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„Die Bürger können sich sicher fühlen“

Gespräch mit Feuerwehrchef Dr. Georg Belge

Heidelbergs Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge sieht die Feuerwehr für die Zukunft gut gerüstet. Die Zu-sammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr will er weiter stärken, ebenso die Jugendarbeit.

Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge
Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge (Foto: Rothe)

Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Heidelberg statt. Wie ist die Feuerwehr aufgestellt?

Dr. Georg Belge: In der Jahreshauptversammlung konnten wir darüber berichten, dass die Mitgliederzahlen in der Freiwilligen Feuerwehr leicht gestiegen sind. Das ist umso erfreulicher, als in unserer Gesellschaft die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, leider abnimmt.

Heidelberg zeigt für die Feuerwehr ein sehr anspruchsvolles Einsatzspektrum auf. Deshalb können wir auf eine gute schlagkräftige Berufsfeuerwehr nicht verzichten. Unser Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen der Berufsfeuerwehr und den acht Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr durch eine intensive Einbindung in die tägliche Gefahrenabwehr zu stärken. Unsere Bürgerinnen und Bürger können sich daher nach wie vor sicher fühlen.

Was stehen 2013, neben den akuten Einsätzen, für Vorhaben an?

Belge: Zum 1. April werden wir acht weitere Einsatzbeamte im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst einstellen und diese in zwei Jahren zu Berufsfeuerwehrmännern und -frau ausbilden. Hier freut es mich besonders, dass erstmals eine Frau dabei ist. Mit diesem Grundlehrgang reagieren wir auf die erhöhten Anforderungen in der täglichen Gefahrenabwehr bedingt durch steigende Bevölkerungszahlen (Bahnstadt, Konversionsflächen) sowie das erhöhte Gefährdungspotenzial durch die wachsende Anzahl von Forschungslaboren.

Wir verjüngen unseren Fuhrpark und passen ihn dem geänderten Bedarf und technischen Neuerungen an. Das spart erhebliche Unterhaltskosten und wertvolle Arbeitszeit bei der Wartung.

Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist der Spatenstich zum Neubau des Feuerwehrhauses im Stadtteil Wieblingen. Die Freiwillige Feuerwehr Wieblingen ist derzeit noch in den Räumlichkeiten aus dem Jahr 1893 untergebracht, die bei Weitem nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs bei der Feuerwehr aus? Schlägt sich der demografische Wandel auch bei Ihnen nieder?

Belge: Ja – es wird immer schwieriger, Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern. Die Feuerwehr steht hier im direkten Wettbewerb zu anderen Vereinen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mitgliederzahlen leicht gesunken, wobei aber eine größere Zahl Jugendlicher in die Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr übergetreten ist. Die Jugendfeuerwehr ist der Nachwuchspool unserer Freiwilligen Feuerwehr. Daher ist eine aktive und spannende Jugendarbeit von großer Bedeutung. Die Jugendwarte in den Abteilungen unserer Freiwilligen Feuerwehr leisten hier hervorragende Arbeit, aber wir dürfen nicht müde werden, uns weiter um Nachwuchs zu bemühen. Den Jugendwarten und allen, die ihr ehrenamtliches Engagement einbringen, danke ich ganz besonders. Ein weiterer Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich hauptamtlich um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger berufen haben.

Feuerwehr in Zahlen

  • 2012 rund 2.000 Einsätze,
  • Berufsfeuerwehr: 97 Einsatzbeamte und 5 Verwaltungskräfte,
  • Freiwillige Feuerwehr: 315 Ehrenamtliche, davon 45 Frauen
  • Jugendfeuerwehr: 96 10- bis 18-Jährige, davon 27 Mädchen,
  • Altersabteilung: 105 Personen,
  • 44 Einsatzfahrzeuge bei der Berufsfeuerwehr, 26 bei der Freiwilligen Feuerwehr – vom Löschzug bis zum Personenwagen.   (ck)