Stimmen aus dem Gemeinderat
FWV
Klaus Pflüger
Bahnhofperspektiven – Stadtblatt vom 19. 7. 2006
Was sich da der Vorstandsvorsitzende der Bahntochter DB Station & Service vor zwei Wochen im Rathaus leistete, war, gelinde gesagt, eine Frechheit. Der Gemeinderat will, dass er endlich seinen Bahnhof und dessen Umfeld verbessert. Nur wenn wir mit einem Einkaufszentrum hinter dem Bahnhof einverstanden sind. DB Station & Service nehmen seit Jahren von ihren Mietern exorbitante Mieten ein, die weit über denen in der Hauptstraße liegen. Läuft ein Mietvertrag aus, geht es so: Wer bietet mehr, Qualität des Angebotes spielt keine Rolle. Geld für solche Investitionen ist also da, aber Gewinnmaximierung ist das Ziel. Dieses Geld für seit langem notwendige Verbesserungen zu nehmen, nein. Die Bahn verschlechtert ihre Leistungen (ICE), wir sollen das Baurecht schaffen, damit noch mehr Profit eingefahren werden kann. Dass Eigentum auch verpflichtet, davon hat Herr Siebert wohl noch nichts gehört. Nun glaubt Herr Siebert auch noch Druck auf den Gemeinderat ausüben zu können. O-Ton, „dann ziehen wir uns auf das betrieblich Notwendige zurück“. Wir Freien Wähler werden dieses Spiel – Herr Siebert bestimmt, wir kuschen – nicht mitspielen.