Planen und BauenVerkehr

Ausgabe Nr. 47 · 19. November 2003



Augusto Romano Burelli mit seinem Modell des umgebauten Schlosses. (Foto: Rothe)




Schnitt durch die spiralförmige Treppe und den Umbau an der Westseite (Abbildung: Burelli)
Utopie oder Zukunftschance?
Augusto Romano Burellis kreative Ideen zum Ausbau des Heidelberger Schlosses in der Print Media Academy


Sind die Ruinen des Heidelberger Schlosses unantastbar? Oder sind Ausbau und neue Nutzungen vorstellbar? Der venezianische Architekt Augusto Romano Burelli hat Ausbaupläne für das Schloss entwickelt, die unter dem Titel "Mors et renovatio der Antike - das Heidelberger Schloss" zurzeit im Foyer der Print Media Academy zu sehen sind.

Burelli schlägt einen Ausbau im westlichen Bereich sowie die Verbesserung der Erreichbarkeit des Schlosses vor. Vom Marktplatz, Kornmarkt oder Karlsplatz aus soll "dem Fußgänger das Betreten des heiligen Bezirks der deutschen Romantik ohne die mühevollen Umwege von heute ermöglicht" werden. Erreicht wird dies durch einen kurzen Tunnel mit anschließender Treppe und Aufzug an der Westflanke. Im Schloss entstehen durch Umbau sieben Säle unterschiedlicher Größe und Funktion.

Ob so etwas überhaupt denkbar ist, darüber diskutierten am Eröffnungsabend der Ausstellung im voll besetzten Hörsaal der Print Media Academy Experten für Architektur, Stadtplanung und Denkmalschutz. "Ich denke, dass es ziemlich mutig ist, sich in ganz anderer Weise mit dem Schloss zu beschäftigen", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber in ihrer Eröffnungsansprache. Burellis Entwurf wünschte sie, dass er einschlagen möge, "wie ein sehr kreativer Blitz". Die Oberbürgermeisterin regte an, dass sich insbesondere Heidelberger Schulklassen mit dem Thema beschäftigen.

Burelli will das Schloss mit neuem Leben erfüllen: "Wenn eine Ruine so bleibt wie sie ist, bleibt nur der Schlaf der Erinnerung." Für Heidelbergs Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg ist die Schlossruine nicht unantastbar: "Ich meine, man darf ein historisches Monument umbauen oder ergänzen. Wenn wir die Dimensionen achten, wird das Ergebnis zeigen, dass das geht." Auch Peter Thoma vom Staatlichen Vermögens- und Hochbauamt könnte sich eine "ergänzende Architektur, die den Entwicklungslinien folgt", vorstellen.

Aus denkmalschützerischer Sicht stellt es sich deutlich anders dar. Dr. Michael Goer vom Landesdenkmal sprach von "tief greifenden Eingriffen" in die historische Substanz. Thomas Metz, Leiter der Abteilung Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, sieht angesichts von 1,3 Millionen Besuchern pro Jahr auch keine wirtschaftliche Notwendigkeit einer Veränderung.

Die Ausstellung in der Print Media Academy, Kurfürsten-Anlage 52-60, ist bis zum 20. Dezember montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Dort sowie im örtlichen Buchhandel sind ein Katalog (20 Euro) und das Ausstellungs-Plakat (5 Euro) erhältlich. Führungen für Schulklassen nach telefonischer Voranmeldung (58-2300) durch das Stadtplanungsamt. (rie)

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  Neue Grüne Pfeile
An weiteren fünf Kreuzungen für besseren Verkehrsfluss


Wie das Verkehrsreferat der Stadt Heidelberg mitteilt, werden weitere Kreuzungen mit dem "Grünen Pfeil" ausgestattet:

An der Kreuzung Czernyring/Güteramtsstraße wird ein Grünpfeil von der Straße zur Post/US-Army nach rechts in den Czernyring, Richtung Czernybrücke, angebracht.

Am Mönchhofplatz werden zwei Grünpfeile montiert: aus der Handschuhsheimer Landstraße (B 3) von Norden kommend nach rechts in die Mönchhofstraße (Richtung Neuenheimer Feld) sowie von der nördlichen Randstraße des Mönchhofplatzes in die Handschuhsheimer Landstraße (B 3) in Fahrtrichtung Handschuhsheim.

An der Einmündung der Steubenstraße und des Kapellenweges in die Rottmannstraße wird ein Grünpfeil angebracht, und zwar von der Rottmannstraße (B 3) von Süden kommend nach rechts in die Steubenstraße/Kapellenweg.

Zwei Grünpfeile werden an der Kreuzung Eppelheimer Straße/Kranichweg/Kurpfalzring montiert: aus der Eppelheimer Straße vom Zentrum kommend in den Kurpfalzring sowie von Westen kommend in den Kranichweg.

