Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 48 · 26. November 2003



Oberbürgermeisterin Beate Weber und Festivalleiter Thorsten Schmidt präsentieren das Konzert-Programm des Heidelberger Frühlings 2004. (Foto: Rothe)
"Aus der Neuen Welt"
Der Kartenvorverkauf für das Musikfestival "Heidelberger Frühling 2004" hat begonnen


Bereits zum achten Mal verwandelt sich Heidelberg im nächsten Frühjahr in ein Mekka für alle Freunde klassischer Musik. Fast fünf Wochen lang - vom 27. März bis 25. April 2004 - bietet das Musikfestival "Heidelberger Frühling" in nahezu 30 Veranstaltungen Orchester- und Kammermusik sowie Liederabende und Gesprächskonzerte mit Künstlerinnen und Künstlern der internationalen Spitzenklasse.

Das Konzertprogramm 2004 steht unter dem Motto "Aus der Neuen Welt" und wird eröffnet mit Antonín Dvoráks gleichnamiger neunter Sinfonie. Der tschechische Komponist hat lange in Amerika gelebt und sich intensiv mit der Musik der "Neuen Welt" auseinander gesetzt. Anlässlich seines 100. Todestages im nächsten Jahr wird Dvorák mit weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Festivals geehrt.

Neben der Musik des 19. Jahrhunderts bietet das Programm auch einen Streifzug durch die amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts: vom sinfonischen Jazz Gershwins über die Spätwerke bedeutender Emigranten wie Strawinsky und Bartók bis zur Radikalität von George Crumb und Frank Zappa. Auch werden erstmals in Deutschland alle Streichquartette Elliott Carters an einem Tag zu hören sein.

Zu den Stars des nächsten Heidelberger Frühlings gehören die amerikanische Sopranistin Barbara Bonney und der ebenfalls aus Amerika stammende Bariton Thomas Hampson. Unter den Instrumentalisten versprechen Mischa Maisky, Jacques Loussier, Valery Afanassiev oder Ewa Kupiec musikalisch-künstlerische Höhepunkte. Das Komponistenporträt gilt in diesem Jahr dem erst dreißigjährigen Jörg Widmann. Er zählt zu den erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart.

Neben den zahlreichen Veranstaltungen mit Heidelberger Künstlerinnen und Künstlern verdient das Konzert des Philharmonischen Orchesters unter GMD Thomas Kalb mit einem reinen Gershwin-Programm besondere Beachtung. Für das Gershwin-Klavierkonzert und die "Rhapsody in Blue" konnte die russische Star-Pianistin Anna Gourari als Solistin gewonnen werden.

"Wir bleiben mit dem anspruchsvollen Programm für den Heidelberger Frühling 2004 unserer Zielvorgabe treu, dem Publikum die Musik der Vergangenheit und der Gegenwart in ihrer ganzen Vielfalt näher zu bringen. Die gute Mischung macht's", sagte Festivalleiter Thorsten Schmidt. Eintrittskarten gibt es in allen Preisklassen. "Wir wollen wirklich allen die Möglichkeit geben, ins Konzert zu gehen", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber. Da es gegen Ende der Vorverkaufszeit zunehmend schwieriger wird, Konzertkarten in den günstigen Kategorien zu bekommen, empfiehlt sie, gleich jetzt zuzugreifen.

Das Konzertprogramm liegt in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen aus und ist im Internet unter www.heidelberger-fruehling.de zu finden. Kartenvorverkauf und Informationen über Frühbucherrabatt und Ermäßigungen bei Heidelberg-Ticket, Theaterstraße 4, montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr, unter Telefon 58-2000 und der Ticket-Hotline 0180/58 42 42 42 (0,12 Cent/Minute).

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Stadtgeschichte ganz persönlich
Zweiter Band "Erlebte Geschichte - erzählt" veröffentlicht

Seit 1994 befragt der Schriftsteller Michael Buselmeier in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" Persönlichkeiten, die eng mit dem politischen oder kulturellen Leben Heidelbergs verbunden sind. Vor drei Jahren fasste er die ersten 14 Gespräche aus der Zeit von 1994 bis 1997 zusammen. Jetzt ist beim Wunderhorn Verlag Band zwei erschienen.


