Jahresrueckblick

Ausgabe Nr. 52 · 27. Dezember 2000

Januar - April 2000

   


Februar 2000. Heidelbergs großer Philosoph, Professor Hans-Georg Gadamer, feiert am 11. Februar seinen 100. Geburtstag. "Wo ist sonst eine Universitätsstadt, in der die Wälder bis an die Hörsäle reichen", beantwortet er die STADTBLATT-Frage, warum er gerade Heidelberg als Ort seiner philosophischen Studien ausgesucht hat. Der Gemeinderat ernennt den "Botschafter Heidelbergs" zum Ehrenbürger der Stadt. (Foto: Rothe)

Januar

Ruhiger Jahreswechsel. Allen Prophezeiungen zum Trotz bleiben in Heidelberg und auch in der restlichen Welt die Computer weitgehend unbeeindruckt vom Datumswechsel auf die Zahl 2000. Bei der Feuerwehr funktioniert die vorab aufwändig gesicherte computergesteuerte Leitzentrale problemlos. Der vermeintliche Jahrtausendwechsel wird verstärkt gefeiert, was auch zu einer erhöhten Zahl von Feuerwehreinsätzen in der Neujahrsnacht führt.

Neujahrsempfang der Stadt. "Nachhaltige Entwicklung ist nur mit aktiver Beteiligung der Städte möglich", weist Oberbürgermeisterin Beate Weber in ihrer Ansprache auf eine der drängenden Herausforderungen der Zukunft hin. Gastredner Abt Franziskus Heeremann vom Stift Neuburg fordert in seiner Rede dazu auf, Zivilcourage zu zeigen und nicht die Augen vor der Not anderer Menschen zu verschließen.

Neues Staatsbürgerrecht. Seit Jahresbeginn ist es für in Deutschland lebende Ausländer leichter geworden, sich einbürgern zu lassen. Die Ausländerbehörde registriert denn auch eine stark steigende Zahl von Einbürgerungsanträgen.

Treffpunkt im Emmertsgrund. Das ehemalige Hallenbad im Stadtteil wird offiziell als Begegnungs-, Sport- und Kulturstätte seiner Bestimmung übergeben. Mitarbeiter der städtischen Werkstätten übernehmen aus Kostengründen den größten Teil des Umbaus.

Schülerwettbewerb zum Gedenktag. Mit Internetseiten, Plakaten oder Zeitzeugen-Videos präsentieren Schülerinnen und Schüler ihre Beiträge zum Schülerwettbewerb "Die Verfolgung im NS-Regime/NS-Opfer", zu dem die Landeszentrale für politische Bildung und die Stadt Heidelberg aufgerufen haben. Der Öffentlichkeit werden die Arbeiten im Foyer des Prinz Carl präsentiert.

Richtfest für Kita Kirchheim. Ein gutes halbes Jahr nach Baubeginn wird für die neue Kindertagesstätte in der Kirchheimer Hegenichstraße bereits Richtfest gefeiert. Rund 830 Quadratmeter Fläche steht den 120 Tagesstättenkindern nach der Fertigstellung in dem Neubau zur Verfügung.

4. Basket Nite. Über 3.000 junge Besucherinnen und Besucher wollen die 68 Streetball Teams im Sportzentrum Süd bei ihrer nächtlichen sportlichen Betätigung bewundern. Zwischen den Spielen sorgen Tanz und Disco-Einlagen für Auflockerung. Die HSB bringt den schlaftrunkenen Nachwuchs weit nach Mitternacht wieder sicher nach Hause.
 

Februar

  Ebert auf Briefmarke. 23 Millionen Briefmarken mit dem Portrait des ersten deutschen Reichspräsidenten und gebürtigen Heidelbergers Friedrich Ebert werden zu dessen 75. Todestag aufgelegt. In der Ebert-Gedenkstätte überreicht Bundesfinanzminister Hans Eichel dem Bundespräsidenten Johannes Rau den Erstdruck.

Bild der Stadt. Im Februar startet eine Veranstaltungsreihe, die den Blick der Heidelbergerinnen und Heidelberger auf das eigene Lebensumfeld richten will. Die Stadt kann man sich in ihren verschiedenen und teils widersprüchlichen Facetten auf über 100 Veranstaltungen neu erschließen.

