Thema der Woche

Ausgabe Nr. 47 · 24. November 1999

Heidelberg im Weihnachtszauber unterm Herrnhuter Stern

Vorweihnachtliche Einkaufszeit: Zahlreiche Aktivitäten locken in die Innenstadt


Der erste Schnee, so Dr. Klaus Plate, Geschäftsführer der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (HWE), gehörte bereits dazu: Zum Heidelberger "Weihnachtszauber", einem Bündel werbewirksamer Aktivitäten, die in den kommenden Wochen Heidelberg als Einkaufs- und Erlebnisstadt noch attraktiver machen soll.

Ob das winterliche Weiß bis Weihnachten hält, kann niemand sagen. Deshalb sollen andere Maßnahmen für vorweihnachtliche Stimmung in der Heidelberger Innenstadt sorgen. Sie werden vom Initiativkreis Stadtmarketing, in dem die HWE die Federführung hat, koordiniert und von verschiedenen Kultureinrichtungen und vor allem vom Einzelhandel unterstützt.

Denn dem Einzelhandel ist an Kunden, die sich vom Weihnachtszauber in Heidelberg einfangen lassen, besonders gelegen. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nordbaden, Erwin Schmalzhaf, gibt es unumwunden zu: "Der Handel braucht Weihnachten. Viele Betriebe erzielen in dieser Zeit ein Viertel ihres Jahresumsatzes."

Darum, so Schmalzhaf, hat der Einzelhandel vor Weihnachten den höchsten Warenbestand und den höchsten Personalbestand. Und selbstverständlich auch die längsten Öffnungszeiten: fast überall in der Innenstadt wochentags bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr. Der Verbandsgeschäftsführer sieht den "Handel in Heidelberg im Aufbruch": Verbesserte Sortimente, kaum Leerstände und "neue Geschäfte - vorwiegend im Textilbereich - die beweisen, dass sich das Niveau nach oben bewegt."

Fotowettbewerb
Das treffe besonders auf die Geschäfte der Werbegemeinschaft Pro Heidelberg zu, betont deren Vorsitzender Volker Dieterich. Pro Heidelberg veranstaltet einen vorweihnachtlichen Fotowettbewerb, bei dem drei Kameras im Wert vom 1.500, 900 und 300 Mark die Hauptgewinne sind. Teilnahmekarten gibt es in allen Pro-Heidelberg-Geschäften, die eingereichten Fotos werden vom 13. bis 31. Dezember ausgestellt. Daneben wartet Pro Heidelberg wieder mit Glühwein-Gutscheinen auf, die an allen Weihnachtsmarkständen eingelöst werden können. "So schaffen wir die Verbindung zwischen Einkaufserlebnis und Weihnachtsmarktbummel", meint Dieterich.

Die Situationsschilderung Schmalzhafs wird auch von Günther Maier, dem Geschäftsführer von Horten, voll unterstützt: "Die großen Kaufhäuser rechnen zu Weihnachten ebenfalls mit bis zu 30 Prozent ihres Gesamtumsatzes." Sein Haus will deshalb in den nächsten Wochen ein "anheimelndes Ambiente" bieten, das die Kinder - unter anderem mit einem Wunschzettelbaum - einbezieht.

Polizei ist dabei
Mit eigenen Aktionen wollen die Geschäfte im Darmstädter Hof Centrum (DHC) und im Carré zum Heidelberger Weihnachtszauber beitragen. Dazu gehören Kinderkarussell, Gewinnspiele, Töpferstand, Plätzchen backen für Jung und Alt. Die DHC-Werbegemeinschaft, so ihr Sprecher Rudolf Menrath, möchte "die Sofienstraße mit Licht erfüllen".

Neue Lichter - in Form von Herrnhuter Sternen - erhellen die Hauptstraße zwischen Universitäts- und Marktplatz. Schon im vergangenen Jahr waren diese 1,30 Meter hohen vielzackigen Sterne von der HWE in der Unteren Straße aufgehängt worden. Jetzt sollen sie zusätzlich in der Hauptstraße eine Verbindung zwischen den beiden Teilen des Weihnachtsmarktes schaffen.

Der Weihnachtsmarkt auf Kornmarkt, Marktplatz und Universitätsplatz beginnt am heutigen Mittwoch, 24. November, und ist bis 22. Dezember täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

Wo viele Menschen zusammen kommen, sind häufig auch solche dabei, die gern mit langen Fingern in die Taschen ihrer Mitmenschen greifen. Zwar ist die Zahl der Taschendiebstähle in Heidelberg während der ersten neun Monate 1999 gegenüber dem gleichen Zeitraum 1998 um rund 15 Prozent zurückgegangen, sagt Rainer Greulich von der Kriminalpolizei. Dennoch wird die Polizei in den Weihnachtswochen verstärkt Präsenz zeigen, um zu verhindern, dass Diebstähle und andere Straftaten den Weihnachtszauber stören. (br.)

