Die Einführung des neuen Bargelds steht bevor - Was bei der Umstellung zu beachten
ist
Die Zeit der D-Mark geht zu Ende. Am 1. Januar 2002 - das sind nur noch 27 Tage -
können erstmals Barzahlungen in Euro geleistet werden und zwei Monate später,
ab 1. März 2002, ist der Euro das allein gültige Zahlungsmittel in Deutschland
und weiteren zwölf europäischen Ländern. Die Stadt Heidelberg hat
sich seit mehr als vier Jahren intensiv auf diesen wichtigen Schritt der Umstellung
auf die europäische Gemeinschaftswährung vorbereitet. Sowohl über
diese städtischen Aktivitäten als auch darüber, was die Heidelbergerinnen
und Heidelberger und alle, die Gebühren und andere Abgaben an die Stadt Heidelberg
zu entrichten haben, im Zusammenhang mit der Währungsumstellung beachten sollten,
möchte das STADTBLATT mit folgendem Beitrag informieren. |
Als die im Oktober 1997 bei der Stadt Heidelberg ins Leben gerufene "Arbeitsgruppe
Euro" ihre Arbeit aufnahm, stand sie vor einer großen Herausforderung:
Schnell wurde deutlich, dass fast jeder städtische Aufgabenbereich von der Währungsumstellung
betroffen sein würde.
Alle Ebenen der vielfältigen Beziehungen zwischen Stadt und Bürgerinnen/Bürgern
mussten durchleuchtet werden. Ob Müllgebühren, Bäderpreise, Hundesteuer,
Parkscheinautomaten, Mietverträge - jeder Vorgang war zu prüfen.
Im Oktober 1998 legte der Gemeinderat nach der Devise "bürgerfreundlich
und haushaltsneutral" die Leitsätze für die Währungsumstellung
bei der Stadt fest:
- Die Bürger dürfen nicht mit verdeckten Gebührenerhöhungen
belastet werden.
- Einzelne Gebühren, die sehr häufig bar entrichtet werden, sollen geglättet
werden.
- Die Summe aller Glättungen muss sich "unterm Strich" ausgleichen.
Eine große Hürde auf dem Weg zum Euro wurde am 4. Januar 2001 genommen:
Das Rechnungswesen der Stadt war nach einjähriger Vorbereitungszeit mit dem
Einsatz einer neuen Software eurofähig geworden.
Am 25. Juli dieses Jahres vollzog der Gemeinderat einen weiteren wichtigen Schritt:
Er beschloss die rund 100 Seiten umfassende Vorlage über die Anpassung der städtischen
Abgaben an die neue Währung.
Damit wurde zum Beispiel die Gebühr an Parkscheinautomaten je angefangene halbe
Stunde von 1,00 DM auf 0,50 Euro festgesetzt. Die kursgenaue Umrechnung hätte
0,51 Euro betragen. Aufgrund dieser notwendigen Glättung wird die Stadt voraussichtlich
rund 24.500 Euro weniger einnehmen.
Die Anpassung der Abfallgebühren wird voraussichtlich zu Mindereinnahmen von
71.000 Euro führen. Bei einem Einnahmevolumen von 15,9 Millionen Euro bedeutet
das, die Leitlinien des Gemeinderats sind eingehalten worden.
Andere Gebührenfestsetzungen richten sich nach Landes- oder Bundesrecht. Zum
Beispiel wird der "Bußgeldkatalog" im Verhältnis 2:1 umgerechnet.
Das heißt: Auch die "Knöllchen" werden billiger.
Bei der Stadt gibt es eine Reihe verschiedener Zahlstellen, von der Theaterkasse
über die Bürgerämter bis zu den Kassenautomaten in den Bädern.
Das verursacht zusätzliche Arbeit, weil bis zum Jahreswechsel nicht nur genügend
Euro-Wechselgeld bereitzustellen ist, sondern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
auch im Umgang mit dem neuen Geld geschult werden müssen.
Trotzdem: Die Vorbereitungen auf die neue Währung werden planmäßig
abgeschlossen.
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Schon seit 1. Januar 1999 kann im bargeldlosen Zahlungsverkehr Euro verwendet
werden. Seit diesem Zeitpunkt stehen auch die Umrechnungskurse für die Währungen
der teilnehmenden Länder fest. Der Euro ersetzt die bisherigen Währungen
in Belgien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Griechenland, Italien, Irland, Luxemburg,
Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.
In der neuen Währung werden sieben Banknoten und acht Münzen ausgegeben.
Während die Banknoten in allen zwölf Ländern des Euroraums identisch
sind, haben die Münzen neben der gemeinsamen Vorderseite eine jeweils national
gestaltete Rückseite. Mit allen Euro-Banknoten und -Münzen kann überall
im Euroraum bezahlt werden.
Bereits ab 17. Dezember - in zwölf Tagen also - kann man die Euro-Münzen
kennen lernen. Banken und Sparkassen verkaufen dann für 20 Mark eine Münzmischung
(so genannte Starter-Kits) im Wert von 10,23 Euro.