Haushalt verabschiedet. Mit knapper Mehrheit verabschiedet der Gemeinderat den Etat 2000. Er umfasst 779 Millionen Mark im Verwaltungshaushalt und 98 Millionen Mark im Vermögenshaushalt. Beschlossen wird auch eine Senkung der Gewerbesteuer. Die Befürworter von CDU, Heidelberger und FWV sehen darin ein "Signal an Unternehmen", SPD und GAL eine "Einengung des finanziellen Spielraums" der Stadt.

Günter Grass liest. Der Nobelpreisträger von 1999 liest in der Stadthalle vor einer großen Schar gespannter Fans aus seinem Werk "Mein Jahrhundert". In der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte zeigt eine Ausstellung seine Aquarelle zu dem Buch.

Zehn Jahre Seniorenzentrum Weststadt. Alt und Jung feiern zehn Jahre Seniorenzentrum Weststadt in der Dantestraße 7. Es ist das erste Heidelberger Seniorenzentrum und war Ausgangspunkt des vom Gemeinderat 1990 verabschiedeten Altenstrukturkonzeptes. Neun von zehn vorgesehenen Seniorenzentren sind inzwischen realisiert.
 
 

März

  Der Frühling naht. 12.000 bunte Blumen setzen die Mitarbeiter des Landschaftsamts überall in der Stadt, um den Frühling gebührend zu begrüßen. So mancher Filou bedient sich an der Pracht, um den eigenen Garten zu schmücken. Der "Heidelberger Frühling" ist aber auch ein Synonym für Hörgenuss: Das Musikfestival unter dem Motto "Wendezeichen II" verspricht einen Blick in die musikalische Zukunft.

Neuer Kanal für Alt-Hendesse. Der Zahn der Zeit, erhöhte Abwassermengen und verschärfte Umweltvorschriften zwingen die Stadt zur Erneuerung der Kanalisation in der Dossenheimer Landstraße und Mühltalstraße. Auf Anregung der Stadt zieht Peter Apfel zeitweise ins Baubüro ein, um Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger entgegen zu nehmen.

100 Tage neuer Gemeinderat. Im STADTBLATT äußern sich Vertreterinnen und Vertreter des neuen Gemeinderats über ihre ersten Erfahrungen im Gremium. Im März konstituiert sich auch der neue Ausländerrat, der die 20.000 Heidelbergerinnen und Heidelberger ohne deutschen Pass vertritt.

Agenda-Schreibwettbewerb. Preisverleihung im Rathaus für die drei Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs "Heidelberg 2100, meine Stadt der Zukunft". Ihre literarischen Visionen werden in der Rhein-Neckar-Zeitung und auf Sonderseiten im STADTBLATT abgedruckt. Die Gewinnerin darf für eine Woche mit einer Begleitperson in die Partnerstadt Cambridge reisen.

Technologiepark wächst. Die Biotechnologiebranche boomt, der Technologiepark Heidelberg dehnt sich weiter aus. Einen Beschluss zur Erweiterung fällt der Gemeinderat. In einem dritten Bauabschnitt soll die bisherige Nutzfläche im Neuenheimer Feld um mehr als das Dreifache vergrößert werden. Baubeginn ist im Juli.

Clemens-Brentano-Preis. Oswald Egger und Hendrik Rost heißen die Brentano-Preisträger 2000. Der mit 20.000 Mark dotierte Preis der Stadt und des Germanistischen Seminars der Universität fördert junge Autoren, die noch keinem großen Lesepublikum bekannt sind.

Mehr Sicherheit im Schlossbergtunnel. Als Reaktion auf die verheerenden Tunnelbrände in den Alpen und auf der Grundlage eines Sicherheitsgutachtens sperrt die Stadt den Schlossbergtunnel für LKW über 3,5 Tonnen. Zudem soll dort ein automatisches Brandmeldesystem installiert werden, das bei Feuer das Einfahren verhindert und bei Feuerwehr und Polizei Alarm auslöst.

