Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Karl Emer

Demografischer Wandel (1)

Karl Emer

Der Demografische Wandel gilt als eine der bedeutendsten Herausforderungen Europas. Er ist gekennzeichnet von zurückgehenden Geburtenzahlen, einer ansteigenden Lebenserwartung und von zunehmendem Wanderungsverhalten der Menschen. Kurz gesagt: wir werden weniger, älter und bunter. Dies führt zu sichtbaren und spürbaren Veränderungen gerade auf der Ebene der Kommunen. Praktisch alle Lebensbereiche werden von diesem Wandel erfasst, etwa bei der Nachfrage am Wohnungsmarkt, der technischen und sozialen Infrastruktur, den Kommunalfinanzen, dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und nicht zuletzt der Frage der Integration von Migrant/innen. Ganz konträr zum Bundestrend wird die Bevölkerung in Heidelberg aufgrund von kalkulierten Wanderungsgewinnen nach der regionalen Bevölkerungsprognose bis 2020 voraussichtlich auf 151.000 Einwohner anwachsen, was einer Zunahme von rund 9.500 Personen seit 2002 entspräche (http://ww2.heidelberg.de/session/bi/vo_13069.htm).

Obwohl Heidelberg unter allen Stadt- und Landkreisen der Bundesrepublik mit einem Wert von 0,9 die niedrigste Geburtenrate hat, nimmt die Bevölkerung aufgrund der hohen Zuwanderung deutlich zu. In der Region ist die Bevölkerungsentwicklung allerdings nicht einheitlich. Für Heidelberg (+6,8 %) wird ein deutlich positiveres Wachstum vorausgesagt als etwa für Mannheim (+2,0 %) oder für den Rhein-Neckar-Kreis (+4,1 %). Auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird sich von 39,8 auf 42,7 Jahre (Landeswerte: 40,4 auf 44,3 Jahre) unterdurchschnittlich erhöhen. Mit diesem Wert wird Heidelberg dann die jüngste Bevölkerung aller Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben. Der Anteil der über 64-Jährigen wird auf 17,2 % ansteigen gegenüber 15,1 % zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Eine „Überalterung“ ist für Heidelberg demnach mittelfristig nicht zu erwarten. Auch wenn die Bevölkerungsprognose nicht in diesem Maße eintreten sollte, sind die Vorzeichen für die demografische Zukunft Heidelbergs bis 2020 sehr positiv. Heidelberg steht keinesfalls vor einem Schrumpfungsprozess, sondern vor der Frage, wie es mit dem erwarteten Einwohnerzuwachs, insbesondere mit der Migration umgeht und wie es die entsprechenden infrastrukturellen Weichenstellungen frühzeitig einleitet. Die baldige und sozial ausgewogene Entwicklung der Bahnstadt spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Ankündigung: Unser OB-Kandidat Dr. Jürgen Dieter, Städtetagsdirektor, (www.juergen-dieter-heidelberg.de) freut sich dazu auf Ihre Anregungen. Die nächsten Termine mit Dr. Jürgen Dieter: Heidelberg soll weiter wachsen – die Bahnstadt muss kommen, Do, 27. Juli, 20 Uhr, DAI; Stadtteilsamstag Bergheim, Sa, 29. Juli, ab 10 Uhr, Treffpunkt Bergheimer Str. 49