Stimmen aus dem Gemeinderat
FWV
Hermann Gundel
Das rechte Verhältnis!
Über ein angemessenes Verhalten von städtischen Mitarbeitern, bei der Umsetzung von Verordnungen zu diskutieren, ist verdammt schwierig. Was den Bürger bewegt sind nicht so sehr die grundsätzlichen, sondern die alltäglichen vor Ort getroffenen Entscheidungen und da hat im Zweifelsfalle zunächst der städtische Mitarbeiter immer Recht. Das Rechtsamt zieht wegen fünf Euro vor Gericht, die „Firma Formel 1/ Schumi“ darf dagegen die Hauptstraße entlang des Karlsplatzes, vier Tage lang sperren für zwei Stunden Werbung für Vodafone! Fahrräder wurden in 3-Reihen abgestellt und blockierten den Gehweg, aber der Motorrollerfahrer, der sein Fahrzeug an nicht ausdrücklich erlaubter Stelle parkt, muss 20-30 Euro berappen. Oder Thema Weststadt: Trotz am Vormittag oft vieler freier Anwohnerparkplätze, hat man kaum eine Chance, seine Besorgungen unbestraft zu erledigen. Da fragen sich nicht nur viele Heidelberger, sondern auch auswärtige Besucher, die es in der Weststadt ohnehin besonders schwer mit der Orientierung haben, ob das mit Verhältnismäßigkeit oder gar praktischer Bürgernähe noch was zu tun hat. Eine Antwort auf die Frage, ob dies ein grundsätzliches oder vielleicht nur ein Vermittlungsproblem der Amtsleitung an die Mitarbeiter vor Ort ist, steht noch aus.