Kröten lieben den Kohlhof. Der Forellenbach auf der Kohlhofwiese plätschert wieder in einem natürlichen Bett. Für alle dort lebenden Amphibien bietet ein neu geschaffener kleiner Teich, in den der Bach fließt, Raum zum Leben und zum Ablaichen des Nachwuchses.
   
 

April

  Stadtwerke senken Strompreise. Ab 1. April müssen Geschäftskunden der Stadtwerke Heidelberg AG rund 12 Prozent weniger für die Energie aus der Steckdose zahlen. Damit setzt der städtische Energiedienstleis-ter die im Vorjahr begonnene Senkung seiner Stromtarife fort.

Der Draht zur schnellen Auskunft. Mit der Einrichtung des Bürgertelefons kann man jetzt sogar mitten in der Nacht Auskünfte über 62 zentrale städtische Dienstleistungen von A wie Anmelden des Wohnsitzes bis Z wie Zulassung eines Autos erhalten. Damit erhöht die Stadt weiter ihre Kundenfreundlichkeit.

"Abgestempelt" heißt der Titel einer Ausstellung im Kurpfälzischen Museum, die judenfeindliche Postkarten zeigt. Die alltägliche Ausgrenzung lange vor dem Dritten Reich bildete die Grundlage für den Vernichtungsfeldzug der Nazis.

Glaskubus und Stahlpferd. Zum 150. Geburtstag der Heidelberger Druckmaschinen AG macht sich das Unternehmen selbst ein beeindruckendes Geschenk. Wenn man aus dem Hauptbahnhof tritt, fällt der Blick auf das in Glas gehüllte 50 Meter hohe Seminar- und Konferenzgebäude mit dem stählernen Pferd im Vordergrund, das den Namen "S-Printing Horse" trägt. Bei der Eröffnung mit dabei: Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich auch ins Goldene Buch der Stadt einträgt.

Bergbahn fährt wieder. Die älteste Bahn Heidelbergs chauffiert nach drei Monaten Generalsanierung wieder Ausflügler zum Schloss, zur Molkenkur und auf den Königstuhl. Jährlich wollen eine Million Fahrgäste nach oben, um unter anderem von dort den Blick auf die Stadt zu genießen.

Anschluss gefordert. Einstimmig hat der Gemeinderat eine Resolution verabschiedet, der die Deutsche Bahn AG dazu auffordert, den Anschluss des Rhein-Neckar-Dreiecks an das europäische Schnellverkehrsnetz sicher zu stellen. Die Pläne der Bahn AG zum Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke ohne Anbindung der Region lehnt der Gemeinderat ab.

21,1 Kilometer rund um Heidelberg. 1700 Läuferinnen und Läufer beteiligen sich in diesem Jahr am Heidelberger Halbmarathon. Neben der attraktiven, aber anspruchsvollen Strecke für die Ausdauersportler gibt es noch den besonders für Teams geeigneten kürzeren Altstadtlauf. Über 800 Meter starten die Jüngsten beim Bambinilauf.

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Mai - August 2000

   


Juni 2000. "Theater kann nur im Team funktionieren", sagt Intendant Günther Beelitz und stellt sein neues Leitungsteam für das Theater der Stadt Heidelberg vor (von links): Guido Huller (Chefdramaturg), Günther Beelitz (Intendant), Irina Pauls (Leiterin Tanztheater), Wolf Widder (Oberspielleiter Musiktheater), Stephan Kopf (Leitender Musikdramaturg), Wolfgang Maria Bauer (Oberspielleiter Schauspiel) und Hubert Habig (Kinder- und Jugendtheater). Nicht im Bild: Heike Kiefner (Theaterchor), Mathias Lösch (Dramaturg) und Anja Scholtyssek (Öffentlichkeitsarbeit). (Foto: Antoine)

Mai

Ein Jahr Jugendrat. Drei Repräsentanten des am 5. Mai 1999 gewählten Heidelberger Jugendrates halten in einem Interview mit dem STADTBLATT Rückblick auf das erste Arbeitsjahr. Ein Fazit ihrer Bilanz: Die Akzeptanz des Jugendrats ist bei den Jugendlichen recht hoch, der Bekanntheitsgrad eher niedrig.

