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Ausgabe Nr. 52 · 27. Dezember 2000 |
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Das sind ja schöne Aussichten |
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Eine Vorschau auf die kulturellen Höhepunkte des kommenden Jahres Weihnachten ist überstanden, und so richtet sich der Blick nach vorne. Das STADTBLATT hat nachgefragt, was Heidelberger Kultureinrichtungen im kommenden Jahr zu bieten haben. Ein kleiner Ausblick auf Programm-Höhepunkte von Theater, Kulturamt, DAI, Kurpfälzischem Museum, Montpellier-Haus, Stadtbücherei, Kulturservice und Kunstverein. |
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Günther Beelitz, |
Theater |
Zwei Highlights unserer ersten Spielzeit stehen mit dem Stückemarkt und den Schlossfestspielen noch bevor und zwar in neuer Form. Im Juni werden im Rahmen des Stückemarktes ausgewählte Stücke "Im Zwinger" mit "Autoren-Nächten" in szenischen Lesungen vorgestellt. Die Juroren sollen unmittelbar im Anschluss an die szenischen Präsentationen unter Einbeziehung des Publikums öffentlich über die Texte diskutieren. Dem europäischen Gedanken Rechnung tragend, wird außerdem erstmals französische Gegenwartsdramatik in Lesungen präsentiert. Die Schlossfestspiele sind um einen Monat verlängert. Sie werden im Juli mit Mozarts Meisteroper "Idomeneo" am neuen Spielort auf der Bäderterrasse eröffnet. Es folgt im Englischen Bau mit Irina Pauls' Tanztheaterensemble, fünf Sängern und einem Schauspieler eine "Jedermann" Version, die auf dem mittelalterlichen Mysterienspiel des "Everyman" basiert. Der Festspielmonat August gehört auch weiterhin dem "Student Prince", der nach über zwanzig Jahren in einer Neuinszenierung an einem neuen Ort im Schlosshof zu sehen sein wird. | |
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Jakob Köllhofer, |
DAI |
Das DAI geht mit einer hochkarätig besetzten Konzertreihe ins Jahr 2001. In Zusammenarbeit mit der Jahrhundertwendegesellschaft wird die inzwischen 13. Internationale Klavierwoche vorbereitet. Namhafte Pianistinnen und Pianisten wie Peter Schmalfuss, Uwe Balser, Eva-Maria May, Kai Adomeit, Lorena Portalup sind vom 2. bis 11. Januar im DAI zu erleben. Gleich im Anschluss daran gibt es am 13. und 14. Januar ein Konzert und einen Meisterkurs mit Earle Brown. Sein Gastspiel steht in einer Reihe von Veranstaltungen, in denen wir wegweisende amerikanische Komponisten nach Heidelberg einladen. Ein besonderes Anliegen ist uns die Internationale Martin-Luther-King-Gedenkfeier am 26. Januar in der Alten Aula der Universität, die nach amerikanischem Vorbild an den großen Bürgerrechtler und sein Ziel einer weltumspannenden Humanität erinnert. Und schließlich freuen wir uns ganz besonders auf einen der wenigen institutionalisierten Termine im DAI. In der Nacht zum 1. Mai eröffnen mit der "Night of Poets" Dichter und Sänger den Weg in den Frühling. | |
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Dr. Thomas Werner, |
Museum |
Nach der erfolgreichen Marie-Marcks-Ausstellung ist das Programm 2001 eher klassischer Natur. Ab Ende Februar präsentieren wir mit der Ausstellung "Von Rembrand bis Menzel - Meisterwerke der Zeichenkunst" Handzeichnungen von der Renaissance bis zum ausgehenden 19.Jahrhundert auf höchstem Niveau. Künstlernamen wie Dürer, Cranach d. Ä., Rembrandt, Domenicino, van Ostade, Brouwer, van Goyen, Claude Lorrain, Watteau, Tiepolo, Richter, von Schwind, Klinger, Liebermann und Menzel (um nur einige zu nennen) lassen die Einmaligkeit dieser bisher noch nie umfangreich ausgestellten Privatsammlung erahnen. Der Sommer wird einen Einblick in die spätrömische Kultur geben: "Von Augustus bis Attila" zeigt ausgewählte Stücke aus dem Budapester Nationalmuseum, die den spannenden kulturellen Umbruch der spätrömischen Zeit in Pannonien belegen, eine Sonderausstellung, die geradezu zum Vergleich mit den in den Dauerausstellungen des Museums gezeigten lokalen römischen Fundstücken herausfordert. | |
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Thorsten Schmidt, |
Kulturservice |
Der Heidelberger Frühling feiert im nächsten Jahr mit seinem 5. Geburtstag sein erstes kleines Jubiläum. Unter dem Motto "Vom Eise befreit" haben wir für das Jubiläumsjahr 2001, wie ich finde, ein spannendes und hochinteressantes Programm auf die Beine gestellt. Die Eröffnung des Heidelberger Frühlings mit Igor Strawinskys "Le Sacre du Printemps", gespielt von den Stuttgarter Philharmonikern, bietet einen fulminanten Einstieg in das Festival. Ganz besonders freue ich mich auf den Schönberg-Zyklus, den wir anlässlich des 50. Todestages des Komponisten zusammen mit dem SWR in der Aula der Alten Universität veranstalten. Eröffnet wird diese Reihe mit der großartigen Julie Kaufmann und dem nicht weniger großartigen Irvin Gage. Dass es uns außerdem gelungen ist, Gidon Kremer mit seiner Kremerata Baltica zum Heidelberger Frühling einzuladen, zeigt, dass die Veranstaltung auf gutem Wege ist, sich einen festen Platz in der Festivallandschaft zu erobern. Er wird Werke seines lettischen Landsmannes Peteris Vasks aufführen, dem wir 2001 unseren Komponistenschwerpunkt widmen. | |
