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„Quasi“ ist gut für Kita-Kinder

Veranstaltung am 7. Oktober eröffnete dreijährigen Qualitätsentwicklungsprozess in den Heidelberger Kindertagestätten

Unter dem Titel „QUASI Heidelberg“, begann mit einer Auftaktveranstaltung am 7. Oktober in der Neuen Aula der Universität ein mehrjähriger Prozess, der eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung in den Heidelberger Kindertagesstätten sicher stellen soll. Dieses Ziel will die Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule, dem Gesundheitsamt sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg für alle 27 Träger von Kindertagesstätten in der Stadt erreichen.

Mitarbeiterinnen der städtischen Kita Kanzleigasse
Wenn die Kinder zu Hause sind, ist die Arbeit noch lange nicht beendet. Die Mitarbeiterinnen der städtischen Kita Kanzleigasse stellen ihr pädagogisches Handeln immer wieder auf den Prüfstand. (Foto: Dorn)

QUASI ist in Baden-Württemberg bislang einzigartig und bedeutet „Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in Heidelberger Kindertageseinrichtungen“. Finanziert wird es von der Klaus Tschira Stiftung und der Stadt Heidelberg. Zur Auftaktveranstaltung waren alle Mitarbeiter/innen der 87 Kindertageseinrichtungen in Heidelberg eingeladen. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner begrüßte sie und Experten stellten die Inhalte des Projekts vor.

Das Land hat Anfang 2006 den neuen „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten“ auf den Weg gebracht, der nach einer dreijährigen Pilotphase zum Kindergartenjahr 2009/2010 in allen Kindertageseinrichtungen des Landes gelten soll. Trotz vorgegebener Zielformulierungen verbleiben den Kita-Trägern viele Gestaltungsräume .

Hier setzt „QUASI Heidelberg“ an: Um die Erprobungsphase in allen Heidelberger Kindertageseinrichtungen wissenschaftlich zu begleiten und zu unterstützen, hat die Stadt Heidelberg zusammen mit ihren Partnern diesen Qualitätsentwicklungsprozess entwickelt. Vorgesehen ist, die geplanten Vorgaben des Landes zu erfüllen und alle Erzieher/innen entsprechend fortzubilden.

(Zudem soll der Orientierungsplan in jeder Kindertageseinrichtung Heidelbergs im Laufe der drei Jahre professionell eingeführt werden. „Quasi Heidelberg“ beinhaltet weiterhin Beratung, Moderation und regelmäßige Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Neben den wissenschaftlichen Kriterien und den Zielvorgaben des Orientierungsplan sollen immer auch die individuellen Konzepte und Profile der Kindertageseinrichtungen im Blickfeld bleiben.

„Wir möchten die Träger und ihre Einrichtungen in diesem wichtigen Entwicklungsprozess nicht allein lassen. Unser Ziel ist es, die Beobachtung von Bildungsprozessen, die Evaluation der Arbeit sowie den Einsatz von Verfahren und Instrumenten für die Entwicklungsdiagnostik aufeinander abzustimmen und möglichst zu vereinheitlichen“, so Bürgermeister Dr. Joachim Gerner bei der Auftaktveranstaltung.

Nicht erst seit der Pisa-Studie haben die Bundesländer die Bedeutung frühkindlicher Bildung erkannt und sich auf einen gemeinsamen Rahmen geeinigt. Baden-Württemberg hat in diesem Zusammenhang besagten Orientierungsplan erstellt. Er definiert Fähigkeiten, die Kinder im Laufe ihrer Kindergartenzeit entwickeln. Daraus ergeben sich so genannte Bildungs- und Entwicklungsfelder für die Bereiche „Körper“, „Sinne“, „Sprache“, „Denken“, „Gefühle“ und „Werte“. Die hier entwickelten Basis- und Bildungskompetenzen bilden die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit sowie für die Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen und der Persönlichkeit.  (ck)