Neues Vereinshaus. Der Heidelberger Ruderklub (HRK) weiht am ersten Sonntag im Mai sein neues an Stelle des früheren Vereinsheims errichtete Vereinshaus, Neuenheimer Landstraße 3a, ein. Der 8,5 Millionen Mark teure Neubau bietet nicht nur rund 40 Prozent mehr Nutzfläche für den Verein als früher, sondern auch 24 Wohnungen unterschiedlicher Größe (ein bis drei Zimmer).

Solartage. Die Heidelberger Solartage 2000 erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen. Sie beginnen mit dem Heidelberger Solarboot-Cup, einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft für Solarboote auf dem Neckar, am 13./14. Mai und enden mit dem Festival der Sonne, einer Messe rund um die Solartechnik für die ganze Familie, am 27./28. Mai auf dem Universitätsplatz und in der Neuen Universität.

Literaturtage. Das Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz ist Veranstaltungsort der 5. Heidelberger Literaturtage vom 18. bis 21. Mai. Sie werden von Staatsminister Dr. Michael Naumann, dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, eröffnet.

Zimmertheater. Das Zimmertheater besteht seit 50 Jahren. Zur Geburtstagsfeier gibt die Oberbürgermeisterin für Theaterchefin Ute Richter und ihr Team einen Empfang im Großen Rathaussaal. Als erklärter Liebhaber der in Heidelberg und Umgebung einzigartigen Bühne ist auch Dr. Hannes Rettich, über lange Jahre Koordinator für kleinere und private Theater im Landesministerium für Bildung und Kunst, unter den Gratulanten.

Ebertplatz. Der neu gestaltete Ebertplatz im Stadtteil Ziegelhausen wird am letzten Mai-Wochenende der Bevölkerung übergeben. Mehrere Jahre lang war der Platz eine Großbaustelle, weil zunächst für 10,5 Millionen Mark ein Regenüberlaufbecken gebaut und die Kanalisation neu geordnet wurde und dann die landschaftsgärtnerische Neugestaltung der gesamten Anlage folgte. Anlässlich der Platzübergabe dankt die Oberbürgermeisterin besonders Winfried Döll, der den Anwohnern ständig als Ansprechpartner zur Verfügung stand, für diese neue Art der Baubegleitung.
 

Juni

Grundsteinlegung Alte Glockengießerei. Nach dem ersten Spatenstich im November vergangenen Jahres legen die Oberbürgermeisterin, der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Joachim Schultis und der Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH), Gunter Heller, Mitte Juni den Grundstein für das Bauvorhaben Alte Glockengießerei. Im Herzen Bergheims errichtet die GGH rund 200 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerberäume.

Partnerschaft. Das 20. Partnerschaftsfestival Heidelberg-Montpellier findet über Pfingsten in Heidelberg statt. Als großen Erfolg bezeichnen der Vorsitzende des Stadtjugendrings Uwe Morgenstern, Pressereferent Otto Knüpfer und die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Christine Siegfried, das Treffen. In einem Interview mit dem STADTBLATT unterstreichen sie die Notwendigkeit der Begegnungen auch mit den anderen Partnerstädten Heidelbergs.

Naherholungsgebiet. Die Oberbürgermeisterin, der ehemalige Vorstand der Heidelberger Zement AG, Peter Schumacher, und Werksleiter Günter Schneider geben Mitte Juni gemeinsam das 70 Hektar große Gelände des ehemaligen und inzwischen rekultivierten Steinbruchs Rohrbach als öffentliche Erholungsfläche frei. Bis 1964 lieferte der Steinbruch Material für das Zementwerk, danach wurde dort Schutt gelagert. Eine große Hinweistafel informiert jetzt die Spaziergänger über die Besonderheiten dieses neuen Stücks Natur.

Menschenaffenhaus. Der Heidelberger Zoo eröffnet wieder sein Haus für Menschenaffen, das in den zurückliegenden Monaten mit einem Aufwand von rund 550.000 Mark umgebaut worden ist. Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans sind nach Aussagen der Zooleitung glücklich über ihre neuen Lebensbedingungen und fühlen sich in der umgebauten Anlage sichtlich wohl.

