklich?
Spuhler: Nein, es könnten immer noch mehr Besucher sein. Etwa demnächst beim Tanzfestival „The best of Lucky Trimmer 2“ am Freitag, 9. Februar, auf der Städtischen Bühne: hier wird in kurzen Szenen der beste Tanz der freien Szene in Berlin gezeigt – eine einmalige Chance, die sich kein Tanzinteressierter entgehen lassen sollte! Viele haben noch nicht entdeckt, dass im goldenen Zwinger 1 jetzt regelmäßig Tanz geboten wird. Als nächstes gibt es ein Wiedersehen mit Gary Joplin mit einem provokant-ironischen Solo „Hast du Poppers?“ am 10. Februar. Und natürlich hoffe ich, dass die nächste große Produktion auf der Städtischen Bühne „The body of Mr. Smith“ am 24. Februar ein ebenso großer Erfolg wird wie „Louder!“ in Schwetzingen. Die Fotos, die ich aus Freiburg gesehen habe, sehen toll aus!
Wie findet man Tanz in Heidelberg?
Spuhler: Indem man immer auf das Zeichen „pvc“ achtet. Das sagt uns: hier geht es um unseren Tanz Heidelberg-Freiburg. Es findet sich auf den schwarzen Plakaten in der Stadt, auf unserem Leporello und in der Theaterzeitung „Sehnsucht“. Im Theater liegt ein eigener Flyer mit allen pvc-Terminen aus und pvc hat eine eigene Internetseite, die gerade im Aufbau befindlich ist: www.pvc-tanz.de
Die Tanzsparte bietet wesentlich mehr Produktionen als früher. Ist das nicht eine Überforderung fürs Publikum?
Spuhler: Ja und nein. Für den Aufbruch ist es wichtig, dass es so viel ist – und gut für den Tanz. Und viel Spannendes steht uns noch bevor, zum Beispiel Tanz in Heidelberger Wohnungen! Wir wollen auf nichts verzichten. Fürs nächste Jahr werden wir die kleinen Veranstaltungen jedoch voraussichtlich in zwei Festivalblöcken zusammenfassen, dann ist die Orientierung noch einfacher. Am wichtigsten ist erstmal, dass der Tanz ankommt und sehr häufig begeistert! (eu)