Ausgabe Nr. 47 · 21. November 2001 |
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Ernst Gund |
CDU |
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Richtigstellungen im Schulbereich Damit der Gemeinderat eine sinnvolle Schulplanung vornehmen kann, benötigt er verlässliche Grunddaten, das heißt, vor allem korrekte Veröffentlichungen der Schülerzahlen bei Schulbeginn und deren saubere Interpretation. Was soll man aber machen mit solchen Meldungen wie die von Rolf Kienle in der RNZ vom 8. September 2001: "Sind Heidelbergs Schüler die Schlausten im Land? Nach der vierten Klasse wechseln mehr ans Gymnasium als anderswo. Das staatliche Schulamt kann sich keinen rechten Reim darauf machen, aber bereits seit Jahren liegt die hiesige Quote deutlich über dem Landesdurchschnitt: 70 Prozent der Viertklässler wechseln in Heidelberg ans Gymnasium, landesweit sind es gerade 35 bis 40 Prozent". Dabei liegt die Erklärung doch auf der Hand. Nach Heidelberg kommen pro Jahr zwischen 150 - 200 Schülerinnen und Schüler aus dem Umland auf die öffentlichen und privaten Gymnasien. Diese hat nun Herr Kienle oder das Staatliche Schulamt mitgezählt, aber dann den Prozentsatz aus den Heidelberger Grundschülern errechnet. Dann kommt man auf 70 Prozent, aber tatsächlich sind es zwischen 53 und 54 Prozent, die von den Heidelberger Grundschulen auf ein Gymnasium übergehen. Zugegeben ein hoher Prozentsatz, aber seit Jahren konstant und bekannt. Verlässliche Zahlen könnte das Schulamt schon im März wissen, wenn die Rektorate die Anzahl der Grundschulempfehlungen melden. Diese Zahlen werden nur noch geringfügig geändert, wenn sich Grundschüler einer Aufnahmeprüfung ans Gymnasium unterziehen und diese bestehen. Und nun zur zweiten Meldung in der RNZ einige Wochen (Nr. 242) später, in der das Gegenteil behauptet wird: "Realschule wurde zum "Renner" bei Eltern. Staatliches Schulamt vom Trend überrascht... Das Staatliche Schulamt erlebte zum Schuljahr 2001/2002 einen überraschenden Trend: Versuchten die Eltern bisher, ihre Kinder nach der Grundschule möglichst auf das Gymnasium zu schicken, so geht die Richtung seit diesem Schuljahr zur Realschule". Wenn dem so wäre, dann ist das kein Trend bei den Eltern, sondern ein neuer Trend bei den Grundschulgutachten. Kein Schüler, der eine Realschulempfehlung hat, kann aufs Gymnasium gehen. Auch hier könnte das Schulamt schon im März bei der Meldung der Empfehlungen für die weiterführenden Schulen einen Trend ausmachen. Doch eine Meldung, wenn sie stimmt, war an diesem Artikel wichtig: Es wurden an den Grundschulen 21 Klassen weniger gebildet, die Schülerzahl sank von 27.150 im Vorjahr auf 26.614. Dieser Trend gilt nicht nur für den Rhein-Neckar-Kreis, sondern auch für Heidelberg. Mit der Veröffentlichung des Schulberichts in Heidelberg werden wir verlässliche Zahlen haben. Der Trend geht dahin, dass in drei Jahren auch an den Gymnasien und Realschulen die Schülerzahlen zurückgehen. Das muss der Gemeinderat bei seinen Planungen berücksichtigen. |
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Dr. Karin Werner-Jensen |
SPD |