Euro-Banknoten gibt es ab 1. Januar 2002; zunächst an Geldautomaten und
ab dem nächsten Tag auch an den Bankschaltern.
D-Mark-Bargeld sollte möglichst noch vor dem 1. Januar bei einer Bank oder Sparkasse
eingezahlt werden, das erleichtert den Übergang. Bis 28. Februar 2002 werden
die meisten Geschäfte - und ebenso die Stadt Heidelberg - noch D-Mark annehmen,
Wechselgeld aber in der Regel in Euro und Cent zurück geben. Die Stadt akzeptiert
auch EC-Karten-Zahlung und nimmt auf Euro ausgestellte EC-Schecks an.
Ab 1. März 2002 ist der Euro alleiniges Zahlungsmittel. Das DM-Bargeld
behält jedoch seinen Wert. Zeitlich unbefristet, im Betrag unbegrenzt und kostenfrei
ist ein Umtausch vom Mark in Euro dann allerdings nur noch bei einer Landeszentralbank
möglich.
Die Umrechnung
Seit dem 01.Januar 1999 steht der Umrechnungskurs für den Euro unwiderruflich
fest:
- Für die D-Mark wurde die Umrechnungskonstante 1,95583 festgesetzt.
Bei der Umrechnung von Währungsbeträgen darf die Konstante weder gerundet
noch gekürzt werden (die so genannte kaufmännische Rundung ist nur beim
Ergebnis gestattet). Die Umrechnungskonstante muss immer sechsstellig angewendet
werden. Dies gilt sowohl für Umrechnungen von Euro in nationale Währungseinheiten
als auch umgekehrt.
Währungsbeträge werden entweder durch die Umrechnungskonstante dividiert
oder mit ihr multipliziert. Eine inverse Anwendung ist nicht erlaubt, auch wenn das
gleiche Ergebnis erreicht würde. Beispiele:
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Wie viel DM sind 100 Euro?
100 Euro x 1,95583 = 195,583 DM (gerundet: 195,58 DM) |
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Wie viel Euro sind 100 DM?
100 DM : 1,95583 = 51,129188 Euro (gerundet: 51,13 Euro) |
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Unzulässig ist diese Rechenweise:
100 DM x 0,51129 = 51,129 Euro |
Ein umgerechneter Betrag wird cent- beziehungsweise pfenniggenau gerundet. Die dritte
Stelle nach dem Komma ist für die Auf- oder Abrundung entscheidend: Von 1 bis
4 wird abgerundet, von 5 bis 9 aufgerundet. Folgende Beispiele verdeutlichen das:
- Das Entgelt für eine Leistung beträgt 38,00 DM. Umgerechnet sind das
19,429091 Euro. Der Betrag wird zwei Stellen hinter dem Komma auf 19,43 Euro aufgerundet.
- Das Entgelt für eine Leistung beträgt 10,00 DM. Der genaue Wert in
Euro ist 5,1129188. In diesem Fall wird auf 5,11 Euro abgerundet.
- Die korrekte Umrechnung macht aus ursprünglich glatten Beträgen "krumme"
Ergebnisse. Für den bargeldlosen Zahlungsverkehr ist das ohne Bedeutung. Bei
massenhafter Barzahlung oder für Zahlungen an Automaten sind solche Beträge
aber nicht praktikabel. Sie müssen sinnvoll "geglättet" werden.
Hinweise:
- An allen Kassen der Stadt (z.B. Bürgerämter) kann bis 28. Februar
2002 mit Euro und mit DM gezahlt werden. Halten Sie Bargeld möglichst passend
bereit, um Wartezeiten zu vermeiden.
- Die Parkscheinautomaten sind so eingestellt, dass sie bis 28. Februar
sowohl Mark- als auch Euro-Münzen annehmen.
- Die Kassenautomaten in den Hallenbädern werden stichtagsbezogen auf
Euro umgestellt; zusätzliches Personal stellt sicher, dass der Badespaß
auch noch mit DM möglich ist.
- Nutzen Sie die Vorteile des bargeldlosen Zahlens mit der EC-Karte. Stellen
Sie ab 1. Januar 2002 Schecks nur noch in Euro aus.
- Auf die Stadt ausgestellte Daueraufträge und Einzugsermächtigungen
werden automatisch auf Euro umgestellt.
- Auf DM ausgestellte Überweisungsvordrucke (z.B. für Verwarnungs-
oder Bußgelder können bis 28. Februar bei der Bank eingereicht werden.
- Verträge gelten weiter (Vertragskontinuität). DM-Beträge
werden nach dem offiziellen Umrechnungskurs automatisch in Euro umgewandelt, ohne
dass ein Dokument neu ausgefertigt werden muss. Die Stadt wird die Zahlungspflichtigen
auf geeignete Weise über die ab 2002 geltenden Euro-Beträge informieren.
- Zahlungen der Stadt (z.B. Sozialhilfe) erfolgen ab 1. Januar ausschließlich
in Euro. Zahlungen im Dezember 2001 (auch solche für Januar 2002) lauten noch
auf DM.
- Fragen zur Umstellung von Mark auf Euro bei der Stadt Heidelberg werden unter
Telefon 58-2002 beantwortet.
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