Erster Bürgermeister gewählt. Der Gemeinderat wählt am 29. Juni Prof. Dr. Raban von der Malsburg zum Ersten Bürgermeister der Stadt Heidelberg. Der bisherige CDU-Stadtrat erhält gleich im ersten Wahlgang 23 Stimmen und damit mehr als die erforderlichen 50 Prozent. Prof. von der Malsburg kann somit am 1. August die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Schultis antreten, der nach Ablauf seiner Amtszeit als Erster Bürgermeister auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat.

Gesicherte Betreuung. Die Eltern Heidelberger Grundschüler haben ab dem neuen Schuljahr im September die Möglichkeit, ihr Kind vor und nach dem Unterricht einer fachlichen Betreuung an der Schule anzuvertrauen. Am 29. Juni beschließt der Gemeinderat dieses umfassende Betreuungsangebot, das maximal von 7.30 bis 15 Uhr reicht und damit vor allem berufstätigen Eltern Planungssicherheit über die garantierte Vormittagsbetreuung der so genannten "verlässlichen Grundschule" hinaus vermittelt.

Strom aus Klärgas. Der Abwasserzweckverband (AZV) und die Stadtwerke AG (SWH) nehmen auf dem Gelände des Klärwerks Süd ein mit Klärgas betriebenes Blockheizkraftwerk in Betrieb. Das Kraftwerk verwertet jährlich rund zwei Millionen Kubikmeter Klärgas - wodurch etwa 270 Tonnen Kohlendioxidausstoß vermieden werden - und erzeugt etwa vier Millionen Kilowattstunden Strom.
 

Juli

  150 Jahre Fröbelschule. Die Fröbelschule in Wieblingen ist 150 Jahre alt. Beim Jubiläumsfestakt am 8. Juli erinnert Oberbürgermeisterin Beate Weber daran, dass an der Fröbelschule 1991 die erste Kooperationsklasse (von nicht behinderten Kindern und behinderten Kindern der Graf-von-Galen-Schule) in ganz Baden-Württemberg eingerichtet wurde. Das Pilotprojekt geht nun mit Ablauf des Schuljahres erfolgreich zu Ende.

Schlierbacher Landstraße fertig. Früher als ursprünglich geplant ist die Schlierbacher Landstraße (Bundesstraße 37) zwischen Karlstor und Schlierbacher Brücke fertig gestellt und wird in der ersten Juli-Woche von der Oberbürgermeisterin und Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle gemeinsam offiziell freigegeben. Die Kosten der gesamten Baumaßnahme belaufen sich auf rund 31,5 Millionen Mark.

Erweiterung der Gutenberg-Schule. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich beginnen Mitte Juli die Bauarbeiten zur Erweiterung der Johannes-Gutenberg-Schule. Der rund 6,2 Millionen Mark teure Anbau soll vor allem die naturwissenschaftlichen Unterrichtsbereiche der berufsbildenden Schule an der Mannheimer Straße aufnehmen.

Straßenbahn. Während in Heidelberg in einer Diskussionsveranstaltung in Kirchheim die Argumente für und gegen eine Straßenbahn nach Kirchheim ausgetauscht werden, nimmt die südfranzösische Partnerstadt Montpellier ihre erste "Tramway" in Betrieb. Die mehr als 15 Kilometer lange neue Straßenbahnlinie ist in wenig mehr als zwei Jahren gebaut worden. Zwei weitere neue Linien sollen in den Jahren 2004 und 2008 fertig werden.

Weiterhin vier Dezernate. Die Stadt Heidelberg behält auch künftig drei Beigeordnete neben der Oberbürgermeisterin. Ein Antrag, die Zahl der hauptamtlichen Beigeordneten und damit der Dezernate um eins zu verringern, findet am 26. Juli im Gemeinderat nicht die erforderliche Mehrheit, sondern wird mit 20 gegen 20 Stimmen (bei einer Enthaltung) abgelehnt.

Gesunde Städte-Preis. Die Stadt Heidelberg gewinnt eine Anerkennung im Wettbewerb "Gesunde Städte-Preis 2000" des Gesunde Städte-Netzwerks der Bundesrepublik Deutschland. Der Anerkennungspreis wird Heidelberg zuerkannt für sein Projekt "Umweltschutz und Gesundheitsförderung im Handwerksbereich".
   
