Kultur

Neue Töne für Heidelberg

Heidelberger Frühling vergibt 2007 vier Kompositionsaufträge für sein neues „Heidelberger Atelier“

Hoher Besuch im Festivalbüro des Heidelberger Frühlings: Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher, zwei der renommiertesten Komponisten unserer Zeit, saßen am 11. Dezember 2006 hier in Heidelberg zusammen und brüteten über den eingesandten Werken von 30 jungen Komponisten aus 12 Ländern, die sich um einen Kompositons-auftrag des Heidelberger Frühlings beworben hatten.

Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher, zwei der renommiertesten Komponisten unserer Zeit, sehen die eingesandten Werke von 30 jungen Komponisten aus 12 Ländern durch.
Wolfgang Rihm (links) und Matthias Pintscher zeigten sich sichtlich beeindruckt von der Qualität der eingesandten Werke. Foto: Festival

Die Auswahl fiel den beiden nicht leicht, denn das Niveau der eingesandten Probe-Arbeiten war insgesamt ausgesprochen hoch. Vor allem standen sie vor der Frage, ob sie auch ganz junge Komponisten (Jahrgang 1980 und jünger) berücksichtigen sollen. „Die Antwort war ein klares ‚Ja’“, so Programmplanerin Nicole Braun, die den Auswahlprozess mit begleitete. „Wir verstehen uns als Plattform für Neue Musik, auf der wir auch Raum für ganz Neues, Ungehörtes und Unerwartetes bieten möchten.“

Schließlich wählten Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher vier Komponistinnen und Komponisten aus England, Deutschland und Japan aus, denen der Heidelberger Frühling nun gerade die Kompositionsaufträge erteilt hat.

Werke für Ensemble mit bis zu acht Instrumenten komponieren Naomi Pinnock (*1979) aus England und Stefan Johannes Hanke (*1984) aus Deutschland. Aufträge für Trio-Kompositionen erhielten Kiyama Hikari (*1983) aus Japan und Birke Bertelsmeier (*1983) aus Deutschland. Alle vier Werke werden beim kommenden Heidelberger Frühling im Rahmen des neuen Heidelberger Ateliers uraufgeführt.

Das Heidelberger Atelier setzt die Widmann-Trilogie „Neue Wege“ fort, die letztes Jahr sehr erfolgreich zu Ende ging. Das Heidelberger Atelier haben Festivalleiter Thorsten Schmidt und sein Team gemeinsam mit Rihm und Pintscher sowie Carolin Widmann konzipiert. Die Geigerin erhielt erst kürzlich einen Ruf als Professorin an die Musikhochschule Leipzig und wurde bereits mehrfach für ihre Bemühungen um zeitgenössische Musik ausgezeichnet. Die Heidelberger kennen die sympathische und „musikfanatische“ junge Frau bereits aus mehreren Projekten mit ihrem Bruder Jörg.

Der Heidelberger Frühling findet in diesem Jahr vom 18. März bis zum 27. April statt. Unter dem Motto 2007 „Das Eigene und das Fremde“ erwarten das Festivalpublikum rund 80 Veranstaltungen: von den festlichen Konzerten in der Stadthalle und der Alten Aula bis hin zum Streichquartettfest und dem Heidelberger Atelier im Festivalforum der Alten Pädagogischen Hochschule. Bereits im Vorfeld startet das Schulprojekt „Ohren auf!“, das seinen Höhepunkt mit zwei Konzerten während des Festivals hat.

Informationen zum gesamten Festivalprogramm und Tickets telefonisch unter 142221, online unter www.heidelberger-fruehling.de sowie an allen Vorverkaufsstellen.  (ck)