Fünfzehn weitere Gespräche von 1998 bis 2000 sind in dem neuen Band dokumentiert. Sie beginnen mit Hans-Georg Gadamer, der im Januar 1998, zwei Wochen vor seinem 98. Geburtstag, seine Zuhörerinnen und Zuhörer im völlig überfüllten Spiegelsaal des Prinz Carl in seinen Bann zog. Es folgen Rolf Rendtorff, Wolfgang Rothe, Helm Stierlin, Christa Dericum, Helmut Krauch, und Inge Jádi. Sie berichten über ihr jeweiliges Lebenswerk in den Bereichen Wissenschaft, Literatur und Kunst.

Ute Richter und Jochen Ballin im Doppelgespräch und später Helga Schmidle geben Auskunft über die Geschichte des Zimmertheaters. Städtisches Bürgertum kommt mit Wilm Weber, Wilhelm Seeger-Kelbe und Jobst Wellensiek zu Wort. Marianne Meyer-Krahmer erzählt über ihren Vater Karl Goerdeler und über ihre Zeit als Leiterin des Hölderlin-Gymnasiums. Auch Karl Weber, langjähriger Stadtrat und Abgeordneter für Heidelberg in Bonn und Stuttgart, war im Spiegelsaal zu Gast.

Und schließlich ist das Gespräch mit dem früheren Oberbürgermeister Reinhold Zundel, das vor vollem Haus im Theater der Stadt geführt wurde, in diesem Band nachzulesen. Für den Druck hat Michael Buselmeier die Gespräche redaktionell überarbeitet. Der 256 Seiten starke Band "Erlebte Geschichte erzählt. 1998-2000", herausgegeben von der Stadt Heidelberg, ist beim Wunderhorn Verlag erschienen und für 20,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

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Professor Arnold Werner-Jensen (Foto: Rothe)
Bachstunden im Museum
Vor genau einem Jahr, am 1. Advent 2002, begann im Kurpfälzischen Museum mit den "Bachstunden" eine kleine aber feine Konzertreihe. Nach den ersten vier Konzerten, die allesamt ausverkauft waren, steht das fünfte am kommenden Sonntag, 30. November, um 11 Uhr auf dem Programm des Museums. Dann präsentiert Professor Arnold Werner-Jensen in der Gemäldegalerie ein Solo-Programm mit ausgewählten Cembalowerken von J. S. Bach, darunter die Französische Suite E-Dur, das Capriccio "Über die Abreise des geliebten Bruders" und die chromatische Fantasie und Fuge d-Moll. - Der Musikwissenschaftler und Musikpädagoge Professor Arnold Werner-Jensen stellt in den "Bachstunden" nach und nach alle großen Cembalowerke von Johann Sebastian Bach, seinen Söhnen und seinem näheren stilistischen Umkreis vor. Weitere Matineen sind für März, Mai, Oktober und Dezember des kommenden Jahres geplant. Dann ist Werner-Jensen (Cembalo) unter anderem mit Veronika Hampe (Viola da Gamba) und Henja Semmler (Violine) zu hören. Ergänzt werden die musikalischen Darbietungen durch mündliche Erläuterungen über Entstehung und Besonderheiten der vorgestellten Werke. Als ständiges Instrument stellt der Bach-Verein Heidelberg sein historisches Cembalo aus der Werkstatt von Rainer Schütze zur Verfügung, das im Museum aufbewahrt wird. Kartenreservierungen im Kurpfälzischen Museum, Hauptstraße 97, oder unter Telefon 58-3000.

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Professor Micha Ullman und seine Bodeninstallation "Echo" (Foto: Rothe)
Kreis-Installation im Neuenheimer Feld
Die Bodeninstallation "Echo" des israelischen Künstlers Professor Micha Ullman vor dem Kirchhoff-Institut für Physik wurde in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit übergeben. Um einen Mittelpunkt vor dem Institutsneubau sind neun Kreise aus unterschiedlichen Steinsorten angeordnet. Der größte Kreis hat einen Durchmesser von 280 Metern. Alle Formen und Größenverhältnisse sind auf Körpermaße bezogen "Micha Ullman ist ein Meister der Boden-Eingriffe" so Prof. Anselm Riedl bei der Einweihung. In Heidelberg war vor drei Jahren im Rahmen der "Zimzum"-Ausstellung eine der inzwischen berühmt gewordenen Sandschüttungen des Künstlers zu sehen. Der Kunstverein plant im kommenden Jahr eine Ullman-Ausstellung.

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Stand: 25. November 2003