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Viele Wege in die Stadt

Das eigene Auto ist nicht immer das günstigste Verkehrsmittel


Wie gelangt man am besten in die vorweihnachtlich-geschäftige Heidelberger City? Die Benutzung des eigenen Autos ist nicht immer der beste Weg. Öffentliche Verkehrsmittel können nervenschonender sein.

Vor allem an den vier Samstagen vor Weihnachten ist in der Heidelberger Innenstadt mit einem besonders hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen. "Darauf sind wir vorbereitet", versichert Bruno Heilmann von der Heidelberger Verkehrspolizei: Gemeinsam mit dem Gemeindevollzugsdienst werden seine Kollegen an den Haupteinkaufstagen die wichtigsten Kreuzungen sowie die Ein- und Ausfahrten der Tiefgaragen überwachen, und im Notfall regulierend eingreifen.

"Wir bitten die Autofahrer, die vor einer Tiefgarage warten müssen, nicht die Spuren für den Durchgangsverkehr zu blockieren," betont Heilmann. Die Polizeibeamten machen in solchen Fällen auf das nächste Parkhaus mit freien Plätzen aufmerksam. Und das muss, so Heilmann, nicht unmittelbar im Zentrum liegen, sondern vieleicht nur dicht dabei. Zum Beispiel finden sich in den Parkeinrichtungen Poststraße, Bahnhofstraße oder nördlicher Brückenkopf meist noch Abstellmöglichkeiten.

Oder die Polizei verweist auf die Parkmöglichkeiten im Neuenheimer Feld oder auf dem Messplatz am Kirchheimer Weg, von wo aus die Linienbusse der HSB kostenlos im Park-and-Ride-Verkehr zur Innenstadt benutzt werden können. Die erforderlichen Tickets gibt es allerdings nicht im Vorverkauf, sondern nur direkt beim Busfahrer, erklären dazu Franz-Wilhelm Coppius und Jürgen Rohnacher von der HSB.

Die HSB wird außerdem an den "langen Samstagen" den Zehn-Minuten-Takt ihrer Straßenbahnen bis gegen 20 Uhr aufrechterhalten und die Linie 3 durch Einsatzzüge zwischen Ortenauer Straße und Bismarckplatz zusätzlich verstärken. Auch auf den Buslinien 29 und 35 fahren im Bedarfsfall zusätzliche Fahrzeuge.

Wie gut sich der Heidelberger Weihnachtszauber mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschließen lässt, machen Coppius und Rohnacher auch mit folgenden Zahlen deutlich: Bis zu zwölf mal pro Stunde - also im Durchschnitt alle fünf Minuten - fahren die Busse der Linien 12, 41 und 42 zum Weihnachtsmarkt. Auf dem Bismarckplatz stationiert die HSB an den langen Samstagen (27. November, 4., 11. und 18. Dezember) einen Bus, in dem jeweils von 10 bis 19 Uhr die Einkäufe kostenlos aufbewahrt werden können. (br.)

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... und viel Kultur

  Theater und Museen "zaubern" mit


Nach dem Einkaufsbummel ein Besuch im Museum oder Theater? Das wäre das Ideal der von allen Beteiligten gewünschten Einkaufs- und Erlebnisstadt.

Am Theater der Stadt Heidelberg und am Kurpfälzischen Museum soll es nicht scheitern. Beide Einrichtungen haben ihren Besuchern während der Adventszeit einiges zu bieten. Und auch das Deutsche Verpackungsmuseum - in der Hauptstraße 22 besonders günstig zu den Einkaufszentren der Innenstadt gelegen - würde sich über Besucher freuen.

Weihnachtsgeschenke und Verpackungen gehören zusammen und deshalb ist die im Verpackungsmuseum laufende Ausstellung "100 Jahre Verpackungs-Design" durchaus zeitgemäß. Für Kinder zeigt das Verpackungsmuseum alte Kaufmannsläden, die früher einmal beliebte Weihnachtsgeschenke waren.

Das Kurpfälzische Museum glänzt zur Zeit mit seiner Jagdausstellung. Sie zeigt Jagdbilder, Waffen, ausgefallene Jagdausrüstungsgegenstände (zum Beispiel einen Hundepanzer), Jagdwagen und vieles mehr.

Neben seinem laufenden Programm hat das Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg eigens für die Weihnachtszeit drei besondere Produktionen auf die Beine gestellt: Auf der städtischen Bühne läuft das Kindermusical "Der Lebkuchenmann", im zwinger 3 die Stücke "Oma" und "Als die Welt noch jung war", in dem zwei Apfelköche während der Vorstellung Apfelmus zubereiten.

Auch Gastronomie ist Kultur. "Jeder Wirt hat seinen Stil und darin liegt der Reiz", sagt Dr. Karl-Harald Kischka vom Gasthaus Zum Güldenen Schaf. Wer bei ihm an einem der drei ersten Adventssonntage mittags speist, kann anschließend eine Vorstellung historischer Musikinstrumente (27. November), die Ausstellung von Faksimiles berühmter Handschriften (5. Dezember) oder ein Armbrustschießen in den Gewölben des 250-jährigen Hauses (12. Dezember) erleben. (br.)

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Stand: 23. November 1999