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Hölderlin-Gymnasium: Hat es wirklich zu viele Schüler und zu wenig Raum? Die erste gute Nachricht: Zum 125-jährigen Bestehen wird das Hölderlin-Gymnasium eine Durchsanierung von der Stadt geschenkt bekommen. Die zweite gute Nachricht: Der Gemeinderat hat den bereits im Kulturausschuss von der SPD angeregten und beschlossenen Antrag erweitert und das Oberschulamt gebeten, noch einmal die Raumfrage unter den jetzigen Unterrichtsbedingungen zu klären und auch zu prüfen, ob es Räume im Schulgebäude gibt, die noch auszubauen wären. Das Hölderlin-Gymnasium braucht nämlich mehr Räume, nicht etwa Klassenräume, sondern Fachräume für neueingeführte Fächer wie Naturphänomene, Informatik, Ethik und Schulmediation, für naturwissenschaftliche Praktika, Oberstufenbibliothek, Medienarbeit und für veränderte Unterrichtsformen, wie vermehrte Freiarbeit, für Nachmittagsunterricht bereits in der Unter- und Mittelstufe und höhere Belastungen durch zukünftige Einführung der 8-jährigen Oberstufe. Dies geht aus Gesprächen und Briefen des Hölderlin-Gymnasiums hervor und hat mich überzeugt. Die SPD wünscht für eine abschließende Beurteilung noch einmal eine Begehung mit Bau- und Kulturausschuss vor Ort. Seit Jahren versucht die Schule, die städtischen Räume im Nebengebäude nutzen zu dürfen. Dem stand bisher u.a. entgegen, dass dort einige Studenten wohnen. Aber auch dafür gäbe es jetzt eine Lösung: Unweit der Schule steht das Hotel Monpti zum Kauf an. Und so wäre eine sinnvolle Lösung, dieses Hotel über die Universität oder Stadt zu erwerben, die Studenten dort unterzubringen und für das Hölderlin den notwendigen Raum zu schaffen. 940 SchülerInnen, davon 180 Schüler aus 23 Umlandgemeinden, sind in derzeit 37 Klassen untergebracht. "Zu viele Schüler, die Aufnahme muss begrenzt werden", sagen einige, denn laut Gemeinderatsbeschluss von 1978 darf die Schule nur 36 Klassen führen. Übersehen wird dabei, dass damals noch 33 Schüler in eine Klasse gingen, während es heute in Klasse 12 und 13 nur noch 20 Schüler sein dürfen (anstatt 6 Oberstufenklassen ergeben sich jetzt 10!); auch wurde 1978 noch samstags unterrichtet. Ich meine, Beschlüsse, die 23 Jahre alt sind, gehören überprüft! Wer sollte übrigens abgewiesen werden? Kinder aus dem Umland? Auch die anderen Heidelberger Gymnasien haben einen entsprechenden Umlandanteil, denn viele der Umlandgemeinden haben kein Gymnasium! An diejenigen gerichtet, die glauben, dass diese Kinder nur "kosten": Sie werden in Heidelberg ihren zusätzlichen Lebensmittelpunkt sehen, hier essen, mit ihren Familien unsere Kultureinrichtungen und Einkaufsgelegenheiten nutzen und also in dieser Stadt auch Geld ausgeben. Wohin also mit den Kindern? "In andere Gymnasien", höre ich sagen. Also habe ich die Direktoren von 5 Gymnasien nach ihren Kapazitäten aktuell befragt: Außer dem KFG sind alle "voll", sogar die 3 Privatgymnasien, die fast die Hälfte aller Gymnasiasten in HD aufnimmt. Jede Schule hat ein eigenes Profil, mathematisch-naturwissenschaftlich, bilingual, altsprachlich, sportlich, musikalisch usw. Am Hölderlin ist u.a. die hervorragende Theaterarbeit ein Anziehungspunkt. Wenn Eltern sich entschieden haben, ihr Kind auf ein bestimmtes Gymnasium zu schicken, dann haben sie gute Gründe, und diese sollten wir respektieren. |
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Irmtraud Spinnler |
GAL |
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Nachtbusse: Bis zum Morgengrauen ... Manchmal ist es mehr als verwunderlich, weshalb Anträge nicht in die gemeinderätlichen Gänge kommen wollen, wie beispielsweise der GAL-Antrag zur Verbesserung des öffentlichen Nachtverkehrs: Sage und schreibe zweieinhalb Jahre dauerte bei der HSB und der Stadtverwaltung der Reifungsprozess! Nicht, dass wir während dieser Zeit däumchendrehend auf das Konzept gewartet hätten: Regelmäßig haben wir nach dem Zwischenstand und die Gründe für diese Verzögerung gefragt, aber HSB und Stadt haben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zugespielt. Nachtbuskonzept Die GAL-Fraktion hatte ein Nachtbuskonzept erarbeiten