|
|
Ausgabe Nr. 48 · 28. November 2001 |
|
Brigitte Hiss mit einer Arbeit, die den Titel "Das Konzert" trägt. (Foto: Rothe) |
Zerreißen, härten und neu formen |
Seidenarbeiten von Brigitte Hiss im Textilmuseum Max Berk Der experimentelle Umgang mit Seide ist charakteristisch für die künstlerische Arbeit von Brigitte Hiss. Mal spielerisch, mal wohl durchdacht, sind ihre Kompositionen jedoch immer abstrakt. Unter dem Titel "Farbe Licht Spiel" werden rund 40 Objekte "aus dem wertvollsten und zugleich fragilsten Material, das wir kennen, präsentiert", so Dr. Klaus Siebler, Leiter des Textilmuseums. Die in Berlin lebende Künstlerin ist über die bloße Technik der Seidenmalerei hinausgewachsen. Sie lässt durch Zerreißen, Härten und neu Formen von zuvor bemalter Seide dreidimensionale Wand- und Bodenobjekte entstehen. Material und Motive greift sie aus ihrer Umgebung und aus ihren Wanderungen durch die Mark Brandenburg auf. "Die Kunst von Brigitte Hiss erschließt den Betrachtern überraschende Dimensionen der Seidenarbeit", so der Kunsthistoriker Dr. Dietmar Schuth bei der Eröffnung. Sie kombiniert Seide- und Rohseide mit Fundstücken wie Klavier-Saiten, Notenblättern, Fotografien, Maschendraht, Wäscheklammern und Knöpfen. Die Titel ihrer Arbeiten verraten die Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit, etwa der Umweltzerstörung: "Wo wir hinkommen, fallen die Blätter" oder Schnelllebigkeit: "Schnee von gestern". Brigitte Hiss über ihre Beziehung zu Seide: "Seide ist so faszinierend, weil sie lebt. Sie zeigt im wechselnden Licht immer neue Seiten". Durch den Generationswechsel bei den Eigentümern des Textilmuseums stehen räumliche Veränderungen ins Haus. Dr. Klaus Siebler äußerte sich jedoch optimistisch, dass es auch in Zukunft Sonderausstellungen im Textilmuseum geben werde. Über eine organisatorische Angliederung an das Kurpfälzische Museum werde nachgedacht. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß: "Sollten die Pläne von Oberbürgermeisterin Beate Weber und dem Eigentümer des Museums Wirklichkeit werden, so wird diese Ausstellung eine Brücke schlagen zu der neuen Bestimmung des Hauses". Die Seidenarbeiten von Brigitte Hiss sind noch bis zum 3. Februar, Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr in der Brahmsstraße 8 zu sehen. Am Mittwoch, 12. Dezember, ist die Künstlerin in der Ausstellung anwesend. (doh) |
|
|
|
Zum Seitenanfang | |
|
|
(Foto: Krämmer) |
"Wahn & Sinn" |
"Wahn & Sinn", eine tänzerische Annäherung an das "Verrücktsein" unternimmt das UnterwegsTheater mit seinem aktuellen Tanz-Projekt. Das Herausfallen aus der Normalität ist in diesem Stück kein dramatischer Augenblick, sondern ein fließender Prozess. Das Publikum hat seinen Platz mitten im Geschehen, in einem weiten weißen Raum. Drei Tänzer: Esther Balfe (Wien), Yannis Adoniou (San Franzisko) und Bernhard Fauser (Heidelberg) lassen unter der Choreographie von Jai Gonzales subtile Tanzbilder entstehen. Gleichzeitig spielt der New Yorker Video-Künstler Adolfo Doring mit der Wahrnehmung des Publikums, vor dessen Augen sich die Körper der Tänzer/innen verwandeln, während der Sprach-Künstler Joshua Parkinson das allmähliche Verlöschen der Worte beim Sprechen demonstriert. "Wahn & Sinn" entstand als Beitrag zum kulturellen Rahmenprogramm der Stadt anlässlich der Eröffnung der Sammlung Prinzhorn. Mit dieser Produktion beendet das UnterwegsTheater am Samstag, 1. Dezember, und Sonntag, 2. Dezember, jeweils um 20.30 Uhr im FNAK, Klingenteichstraße 10-12, sein diesjähriges Programm und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Zum 31. Dezember muss das Theater nun endgültig die Arbeitsräume am Hauptbahnhof mit Proberaum, Werkstatt, Fundus und Büro verlassen, so dass dringend neue Räume gesucht werden. | |
|
|
Zum Seitenanfang | |
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 27. November 2001 |