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Hans-Martin Mumm, |
Kulturamt |
Mit einer neuen Veranstaltungsreihe will das Kulturamt der Stadt im Jahr 2001 Heidelberger Künstlerinnen und Künstler ehren. Unter dem Titel "Retrospektiven" startet die Reihe am 21. Januar im Kurpfälzischen Museum mit Werken des Malers und Kunsthistorikers Prof. Dr. Joachim Geissler-Kasmekat. Ab September sind Arbeiten von Walter Gillich zu sehen. Mit der Eröffnung der Ausstellungsräume für die Prinzhornsammlung steht im September ein besonderes kulturelles Ereignis bevor. Die Stadt plant mit ihren Ämtern und in Zusammenarbeit mit freien Kultureinrichtungen, ein begleitendes Programm in den Sparten, Theater, Bildende Kunst und Film. Und schließlich freuen wir uns auf die "Lange Nacht der Museen", an der Heidelberg erstmals mit mehr als 30 kulturellen Institutionen beteiligt ist. Am Samstag, 31. März werden von 19 Uhr bis 3 Uhr morgens Busse und Bahnen in dichtem Takt die einzelnen Stationen dieser "Reise zu Kunst & Kultur" verbinden. | |
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Karla Jauregui, |
Montpellier-Haus |
Das Jahr 2001 fängt gleich mit einem Höhepunkt an, und zwar mit den XV. Filmtagen des Mittelmeers, vom 19. bis 28. Januar, die Dank des großen Erfolgs der letzten Jahre auf zehn Tage aufgestockt worden sind. Im Frühjahr ist Montpellier während der Literaturtage vom 3. bis 6. Mai direkt zwei Mal vertreten: zum Ersten mit der Schriftstellerin Christine Angot, die letztes Jahr in Frankreich für Furore sorgte und zum Zweiten mit einer Musikgruppe, die uns "Worldmusik" aus dem Mittelmeer-Raum bringen wird. Eine weitere Musikgruppe ist beim "Fest der Musik" im Rahmen der Ausländertage am 23. Juni auf dem Uniplatz zu Gast. Wie jedes Jahr feiert das Montpellier-Haus am 14. Juli den französischen Nationalfeiertag mit einem "Bal populaire" im Hof des Hauses. Und als letzter Höhepunkt des Jahres muss der Heidelberger Herbst erwähnt werden. Aus Anlass des 40. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier sind in dieser Woche einige Überraschungen zu erwarten. | |
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Regine Wolf-Hauschild, |
Stadtbücherei |
In einer besonderen Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Übersetzer haben das Wort" will die Stadtbücherei literarische Übersetzerinnen und Übersetzer vorstellen, die den Ruf Heidelbergs als Literaturstadt entscheidend mitgeprägt haben. Von Januar bis Juni 2001 werden Sylvia Morawetz, Nikolaus Stingl, Maria Csollány, Regine Elsässer, Kathrin Razum und Elke Wehr einem breiten Lesepublikum vorgestellt. Und da kaum jemand das Werk von Literaten besser kennt als ihre Übersetzer, sind sie prädestiniert dazu, die Werke ihrer Autorinnen und Autoren vorzustellen und zu vermitteln. Zum Auftakt am 25. Januar, präsentiert Silvia Morawetz die Lyrikerin und Pulitzer-Preisträgerin Anne Sexton. Die amerikanische Schriftstellerin erlangte durch ihre autobiografisch gefärbten Gedichte große Popularität. Im Februar setzt Maria Csollány, die Reihe mit einem Abend über den Romancier Marten T'Hart fort, dessen Krimi "Das Wüten der ganzen Welt" und Roman "Die Netzflickerin" große Beliebtheit erlangten. | |
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Hans Gercke, |
Kunstverein |
Das Programm des Heidelberger Kunstvereins beginnt mit einer verblüffenden und ausgesprochen witzigen Ausstellung: Der 1969 geborene Mailänder Künstler Loris Cecchini jongliert ab 21. Februar virtuos mit den sich überschneidenden Realitäten unserer Mediengesellschaft: Reale Personen begegnen sich im Medium der Fotografie inmitten künstlicher (nicht virtueller!) Landschaften. Plastikspielzeug wächst zur Originalgröße dessen heran, was es darzustellen vorgibt. Um Grenzbereiche und Überschneidungen zwischen Sein und Schein, Bild und Wirklichkeit geht es auch in den Installationen des in Düsseldorf lebenden Wolfgang Robbe (10. Juni bis 15 Juli), um unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Malerei in den Ausstellungen von Birgit Antoni (11. März bis 22. April) und Manfred Vogel (29. Juli bis 2. September). Ein Sommerfest findet am 21. Juli statt - im Rahmen einer Kurzausstellung, in der sich junge Künstlerinnen und Künstler Gedanken zum Thema "Essen" gemacht haben. | |
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