Stimmen aus dem Gemeinderat
DIE HEIDELBERGER
Lore Schröder-Gerken
Hauptschulen-Zusammenlegung
Die wenigen Hauptschüler in Heidelberg (zurzeit sind es 900) haben es schwer, sich neben Gymnasial- und Realschülern zu behaupten. So etwas ist nur mit gestärktem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl möglich. Nach der 4. Klasse verlassen 82 Prozent aller Schüler ihre Grundschule, um meist in anderen Stadtteilen eine weiterführende Schule zu besuchen. 18 Prozent verbleiben in ihrem Sprengel. Das ist der Rest. Und so fällt leider immer wieder der Begriff: Hauptschule ist gleich Resteschule. Dass diese Schüler zum Teil Probleme machen können, ist unbestritten. Mit Einführung der Schulsozialarbeit wurde dieser Schultyp wohl beruhigt, aber nicht verbessert. Die Förderung schwacher und benachteiligter Schüler, die leider hier sehr zahlreich sind, ist in einem einzügigen Schulsystem nur unzureichend möglich, denn eine Steigerung des Selbstbewusstseins erfolgt nicht nur durch Lehrer, sondern durch Orientierung in der Gruppe, sprich Klasse, sozialem Umfeld, Übernahme von Verantwortung. Das ist in einer wenigsten zweizügigen HS besser möglich, in der, den neuen Lehrplänen entsprechend, differenziert unterrichtet werden kann.
Diese vier „neuen“ Hauptschulen haben dann hoffentlich auch für Schüler und Eltern das Image einer weiterführenden Schule. Unser Anliegen muss es sein, als Schulträger endlich die Bedingungen zu schaffen, die diesen Schülern einen gezielteren Unterricht und damit verbesserte Chancen ermöglichen. Packen wir es an 2007. Wenn die Hauptschule hier in Heidelberg überhaupt noch eine Chance hat, dann ist es diese Zusammenlegung, aber es ist sicherlich auch ihre letzte.