 

August

  Amtsantritt. Prof. Dr. Raban von der Malsburg tritt am 1. August sein neues Amt als Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg an. Oberbürgermeisterin Beate Weber überreicht ihm mit der Ernennungsurkunde das Buch "Visionen für eine bessere Lebensqualität".

Kundenfreundlich. Die Stadtbücherei Heidelberg belegt bei einem bundesweiten Leistungsvergleich der öffentlichen Bibliotheken unter 22 teilnehmenden Städten über 100.000 Einwohnern den ersten Platz in der Kategorie "Kundenorientierung". Auch in der Gesamtwertung steht die Heidelberger Stadtbücherei ganz weit vorn: Platz zwei hinter der Stadtbibliothek Berlin-Mitte.

Summer Science School. Zehn junge Praktikantinnen und Praktikanten aus vier Partnerstädten beteiligen sich in diesem Jahr an der International Summer Science School Heidelberg. Auf Vermittlung der Stadt haben die Abiturientinnen und Abiturienten aus Cambridge, Montpellier, Kumamoto und Bautzen, die sich alle durch sehr gute Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern auszeichnen, Gelegenheit, in Heidelberger Forschungseinrichtungen zu hospitieren und bekannte Heidelberger Wissenschaftler kennen zu lernen.

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September - Dezember 2000

 


September 2000:
Eine Woche lang, vom 24. September bis zum
1. Oktober, steht Heidelberg ganz im Zeichen Japans. Die "Kumamoto-Woche" bietet in Workshops, Ausstellungen, Aktionen, Kunstforen und Filmen Gelegenheit, Japan hautnah kennen zu lernen, und schafft vielfältige Begegnungsmöglichkeiten mit Heidelbergs fernöstlicher Partnerstadt. Höhepunkte sind der Besuch einer Delegation aus Kumamoto mit Oberbürgermeister Yasuyuki Misumi an der Spitze, Gastspiele des Nô-Theaters im Schwetzinger Schloss, Samurai auf dem Heidelberger Herbst und die Yabusame-Reiterfestspiele am Neckar (Bild). (Foto: Rothe)

September

"Zimzum - Aktuelle Kunst aus Israel" zeigt der Kunstverein in einer vielbeachteten Ausstellung. Acht Künstler/innen geben in einer generationenübergreifenden Werkschau Einblicke in ihr Schaffen. Mit dabei ist mit "Memories of Heidelberg" Dani Karavan, der einst einen Entwurf für die Neugestaltung des Universitätsplatzes vorlegte, der heftig diskutiert, aber nicht realisiert wurde.

Dr. Arthur Tischer, Träger der Bürgermedaille der Stadt Heidelberg und des Bundesverdienstkreuzes, verstirbt am 7. September im Alter von 105 Jahren. Den Heidelbergerinnen und Heidelbergern ist er vor allem als Förderer des Philosophenweges in Erinnerung.

"Alte Bauten - neue Chancen". Am 10. September, dem "Tag des offenen Denkmals" öffnen 23 kulturhistorische Stätten ihre Pforten, die sonst für die Öffentlichkeit meist verschlossen sind. Tausende nutzen die Chance, einen Blick in die Alte Aula, die Villa Bosch, das Wasserkraftwerk Karlstor, Heidelbergs Luftschutzkeller oder eines der an diesem Tag geöffneten Privathäuser zu werfen.

Agenda-Tage. Unter dem Motto "Handeln für die Zukunft - die Lokale Agenda in Heidelberg" finden vom 21. bis 23. September die ersten Heidelberger Agenda-Tage statt, die bei spätsommerlichem Wetter zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf die Neckarwiese locken. Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes, spricht über "Konsum und Wirtschaft im 21. Jahrhundert". Fernsehjournalist Franz Alt schlüpft in die Rolle des Zauberers Francesco Altini.

Willkommen und Abschied. Am Freitag, 22. September, verabschiedet Oberbürgermeisterin Beate Weber ihren bisherigen Stellvertreter Prof. Dr. Joachim B. Schultis, dessen Amtszeit als Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg am 31. Juli endete, und führt seinen Nachfolger Prof. Dr. Raban von der Malsburg offiziell in das Amt ein. Zwei Amtsübergaben schließen sich in den folgenden Wochen an: Professor von der Malsburg wird Nachfolger von Professor Schultis als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz sowie als Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes.
 

