Ausgabe Nr. 47 · 22. November 2000 |
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Manfred Benz |
CDU |
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Schwetzinger Straße kontra Straßenbahn Nirgendwo sonst scheiden sich die Geister derart konträr wie an der Frage: Soll und muss die Straßenbahn durch die Schwetzinger Straße fahren? Dass die Schwetzinger Straße unbedingt entlastet werden muss, darüber sind sich wohl alle einig, doch die Frage: Warum nicht mit der Straßenbahn?, muss man mit der Gegenfrage beantworten: Warum mit der Straßenbahn? Es gibt doch eigentlich schon genügend Gegenbeispiele von gut funktionierenden Einkaufsstraßen in unserem Umkreis! Wer geht denn nicht mal gerne nach Wiesloch oder Walldorf zum Einkaufsbummel? Mir scheint, als hängt das Wohl und Weh der HSB nur noch von der Straßenbahn nach Kirchheim ab, denn nur so kann man sich diesen Aufwand erklären, den man in den letzten zwei Jahren betrieben hat. Über die dabei entstandenen Kosten muss man auch noch diskutieren. Man spricht bereits von 1 Mio. DM. Uns, der CDU, geht es nicht um Straßenbahn: Ja oder Nein! Es geht ganz einfach um ein vernünftiges Verkehrskonzept, das uns bisher noch nicht vorgelegt wurde, es geht um Einsprüche, die seit einem Jahr noch nicht behandelt wurden, um Existenzsorgen von Anwohnern und Geschäftsleuten, die man großzügig übergeht, um bisherige, grobe Fehler der HSB, die uns alle viel Geld kosten (Berliner Straße, Bergheimer Straße, sowie bisherige Kirchheimer Planungen). Und nicht zuletzt um das Wissen darüber, dass die Pläne, die man uns bereits vorgelegt hatte und über die viel diskutiert wurden, vom Regierungspräsidium Karlsruhe zurück an die HSB gingen, weil sie für die dortigen Fachleute offensichtlich mit zu heißer Nadel gestrickt waren. Wenn ein Ausbau des ÖPNV erfolgen soll, dann bitte schön auch mit finanzieller Beteiligung der Umlandgemeinden, die sich in dieser Hinsicht bisher sehr vornehm zurückhalten. Vielleicht warten eben diese ja auch erst einmal auf die zukünftige S-Bahn und die damit sicher verbundene Entlastung der Straßen. Natürlich immer vorausgesetzt, der ÖPNV wird auch finanziell attraktiver. Warum wird eigentlich der schon lange erfolgte Vorschlag, ein Rundbus über eine verkehrsberuhigte Schwetzinger Straße, mit Ziel S-Bahnhof Kirchheim einzusetzen, nicht auch als Alternative diskutiert? Lassen Sie mich aus der RNZ vom 24.08.1999 zitieren: Unter der Überschrift: "Bürgervotum als Mittel der Politik?" konnte man folgendes lesen: "Nicht jede Verwaltung muss bei jeder Entscheidung das Rad neu erfinden. Mitunter genügt schon ein Blick ins Land, um von den Erfahrungen anderer Städte zu profitieren. Z. B. das Straßenbahnprojekt in Ulm und der Bürgerentscheid. Am 11. Juli 1999 stimmten die Bürger über den Stadtverkehr der Zukunft ab. Zwar gingen lediglich 45,5 Prozent der Ulmer zu den Urnen, doch hiervon waren 51,1 Prozent gegen das Vorhaben eines riesigen Straßenbahnneubaus. Nun werden in Ulm eben Busse bestellt, um den dortigen Nahverkehr auf Vordermann zu bringen! Sicher, Ulm hatte bisher Deutschland kleinste Straßenbahn, in Kilometern gemessen, doch wollte man für insgesamt 600 Mio. Mark den Bahnverkehr ausbauen, wobei für die ersten 12 Kilometer 200 Mio. vorgesehen waren." Dies sind Größenordnungen, über die man nachdenken muss, zumal der Karlsruher Bahn- und Verkehrsexperte, Herr Ludwig, auf einer öffentlichen Veranstaltung die HSB mit einer "Mickey Mouse-Linie" verglich. Ein wichtiges Argument der Verwaltung war bisher immer, die Fördermittel würden verfallen oder sogar gestrichen, wenn wir uns nicht beeilen würden. Nach unseren Recherchen wird nichts gestrichen und verfällt auch nichts, die Mittel werden lediglich zurück gestellt und können jederzeit neu beantragt werden. Eine wichtige Frage muss gestellt werden, und da komme ich wieder zum Verkehrskonzept. Warum muss eigentlich jede Großstadt im Rhein-Neckar-Dreieck ein eigenes Verkehrsunternehmen haben? Wäre es nicht sinnvoller, alle Verkehrsbetriebe unter ein Dach zu bringen, vorausgesetzt, die einzelnen Kommunen springen über ihren Schatten. Die Vorteile einer solchen Dachgesellschaft liegen auf der Hand: gemeinsame Wagen- und Busbestellungen, einheitliches Stromsystem (bisher nicht üblich), eine Zentralwerkstatt und eine zentrale Hauptverwaltung. In der Industrie spricht man von Globalisierung und bei