Ausgabe Nr. 52 · 27. Dezember 2000 |
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Bürgermeister Thomas Schaller, Margot Preisz von der Kreishandwerkerschaft und die Bäcker und Konditoren Schafheutle, Zimmermann und Gantert verspeisen einen Zimtstern auf das gute Gelingen des neuen Umweltprojekts von Stadt und Handwerk. (Foto: Rothe) |
Bäcker und Konditoren tun was für die Umwelt |
Neues Kooperationsprojekt von Stadt und Handwerk in Heidelberg Wie können Heidelberger Bäcker und Konditoren Kosten sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun? Ein neues Kooperationsprojekt der Stadt mit Bäcker- und Konditorenbetrieben soll jetzt Aufschluss darüber geben. Wie Umwelt und Wirtschaft zusammengehen, haben in Heidelberg seit 1993 das Gastgewerbe sowie die Friseur- und Malerbetriebe in ähnlichen Pilotprojekten vorgemacht. Nun wollen die Heidelberger Bäcker und Konditoren nachziehen. Den Startschuss gaben die Kooperationspartner - zu denen neben der Bäcker- und Konditoreninnung sowie der Stadt Heidelberg auch die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden (KLiBA), die Kreishandwerkerschaft, die Handwerkskammer und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) gehören - bei einer gemeinsamen Sitzung Ende Oktober. Primär stehen beim Projekt "Bäcker/Konditoren und Umwelt" die Einsparung von Energie und Wasser sowie die Vermeidung von Abfällen im Vordergrund. Gesundheitsaspekte spielen darüber hinaus ebenso eine Rolle wie die ökologische, ortsnahe Rohstoffproduktion. "Mit den vorangegangenen Projekten haben wir gezeigt, dass es möglich ist, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Gemeinsam ist es gelungen, finanzielle Vorteile für die Betriebe zu nutzen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Unser Engagement wurde in diesem Jahr auch prompt mit dem 'Gesunde-Städte-Preis' belohnt," sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber: Deutlich zeigen sich Vorteile der Kooperation schon jetzt im Bereich der Energieeinsparung: Die sieben Heidelberger Modellbetriebe - Café Schafheutle, Bäckerei Pflüger, Bäckerei Riegler, Café Frisch, Bäckerei Göbes, Bäckerei Gantert und Vollkornbäckerei Mahlzahn - haben bereits von einer kostenlosen Beratung der KLiBA profitiert, die vor Ort ermitteln soll, wo es mögliche Energieeinsparpotenziale im Betrieb gibt, die wiederum helfen, teure Betriebskosten zu reduzieren. Ein Beispiel: Betriebe, die ihre Backöfen zeitgenau mit Hilfe einer Zeitschaltuhr einschalten und nicht - wie oft praktiziert - manuell eine halbe Stunde vorher, können im Jahr rund 10.000 Kilowattstunden Gas einsparen. Das entspricht nahezu dem Heizenergieverbrauch eines neuen Einfamilienhauses. Die Erfahrungen aus den sieben Modellbetrieben sollen in einem Bericht gesammelt und mit weiteren Informationen und Unterlagen an alle Betriebe des Bäckerei- und Konditorenhandwerks verteilt werden. Die Stadt finanziert darüber hinaus eine Erstberatung für Betriebe, die dem Beispiel der Modellbetriebe folgen wollen. Rudolf Schafheutle für die Konditoreninnung und Obermeister Dieter Zimmermann von der Bäckerinnung äußerten sich optimistisch, dass das Projekt erfolgreich sein werde und viele Betriebe wertvolle Hinweise für umweltfreundliches Backen erhielten. |
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Empörung über Vergewaltigung |
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Frauenbeauftragte möchte Runden Tisch zur Sicherheit im Neuenheimer Feld Die Mitarbeiterinnen des städtischen Frauenamtes teilen die Empörung über die neuesten Gewalttaten im Neuenheimer Feld. Es ist verständlich, dass dieser Bereich jetzt verstärkt als Angstraum wahrgenommen wird. Schon 1994 nahm das Neuenheimer Feld in der vom Frauenamt herausgegebenen Sicherheitsstudie einen unrühmlichen 3. Platz bei den am häufigsten genannten Angsträumen in Heidelberg ein. Obwohl inzwischen umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet wurden, ist klar: Das reicht nicht. "Jetzt muss schnellstens überlegt werden, wie die Sicherheit der dort Wohnenden, Studierenden, Beschäftigten und BesucherInnen gewährleistet werden kann", betont Dörthe Domzig, Frauenbeauftragte der Stadt Heidelberg. Oberbürgermeisterin Beate Weber hat bereits veranlasst, die Sicherheitslage im Neuenheimer Feld im Gremium zur kommunalen Kriminalprävention zu behandeln. Die Frauenbeauftragte hat bei einem Vor-Ort-Termin am 20. Dezember, unter anderem mit der Polizei und dem Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, vorgeschlagen, einen Runden Tisch Neuenheimer Feld einzurichten. Mit allen beteiligten Institutionen und VertreterInnen der Betroffenen sollen nach einer Feinanalyse weitere Schritte zur Verbesserung der Sicherheit so schnell wie möglich umgesetzt werden. Auf der Tagesordnung stehen beispielsweise die Prüfung der Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Lage von Haltestellen und Parkplätzen, die Beleuchtungssituation im Gebiet oder Möglichkeiten zur Belebung. Aber Frauen können sich auch schon heute schützen. "Hier zeigt sich, wie richtig die Einrichtung des Frauen-Nachttaxis ist", sagt Dörthe Domzig. Als weitere Zwischenlösung bietet das Amt für Frauenfragen SOS-Notruf-Handys an. Kostenlos erhalten Frauen gebrauchte Handys, die auch nach Ablauf des Vertrages ohne Gebühren als Notrufgerät eingesetzt werden können. Wer diesen "mobilen Draht" zur Polizei ausleihen möchte, kann sich an das Amt für Frauenfragen, Telefon 58-1552, oder das Amt für öffentliche Ordnung, Telefon 58-1781, wenden. Gemeinsam mit der Frauenvertreterin und dem Personalrat der Universität wird im Neuenheimer Feld alsbald mit Plakaten und Infoblättern über das SOS-Handy informiert. |
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Oberbürgermeisterin Beate Weber (l.), gemeinsam mit Universitätsrektor Prof. Dr. Jürgen Siebke (2.v.l). (Foto: Rothe) |
Für den Erhalt des Institut Français |
Die französische Botschaft hat mitgeteilt, dass das Heidelberger Institut Français geschlossen werden soll. Über 3.000 Menschen sprachen sich auf Unterschriftslisten gegen die drohende Schließung aus. "Wir brauchen das Institut dringend", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber, als sie die Unterschriftenlisten gemeinsam mit Universitätsrektor Prof. Dr. Jürgen Siebke im Rathaus entgegennahm. Siebke hob die gute Zusammenarbeit zwischen dem Institut Français und der Universität hervor. Die Unterschriften sollen der französischen Regierung übersandt werden. Auch der Ausländerrat der Stadt Heidelberg hat sich in einer Resolution gegen die Schließung des Institut Français ausgesprochen. | |
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