Oktober

  10 Jahre Umweltamt. Am 1. Oktober kann das Umweltamt der Stadt Heidelberg zehnjähriges Bestehen feiern. Eine STADTBLATT-Beilage informiert über Aufgaben und Projekte des Amtes. 36 städtische Mitarbeiter/innen kümmern sich im Jahr 2000 um die Belange des Umweltschutzes.

Elektronische Orientierungshilfe. Zwei Infoterminals, je einer im Rathaus und im Bürgeramt Mitte, setzt die Oberbürgermeisterin am 5. Oktober mit einem Knopfdruck in Betrieb. Sie erleichtern die Orientierung in der Stadtverwaltung. An Touch-Screen-Bildschirmen können Besucherinnen und Besucher das Internet-Angebot der Stadt nutzen.

Sprintmeisterschaften im Rudern. Heidelberg ist am 7. und 8. Oktober Austragungsort der 4. Deutschen Sprintmeisterschaften im Rudern. Die 500 Meter lange Regattastrecke auf dem Neckar zwischen Theodor-Heuss-Brü-cke und dem DLRG-Haus bietet die seltene Gelegenheit, die Rennen vom Start bis zum Ende zu verfolgen.

"Platzherren", "Tierpfleger" und "Könige der Straße" heißen die Sympathieträger der Plakatkampagne für eine saubere Stadt, die am 16. Oktober startet. Die Herren, die freundlich lächelnd auffordern, gemeinsam für ein sauberes Heidelberg zu sorgen, sind Straßenkehrer vom Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. Unter 58-2938 kann jeder anrufen, der Dreck in Heidelberg entdeckt.

Zufriedener und optimistischer als noch vor drei Jahren sind die Heidelbergerinnen und Heidelberger. Zu diesem Ergebnis kommt die Heidelberg-Studie 2000, deren Ergebnisse am 18. Oktober vorgestellt werden. Die Untersuchung wurde im Sommersemester zum dritten Mal von Studierenden des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität durchgeführt.

Altbundeskanzler Helmut Schmidt eröffnet am 23. Oktober mit dem Vortrag "Zur Rolle Deutschlands in Europa und Europas in der Welt" die Vortragsreihe der Universität "Studium Generale". Das Interesse ist so groß, dass die Neue Aula die Besuchermassen nicht zu fassen vermag und die Veranstaltung in benachbarte Hörsäle übertragen wird.

Grundsteinlegung Radium-Solbad. 47 Wohnungen, Büros und Praxen entstehen auf dem Gelände des früheren Radium-Solbades. Das denkmalgeschützte Gebäude, zuletzt Amt für öffentliche Ordnung, wird restauriert. Im Frühjahr 2002 soll alles fertig sein.

"Bald gras' ich am Neckar..." ist der Titel des ersten Tanzstücks, das die neue Ballettchefin der Städtischen Bühne, Irina Pauls, zur Aufführung bringt. Volkslieder aus der in Heidelberg erschienenen Sammlung "Des Knaben Wunderhorn" von Achim von Arnim und Clemens Brentano bilden die musikalische Grundlage ihrer Choreographie.
   
 

November

  Yehoshua Forer, Bürgermeister von Heidelbergs israelischer Partnerstadt Rehovot, ist mit seiner Gattin Ronia Forer vom 5. bis 8. November zu Gast in Heidelberg. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Gespräch mit Oberbürgermeisterin Beate Weber und Besuche des Technologieparks, der Print Media Academy, des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und des Deutschen Krebsforschungszentrums.

"Kulturservice Heidelberg" heißt der neue städtische Kulturmarketing-Dienstleister. Er ist für Organisation und Durchführung des Musikfestivals "Heidelberger Frühling" sowie die Organisation und Vermarktung der Schlossfestspiele zuständig. Mit "heidelbergTicket" bietet er ein computergestütztes Vertriebs-system, über das Theaterkarten und Tickets für andere Veranstaltungen bezogen werden können.