Auch die Kirchheimer Spinne wird mit zwei Grünen Pfeilen ausgestattet: von der Pleikartsförster Straße in den Heuauer Weg in Fahrtrichtung Westen sowie von der Schwetzinger Straße in die Pleikartsförster Straße in Fahrtrichtung Norden.

Die Montage der Schilder durch das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung der Stadt Heidelberg wird in den nächsten Tagen erfolgen. (rie)

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Stopp am "Grünen Pfeil"!

Der Grünpfeil erlaubt das Rechtsabbiegen bei Rot nur unter besonderer Vorsicht


Seit einigen Jahren lässt die Straßenverkehrsordnung (StVO) die Anbringung des ursprünglich aus der DDR stammenden "Grünpfeils" an Ampeln zu. Auch in Heidelberg werden seit 2003 Grünpfeile angebracht, um Rechtsabbiegern unnötige Wartezeiten vor roten Ampeln zu ersparen.

In §37 der StVO heißt es zum Grünpfeil: "Rot ordnet an: "Halt vor der Kreuzung". Nach dem Anhalten ist das Abbiegen nach rechts auch bei Rot erlaubt, wenn rechts neben dem Lichtzeichen Rot ein Schild mit grünem Pfeil auf schwarzem Grund (Grünpfeil) angebracht ist. Der Fahrzeugführer darf nur aus dem rechten Fahrstreifen abbiegen. Er muss sich dabei so verhalten, dass eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs der freigegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen ist."

Wie eine Untersuchung der Universität Regenburg gezeigt hat, besteht aber bei vielen Autofahrern nur eine lückenhafte Kenntnis darüber, welche Regeln man vor dem Abbiegen beachten muss. Dies führt in der Praxis oft zu einem Fehlverhalten, das insbesondere Fußgänger/innen und Radfahrer/innen in ihren Rechten beeinträchtigt - und auch teuer werden kann.

Wer sich beim Abbiegen im Zusammenhang mit der Grünpfeil-Regelung falsch verhält, muss mit einer Geldbuße in Höhe von fünfzig Euro (werden andere gefährdet, kann diese auch höher ausfallen) und drei Punkten im Verkehrszentralregister in Flensburg rechnen.

Der Grünpfeil erlaubt das Rechtsabbiegen bei Rot. Das richtige Verhalten sieht folgendermaßen aus:

  • An die Haltlinie fahren und anhalten (das Fahrzeug muss zum Stillstand kommen).
  • Auf Fußgänger und Radfahrer muss besonders geachtet werden. Diesen ist auf jeden Fall das Überqueren der Straße zu ermöglichen.
  • Danach langsam bis zur Sichtlinie vorfahren. Andere, vorfahrtsberechtigte oder bevorrechtigte Verkehrsteilnehmer müssen entsprechend sorgfältig beobachtet werden.

Nur wenn frei ist, darf abgebogen werden. Eine Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer muss dabei ausgeschlossen sein.


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Bauduin informiert
Baustellen in dieser Woche:
Neckarmünzplatz/Am Hackteufel (B 37): Umgestaltung des Neckarmünzplatzes bis März 2004, zurzeit keine Verkehrseinschränkungen.
Römerstraße zwischen Römerkreis und Zähringerstraße: Gleissanierung, Erneuerung der Versorgungsleitungen und Straßenneugestaltung bis Sommer 2004; Straße gesperrt, Umleitungsempfehlung: Rohrbacher Straße/Lessingstraße.
Rohrbacher Straße/Franz-Knauff-Straße: Brückensanierung und Bau der S-Bahn-Haltestelle; Fahrbahnverengung; geänderte Verkehrsführung; Umleitungsempfehlung: Lessingstraße/Römerstraße
Karlsruher Straße, Ostseite von Ortenauer Straße bis Rohrbach Markt: Leitungserneuerung bis Ende November; Umleitungsempfehlung: B 535 / Speyerer Straße.
Schlierbacher Landstraße (B 37) in Höhe Orthopädie: Bau der S-Bahn-Haltestelle "Orthopädie" voraussichtlich bis Ende November; Fahrbahnverschwenkung mit Geschwindigkeitsreduzierung; keine Umleitungsempfehlung.
Vangerowstraße (westlicher Teil): Erneuerung des Hauptsammelkanals Süd: Höhe Gneisenaustraße Baugrube für unterirdischen Vortrieb, Fahrbahnverengung auf je eine Spur pro Richtung; Umleitungsempfehlung: Wieblinger Umgehungsstraße, B 37 (früher A 656). Höhe Emil-Maier-Straße: Fahrbahnverengung auf der B 37 zwischen 9 Uhr und 15.30 Uhr; Keine Umleitungsempfehlung.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 18. November 2003