lassen, das als Nebenprodukt auch Verbesserungen für den Abendverkehr vorschlug. Dieses Konzept wurde mit der HSB ausführlich diskutiert, manche Vorschläge werden sich nun in dem Angebot wieder finden, so jedenfalls unsere Hoffnung. Stündlich... Soweit bekannt, entspricht das Nachtbuskonzept der HSB sowohl in der Vorgehensweise als auch im Leistungsangebot weitgehend unserem Antrag. Für die Nachtschwärmer sollen demnach von Freitag bis Sonntag ab Mitternacht stündlich zur vollen Stunde Nachtbusse vom Bismarckplatz in die Heidelberger Stadtteile fahren. Gut auch, dass der bisherige Disco-Bus integriert und die gewohnte Linie beibehalten werden soll. ... mit bedarfsgerechten Halts Zudem wird es dann auch möglich sein, ganz im Sinne unseres Antrags, dass die Busse auch nach Bedarf zwischen den offiziellen Haltestellen anhalten werden, ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit in später Stunde! Wir meinen, dass dieses Konzept mit dem Jugendrat diskutiert werden muss, denn gerade junge Leute, Studierende, Schüler und Azubis wünschen dringend ein besseres Angebot. Sie sind die "Experten" und werden auch die Hauptnutzer sein. ... für die Jugendlichen aus Stadt und Umland Das HSB-Konzept bezieht sich, so hört man, vorläufig neben der Stadtbedienung von Heidelberg nur auf Eppelheim und Dossenheim. Es sollten aber unbedingt auch die Nachbargemeinden mit einbezogen werden, denn auch dort gibt es ja Jugendliche, die das Heidelberger Nachtleben anlockt, und die dann sicher nach Hause kommen wollen. Darum wird mit unseren Nachbarn zügig verhandelt werden müssen, um gleich ein komplettes Netz anbieten zu können. Verbesserungen auch im Abendverkehr erwünscht! Wie schon angesprochen, gibt es nach unserer eigenen Studie Verbesserungsvorschläge im Abendverkehr ab 20 Uhr, nämlich das Angebot von derzeit zwei Fahrten pro Stunde zu verdoppeln, im wesentlichen durch kostenneutrale Linien- und Fahrplanoptimierung. Dies könnte ein weiterer Auftrag an die HSB sein. |
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Dr. Annette Trabold |
FDP |
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Kurpfälzisches Museum und Zimmertheater Im kulturellen Bereich müssen wir uns in nächster Zeit dringend um zwei Themenbereiche kümmern: wir müssen nach Auffassung der FDP unbedingt wieder die Leitung des Kurpfälzischen Museums überregional ausschreiben. Man darf hier nicht sparen! Das Museum birgt zahlreiche interessante Exponate - aber mit der Konzeption, Präsentation bzw. Vermarktung des Museums hapert es hin und wieder. Außerdem liegt uns zur Haushaltsberatung ein Antrag des Zimmertheaters auf Erhöhung des Zuschusses vor. Das Zimmertheater erhält seit gut zehn Jahren den gleichen Zuschuss unabhängig von der allgemeinen Inflationsrate oder von Mietsteigerungen. Das Zimmertheater leistet einen herausragenden kulturellen Beitrag für diese Stadt - davon zeugt auch die Zuschauer-Platzausnutzung von 96 %! Die FDP wird sich bemühen, diese Erhöhung bei den Haushaltsberatungen mehrheitsfähig zu machen. Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, dass die Raumfrage für das Zimmertheater (nach meinem Kenntnisstand) leider noch immer nicht gelöst ist. Wie sie ja wissen, liebe Leserinnen und Leser, möchte die neue Vermieterin dem Zimmertheater nicht mehr die Räumlichkeiten in der Hauptstraße zur Verfügung stellen. Das ist ein Jammer! Die Vermieterin müsste eigentlich stolz darauf sein, dass sie in ihrem Haus diese traditionsreiche kulturelle Einrichtung beherbergen darf! |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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