Ausgabe Nr. 49 · 8. Dezember 1999 |
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Wenn im Januar und Februar genügend Schnee liegt, öffnet der Skikindergarten des Ski Club Heidelberg auf dem Kohlhof seine Pforten. (Foto: privat) |
Das Vereinsziel liegt in den Bergen |
Sportvereine in Heidelberg: Der Ski Club Heidelberg Der Ski Club Heidelberg ist ein Verein ohne "Zuhause"in der Stadt: Keine Sportstätten und kein eigenes Vereinshaus können die knapp 1.000 Mitglieder nutzen. Wenn Sie ihren Sport ausüben wollen, müssen sie oft Hunderte von Kilometern fahren. Wir sind ein dezentraler Verein", sagt der Erste Vorsitzender Werner Giese, "wir können in Heidelberg eigentlich nichts anbieten außer Skigymnastik und Konditionstraining". Das führt auch dazu, dass sich die meisten Mitglieder nicht kennen. Ein engerer Kreis von 30 bis 40 Personen engagiert sich aktiv, um das Vereinsziel "Verbreitung des Schneesports"zu erreichen. Es sind die Ski- und in der jüngsten Zeit auch Snowboardfreizeiten des 1935 gegründeten Vereins, die viele dazu bewegen, in den Ski Club einzutreten beziehungsweise ihm treu zu bleiben. Von Ende Oktober 1999 bis Mitte 2000 werden insgesamt 30 Ski- und Snowboardkurse, Jugendskifreizeiten, Erwachsenenkurse, Skihochtouren und anderes mehr angeboten. "Wir haben ein gewisses Know-how, Kurse für die ganze Familie, übernehmen die Kinder, betreuen sie rund um die Uhr und können günstige Preise bieten", sagt Werner Giese. Wer nicht Mitglied im Verein ist, kann auch an einem Kurs teilnehmen. Spätestens bei der zweiten Anmeldung wird aber die Mitgliedschaft eingefordert. 30 Übungsleiter engagieren sich im Verein. Wenn sie einen Skikurs leiten, dann erhalten sie dafür nur freie Übernachtung und Verpflegung. Die Preise seien so kalkuliert, dass allenfalls 200 bis 300 Mark pro Kurs in die Vereinskasse flössen, sagt Werner Giese. Ansonsten finanziert sich der Verein über die Mitgliedsbeiträge. Beim Ski Club wird auch Leistungssport betrieben. Etwa 20 Kinder und Jugendliche erhalten von Skilehrern intensive Betreuung. Am Wochenende geht es mit dem Kleinbus in schneereichere Gebiete, wo sich der Nachwuchs im Slalom mit anderen misst. Zwar sind sie in Nordbaden die besten, aber für Spitzenleistungen reicht die Schneemenge in Heidelberg nicht aus. Und da auch der Kohlhof selten Schnee und nur wenig Gefälle bietet, müssen die Vereinsmitglieder zur Ausübung ihres Sports immer das Weite suchen. In den schneereicheren 60er Jahren gab es noch den berühmten Nachttorlauf unterhalb des Schlosses. Allerdings nutzen Vereinsmitglieder im Januar und Februar Heidelbergs Ski- und Rodelstrecke auf dem Kohlhof, um dort einen Skikindergarten zu errichten, in dem die Kleinsten erste Rutschversuche machen können. In den letzten Jahren hat der Verein sein Sportangebot erweitert: Triathlon und Inline-Skaten sind hinzugekommen. Die Triathleten veranstalten alljährlich den "Heidelbergman"und bei Silke Dreher erhält man eine Einführung in die Geheimnisse des modernen Rollschuhlaufs. Und wenn sich die Vereinsmitglieder einmal zünftig treffen wollen, können sie die clubeigene Hütte im Nordschwarzwald nutzen. Allerdings sind dort, so der Erste Vorsitzende, die Schneeverhältnisse auch nicht mehr so überragend wie in früheren Jahren. (neu) |
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Vereinsadresse |
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Ski Club Heidelberg Hauptstraße 85, 69117 Heidelberg, Tel 24823 (dienstags 17.30 - 19.30 Uhr, freitags 16.30 - 18.30 Uhr) | |
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Centre-Court am Klausenpfad |
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Erster Spatenstich für die neue Clubanlage des Heidelberger Tennisclubs 1890 Der Heidelberger Tennisclub 1890 (HTC) wird die Saison 2000 auf einer neuen Clubanlage eröffnen. Am Klausenpfad in Handschuhsheim entstehen auf knapp 20.000 Quadratmetern Fläche zehn Freiplätze, davon ein Centre-Court mit Tribüne, und eine Dreifeld-Halle mit Clubhaus. Am 1. Dezember fand der erste Spatenstich auf dem neuen Gelände statt. Umzug ist für den HTC nichts Neues. Bereits vier Mal in seiner 110-jährigen Geschichte ist der älteste deutsche Tennisclub umgezogen, und jedes Mal konnte man eine modernere Sportanlage beziehen. Der Spielbetrieb begann 1890 am Bismarckplatz. Von da ging es in die Bergstraße, dann in die Schröderstraße, und 1936 wurde die bisher genutzte Anlage am Tiergarten bezogen. Auslöser für den nun erneut notwendig gewordenen Ortswechsel ist der Klinikneubau der Universität. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich schwierig. HTC-Präsident Dr. Jobst Wellensiek dankte in seiner Begrüßungsansprache Oberbürgermeisterin Beate Weber, dem Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis und allen beteiligten städtischen Ämtern, die es durch intensive Bemühungen ermöglicht hatten, dass "gerade noch rechtzeitig"mit dem Bau begonnen werden konnte. "Ohne Ihre Mitwirkung und Kooperationsbereitschaft stünden wir heute nicht hier", so Wellensiek, der auch den Sponsoren seinen Dank aussprach, "ohne deren Mithilfe das Bauvorhaben nicht durchführbar wäre". "Die Probleme, die zu lösen waren, sind nicht von uns verursacht", betonte Oberbürgermeisterin Beate Weber, "aber wir haben uns nach Kräften bemüht, sie lösen zu helfen."Nach langer Standortsuche hat der Gemeinderat die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das neue Domizil des HTC geschaffen. Nicht um "Peanuts", sondern um "die größte Herausforderung unserer Vereinsgeschichte ,die wir aus eigener Kraft kaum bewältigen können", handle es sich bei der rund sieben Millionen Mark teuren Platzverlegung, so der 1. Vorsitzende Dr. Hans-Dieter Hormuth. Dank der Mitglieder und großzügiger Sponsoren habe man bereits einen beträchtlichen Teil der Gesamtkosten beisammen, dennoch sei der Verein weiter auf Hilfe angewiesen. Die Stadt Heidelberg unterstützt die Umsiedlung unter anderem mit Mitteln aus dem Sportförderprogramm. Mit der Realisierung der Tennisanlage ist Projektentwickler Roland Ernst betraut, der versprach, das Vorhaben "genauso ernst zu nehmen"wie seine anderen, in der Regel deutlich größeren Projekte. (rie) |
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