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Joachim B. Schultis. Am 23. November überreicht Oberbürgermeisterin Beate Weber dem ehemaligen Ersten Bürgermeis-ter der Stadt Heidelberg, Honorarprofessor an den Universitäten Heidelberg und Tübingen und früheren langjährigen Nagolder Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis das Bundesverdienstkreuz. Der Bundespräsident würdigt damit Schultis' Verdienste um Volk und Staat.

Pro Heidelberg - Stadtmarketing e. V., unter diesem neuen Namen und mit neuer Organisationsstruktur machen Wirtschaft und Stadt gemeinsam Werbung für Heidelberg. Die Neustrukturierung folgt einem im Sommer vom Gemeinderat beschlossenen Konzept. Die Kos-ten teilen sich Stadt und Einzelhandel.

Gründerinnenzentrum eröffnet. Unter dem Dach der Technologiepark Heidelberg GmbH bietet das am 28. November offiziell eröffnete Gründerinnenzentrum im Pfaffengrund Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen Gewerberäume und eine gemeinsam nutzbare Infrastruktur. Durch den Zugang zu den Netzwerken der Heidelberger Wirtschaftsförderung und des Technologieparks bestehen ideale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Unternehmensstart.
   
 

Dezember

  "Im Zwinger" heißt die neue Spielstätte des Theaters, die am 3. Dezember in der ehemaligen Zwinger-Turnhalle ihre Tore öffnet. Mit zeitgen-össischem Theater soll hier vor allem junges Publikum angesprochen werden.

Das "Internationale Jahr der Freiwilligen", das 2001 begangen wird, wird am 5. Dezember, dem Tag des Bürgerschaftlichen Engagements, mit einer Veranstaltung im Spiegelsaal des Prinz Carl feierlich eröffnet.

Fünf Jahre Karlstorbahnhof. Das soziokulturelle Zentrum wagt seit 1995 den Spagat, möglichst neue, anspruchsvolle und spannende Kultur zu bieten und dabei weitgehend wirtschaftlich zu arbeiten. Mit einer Festival-Woche vom 4. bis 13. Dezember feiert man das fünfjährige Bestehen.

Spatenstich für das Eichendorff-Forum. 47 Reihenhäuser, Büros und Praxen werden auf dem Gelände des früheren Nanz-Warenlagers in der Rohrbacher Sickingenstraße gebaut. Am 8. Dezember erfolgt der erste Spatenstich für das Bauvorhaben.

Citybus auf Probe. Seit 11. Dezember rollt durch die Hauptstraße probeweise für vier Wochen ein Citybus. Vier Kleinbusse fahren an Werktagen im 10-Minuten-Takt vom Bismarckplatz zum Karlsplatz und zurück. 2886 Fahrgäste nutzen das Angebot am dritten Adventssamstag. Über die dauerhafte Einrichtung des Citybusses soll nach der Auswertung der Erfahrungen des Probebetriebs entschieden werden.

Hausackerwegbrücke erneuert. In nur viermonatiger Bauzeit entsteht am Hausackerweg eine neue Brücke über die Bahn, die zwei Tage vor Weihnachten für den Verkehr freigegeben wird.

Haushaltsplan 2001. Einstimmig (!) verabschiedet der Gemeinderat am 21. Dezember den Haushaltsplan der Stadt Heidelberg für das Jahr 2001. Dessen Gesamtvolumen beträgt 912,3 Millionen Mark, wovon 797,2 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und 115,1 Millionen auf den Vermögenshaushalt entfallen. Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuern bleiben unverändert.

Über 3.000 Unterschriften gegen die drohende Schließung des Institut Français übergeben am 22. Dezember Prof. Dr. Arnold Rothe (Romanisches Seminar), Dr. Detlef Böckmann (Freundeskreis des Institut Français), die Lehrkräfte Arlette Paresys und Pascale Perrin-Kleihauer, Dr. Renate Marzolff und Jutta Kristof (Hölderlin-Gymnasium) sowie Regine Wolf-Hauschild (Stadtbücherei) an Oberbürgermeisterin Beate Weber und Universitätsrektor Prof. Dr. Jürgen Siebke, die die gesammelten Unterschriften an französische und deutsche Regierungsstellen weiterleiten.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 22. Dezember 2000