Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Kristina Essig

Heidelberger Frühling

Kristina Essig

Die Mitteilung, dass der Heidelberger Frühling in diesem Jahr ein so gewaltiges Defizit aufweist, hat uns alle völlig unvorbereitet getroffen, ohne Frage – ist doch der Heidelberger Frühling mitt-
lerweile zu einem Renommee-Projekt unserer Stadt geworden. Natürlich muss man sich fragen, wie es dazu kommen konnte, dass nach neun erfolgreichen Jahren mit nicht nur künstlerisch hervorragenden Ergebnissen, sondern auch finanziell stets im Rahmen, nun ein solches Defizit entstanden ist.

Natürlich, und das ist unsere Aufgabe als Gemeinderäte, müssen wir hier nicht nur die Ursachen hinterfragen, sondern hieraus auch Konsequenzen ziehen. In mehr als vier Stunden haben wir in der letzten Woche diese Konsequenzen in einer Sondersitzung des zuständigen Ausschusses diskutiert und abgewogen. Die Konsequenz, sich unverzüglich von der Person, die hier in der Verantwortung steht, zu trennen, frei nach dem Motto „weg mit Schaden“, war eigentlich letztlich nur mehr eine Einzelmeinung genauso wie die Überlegung, gleich auf das ganze Projekt überhaupt verzichten zu wollen.

Die ganz überwiegende Mehrheit wollte es sich so leicht nicht machen. Sehr schnell kam man zumindest zu dem Ergebnis, dass dieses Projekt nicht sterben darf. Diese grundsätzliche Entscheidung erfordert natürlich dennoch einschneidende Konsequenzen, die sicherstellen, dass es nicht wiederholt zu solch einem Ergebnis kommen wird. Hierüber war man sich einig. Entsprechende Konzepte werden erarbeitet.

Bei allen Entscheidungen sollten wir nicht außer Acht lassen: Der Heidelberger Frühling ist ein Festival, das von seinem künstlerischen Ansatz her einmalig in ganz Deutschland ist. Im Vergleich zu anderen Festivals ist die finanzielle Ausstattung des Heidelberger Frühlings sehr mager. Dass es Thorsten Schmidt dennoch gelungen ist, eine solche Qualität zu liefern, spricht für seine künstlerische Kompetenz. Darüber hinaus hat er neun Jahre lang gezeigt, dass er es auch wirtschaftlich „kann“, auch mit einem finanziell recht kleinen Rahmen. Und noch eines sollte man in die Überlegungen mit einbeziehen: der Heidelberger Frühling, so wie er ist und so wie er erfolgreich ist, steht und fällt mit der Person von Thorsten Schmidt – auch wenn es der eine oder andere nicht glauben mag. – Geben wir Thorsten Schmidt nicht nur die Möglichkeit, diese fantastische künstlerische Arbeit weiterzuführen, sondern geben wir ihm personell die Unterstützung an die Hand, die es ihm erlaubt, auch finanziell die Dinge wieder in den Griff zu bekommen und zu behalten.