Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 50 · 13. Dezember 2000



Großer Andrang bei der Eröffnung der Ausstellung "Architektur in Heidelberg" in der Print Media Academy, die noch bis zum 22. Dezember täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen ist. (Foto: HDM)

Baugeschichte im Kristallpalast

Architekturausstellung in der Print Media Academy bis zum 22. Dezember


Rund 250 Besucher kamen am Nikolaustag zur Eröffnung der Ausstellung "Architektur in Heidelberg" in die Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen AG. Die erste öffentliche Ausstellung in der vom italienischen Städteplaner Augusto Romano Burelli als "Palazzo di cristallo" bezeichneten Heidelberger Druckakademie führt die Besucher durch alle Epochen der Architektur.

Auf 47 Tafeln werden weltbekannte, innovative und zeitgemäße Gebäude der Stadt Heidelberg präsentiert - ergänzt durch Architekturmodelle und Computeranimationen. Die Grundlage der Ausstellung bildet ein vom Archiv der Stadt mit Unterstützung des Vermessungsamtes im Dezember 1998 herausgegebenes Gebäudelexikon, das erstmals einen Überblick über die gesamte Baugeschichte der Stadt gibt. Die positive Resonanz auf das Buch gab den Anstoß für dieses Ausstellungsprojekt.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG ermöglichte die Erstellung der Ausstellungstafeln durch neueste Print-Medien-Technologien, indem aus den kleinformatigen Bildern des Architekturbuches große Ausstellungsformate hergestellt wurden. "Wir möchten nicht nur die Ausstellung eröffnen, sondern auf diese Weise der Stadt Heidelberg und allen Heidelbergern etwas zurückgeben", so Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Druckmaschinen AG.

"Dass wir hier eine Ausstellung eröffnen können, zeugt von der guten Zusammenarbeit zwischen der Heidelberger Druckmaschinen AG und der Stadt Heidelberg", unterstrich auch Oberbürgermeisterin Beate Weber in ihrem Grußwort auf der Vernissage.

Regierungsbaumeister Bernd Müller, Autor des Architekturführers und verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung, wies darauf hin, dass die Print Media Academy einen neuen architektonischen Punkt setze und Architektur wirklich stattfinde als bewusster Ausdruck der Zeit. Die Ausstellung mache den Besuchern deutlich, dass Heidelberg nicht nur aus Schloss und Alter Brücke bestehe, sondern dass sich in fast allen Epochen eine besondere - auch Heidelberg spezifische - Architekturszene entwickelt habe.
   
  Bernd Müller: Architekturführer Heidelberg. Bauten um 1000-2000. Mannheim: Verlag Edition Quadrat, 1998 (Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg, Bd. 10). (DM 29,90) ISBN 3-923003-78-1

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Büros, ein Hotel und Wohnungen

Gemeinderat stimmt Bebauungsplanentwurf für das "Central Business Center" am Bahnhof zu


Im zweiten Anlauf soll es jetzt gelingen: die Bebauung des brachliegenden Grundstücks am Bahnhof neben der BG Chemie. Geplant war auf dem Grundstück zwischen der Kurfürsten-Anlage, der Alten Eppelheimer Straße, der Karl-Metz-Straße und der Emil-Maier-Straße das nicht verwirklichte "Zentrum für Wohnen, Kultur und Einkauf" (das STADTBLATT berichtete). Dem Bebauungsplanentwurf für ein modifiziertes Projekt, das jetzt "Central Business Center" (CBC) heißt, stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Der Grund für einen neuen Anlauf im Bebauungsplanverfahren sind geänderte Rahmenbedingungen, wie es in der Vorlage heißt. Das ursprünglich dort geplante Großkino soll zentrumsnäher in der Poststraße realisiert werden, und das Unterwegs-Theater, das im "Zentrum für Wohnen, Kultur und Einkauf" eine Spielstätte erhalten sollte, hat inzwischen in der Klingenteichhalle Unterschlupf gefunden.

Das neue Konzept sieht Büros, ein Hotel der unteren Kategorie mit 200 Zimmern sowie vierzig bis fünfzig Wohnungen vor. "Die Angebotsentwicklung der letzten Jahre, verbunden mit einer aktuellen Belebung der Nachfrage, hat in Heidelberg zu einem Mangel an attraktiven, innerstädtischen Büroflächen geführt. Daher wurde der Schwerpunkt der Entwicklung auf die Nutzungskomponente Büro gelegt", so das Stadtplanungsamt.

Die Zahl der Wohnungen wurde gegenüber der früheren Planung reduziert. Zum einen sind zurzeit in Bergheim bereits viele Wohnungen im Bau und zum anderen ist der Standort CBC in erheblichem Maße lärmbelastet. Um die Wohnungen größtmöglich vor Lärmeinwirkung zu schützen, sind sie im Inneren des Blocks geplant.

Für ein Budget-Hotel der Kategorie 2+ Sterne sei der Standort am Bahnhof gut geeignet, stellt eine Marktstudie von Arthur Andersen fest. Zwei Betreiber haben bereits Interesse bekundet. Eine Konkurrenz zum geplanten 4-Sterne-Hotel am Konferenzzentrum bestehe nicht. Das Hotel im CBC sei "auch für die Nutzer der Print Media Academy erforderlich und geeignet", heißt es in der Begründung zum Bebauungsplan. (rie)

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Stand: 12. Dezember 2000