Kultur

Ausgabe Nr. 47 · 24. November 1999



Schülertheater-Ensemble des St. Raphael-Gymnasiums mit "Glaube, Liebe, Hoffnung". (Foto: Werner)

Theater, Tanz und Workshops

15. Heidelberger Schultheatertage im Kinder- und Jugendtheater Zwinger 3


Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Am Samstag,
27. November, starten die 15. Heidelberger Schultheatertage im Zwinger 3. Eine Woche lang wird die Bühne freigegeben für 13 Kinder- und Jugendtheatergruppen aus den Schulen Heidelbergs und Umgebung.

Neben Klassikern wie "Die Fliegen" von J. P. Sartre (Heisenberg Gymnasium) oder "Glaube, Liebe, Hoffnung" von Ödön von Horváth (St. Raphael-Gymnasium) stehen auch Stücke aus eigener Feder auf dem Programm, wie zum Beispiel "Gespenster ab ins Gurkenglas" der Schillerschule Nußloch oder "Hinten Links" von der Eberhard-Gothein-Schule Mannheim. Außerdem gibt es eine Auswahl an Theater-Workshops, die von Theaterprofis geleitet werden und allen Interessierten offen stehen.

Eingeleitet wird die Woche mit einer bunten Revue, in der Ausschnitte aus dem Programm der Schultheatertage gezeigt werden am Samstag, 27. November, um 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Schultheatertage ermöglichen auch in diesem Jahr den Austausch und die Vernetzung der Theater-Gruppen untereinander. Die Gruppen besuchen gegenseitig ihre Aufführungen und sprechen anschließend über die Inszenierungen und ihre Erfahrungen. Eine Kritiker-Gruppe wird alle Aufführungen begleiten und schließlich ihre Berichte veröffentlichen. Da die 15. Schultheaterwoche auch ein Jubiläum darstellt, gibt es genug Anlass zum Feiern. Zum Abschluss steigt am Samstag, 4. Dezember, ab 22 Uhr auf der Bühne und im Foyer eine rauschende Party für alle Beteiligten und Theaterfreunde.
   
 

Noch Fragen?

  Weitere Informationen gibt es im Zwinger 3, Zwingerstraße 3-5, unter Telefon (06221) 58 35 51. Kartenvorbestellung unter Tel. (06221) 58 35 46. Der Eintrittspreis pro Vorstellung beträgt 6 Mark.

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Begegnungen im Haus Cajeth

Sonderausstellung von Ruth Tesmar und Albino Menozzi


Die Arbeiten zweier ganz unterschiedlicher Künstlerpersönlichkeiten werden ab dem 27. November 1999 in den Räumen des Museums Haus Cajeth, Haspelgasse 12, zu sehen sein. Gemälde, Collagen und Mischtechniken von Ruth Tesmar, Professorin an der Humboldt-Universität Berlin, begegnen Gemälden mit stillen Landschaften, blühenden Gärten, afrikanischen Riesenvögeln und Tigern von Albino Menozzi.

Albino Menozzi wurde 1915 in Norditalien als jüngstes von zehn Kindern geboren. Durch den frühen Tod seines Vaters erlebte er eine harte und entbehrungsreiche Kindheit. Arbeitslosigkeit, Emigration und schwere Krankheiten bestimmten sein weiteres Leben. Nach einer Begegnung mit dem Maler Ligabue begann Menozzi selbst zu malen. In der Malerei fand er schließlich nicht nur ein Ausdrucksmittel, sondern seinen Lebensinhalt.

Ruth Tesmar, 1951 in Potsdam geboren, studierte Kunsterziehung an der Humboldt-Universität Berlin und beschäftigt sich seit 1973 mit Zeichnen, Lithographie und Malerei. Nach Anregung durch Texte von Celan, Rimbaud, Arendt, Bachmann und anderen begann ihre Hinwendung zum "poetischen Expressionismus". Heute gestaltet sie Bühnenbilder und Kostüme für die Studentenoper an der Humboldt-Universität und arbeitet an Objekten, Kollagen und Mischtechniken.
Bei einem Besuch in Heidelberg entdeckte sie eher zufällig das Museum Haus Cajeth und begeisterte sich spontan für die umfangreiche Sammlung Primitiver Malerei aus dem 20. Jahrhundert. Seit dem engagiert sie sich für das Museum. Durch zahlreiche Exkursionen mit Studierenden entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit zwischen dem Haus Cajeth und dem Seminar für Künstlerisch-Ästhetische Praxis der Humboldt-Universität.

Die Zeichnungen von Albino Menozzi sind seit vielen Jahren Bestandteil der Sammlung Primitive Malerei des 20. Jahrhunderts, werden aber erstmals so umfassend ausgestellt. Der Tiger Menozzis (Bild oben) hatte Ruth Tesmar besonders angesprochen. "Er ist fröhlich und schwermütig zugleich", schwärmt sie. In Berlin fertigte sie ein Pendant zu seinem Gemälde an (Bild unten). Nun kommt es im Museum Haus Cajeth zu einer Begegnung dieser beiden kraftvollen Arbeiten, die den Dialog der Kunst anregen und verkörpern. Das Museum Haus Cajeth in der Haspelgasse 12 ist geöffnet: täglich außer donnerstags und sonntags von 10.30 Uhr bis 17 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 15. Februar 2000 zu sehen. (doh)

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Stand: 23. November 1999