uns kocht jeder sein eigenes Süppchen. Karlsruhe und Stuttgart werden als Musterbeispiele genannt, doch wurden in diesen Städten keine Gleise abgebaut und man fährt dort auf einer sog. Normalspur, die hat, wie wir wissen, den Vorteil, dass die Straßenbahn auf Bundesbahngleisen fahren und man dadurch bereits vorhandene Gleiskörper benutzen kann. Nun hat am 16.11. der Gemeinderat eine wichtige Entscheidung gefällt. Es wurde mit deutlicher Mehrheit beschlossen, dass das derzeitige Planfeststellungsverfahren weitergeführt werden kann, d. h., dass eine Straßenbahnplanung nach Kirchheim erfolgen kann. Nicht zugestimmt haben: Monika Frey-Eger, Klaus Weirich, Werner Pfisterer und Manfred Benz, da trotz aller Zusagen und Versprechungen ihre Zweifel und Bedenken nicht ausgeräumt werden konnten. CDU, Heidelberger und Freie Wähler haben jedoch in ihrem Entschließungsantrag Sperren mit eingebaut. Danach kann eine endgültige Entscheidung zum Rückzug aus allen Planungen oder zur Weiterführung des Projektes zeitgleich mit der Fortschreibung des VEP im Sommer 2001 vom Gemeinderat getroffen werden. Bis zur Entscheidung wird das laufende Verfahren insoweit fortgeführt, als es durch erneute Offenlage die öffentliche Debatte über sämtliche Alternativen ermöglicht und damit die Förderfähigkeit der Maßnahme bis zur Entscheidung erhalten bleibt. Zugegeben, es ist reines Juristendeutsch und viele von uns haben mit großem Bauchweh zugestimmt, doch wurde von allen o.g. Fraktionen ganz klar betont, dass eine Trasse über die Schwetzinger Straße nicht in Frage kommt. Auf eine erneute Diskussion werden sich die Gegner dieser Trasse nicht mehr einlassen! Nun sind wir auf die zugesagten Prüfungen aller möglichen Lösungen gespannt. |
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Roger Schladitz |
SPD |
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Der Sport im Haushalt 2001
Zuletzt soll auf das Projekt des Sportkreises "stadtteilbezogene Sportförderung
für Kinder und Jugendliche" hingewiesen werden. Hier geht es darum, Kindern
und Jugendlichen, die Sport treiben möchten, ohne sich einem Verein anschließen
zu müssen, Chancen dazu zu geben. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit
Schulen und Sportvereinen gestaltet. Im Haushalt sind zunächst 25.000 DM bis
April veranschlagt. |
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Irmtraud Spinnler |
GAL |
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HH-Einbringung Die Eckdaten des Haushaltsentwurfs 2001 sind dank brummender Wirtschaft durchaus positiv, auch im kommenden Jahr ist deshalb mit einer erfreulichen Zuführung an den Vermögenshaushalt zu rechnen. Allerdings ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei weitem nicht zufriedenstellend und erfordert nach wie vor Anstrengungen in der Kommune, Stichwort: "Stadt als Arbeitgeber" und beschäftigungsfördernde Initiativen für Jugendliche und Langzeitarbeitslose. Beim Stichwort "Schuldenabbau" ist es der GAL weiterhin ein politisches Anliegen, die Zins- und Tilgungslast gering zu halten, um sinnvolle Investitionen tätigen zu können, um Handlungsspielräume zu ermöglichen. Die gute Finanzkraft der Stadt darf nicht zu leichtfertigen Beschlüssen führen. Wurde bisher um kleine Beträge heftig gerungen, so waren z.B. neulich die geschätzten Mehrkosten bei der Abstimmung für den Probebetrieb des City-Busses kaum ein Thema. Auch 2001 wird die GAL ein effektives öffentliches Verkehrsnetz einfordern. Die HSB hat in diesem Jahr sowohl im Fahrgastaufkommen 6 Prozent als auch bei den Verkaufserlösen 8 Prozent zum Vorjahr zugelegt. Sie hat im Vergleichsraum ca. 2 Millionen durch Personalabbau eingespart und hat noch etliche Maßnahmen vor, die das Betriebsergebnis nachhaltig verbessern werden. Wir unterstützen diesen Prozess. Es muss aber auch klar sein, dass dem Verkehrsunternehmen von der Stadt die notwendigen Betriebs- und Investitionszuschüsse für diese öffentliche Daseinsfürsorge gewährleistet werden müssen. Erst wenn ein ausgebautes Schienennetz existiert, kann sich ein deutlich besseres Betriebsergebnis einstellen. Die Zukunftsfähigkeit der HSB hängt maßgeblich von diesen verkehrspolitischen Beschlüssen ab. Die mittelfristige Finanzplanung liest sich gut. Kirchheim ist dabei mit vielen langersehnten Projekten wie Schulhaus-, Turnhallenneubauten und Bürgerzentrum. Das "Alte Hallenbad" taucht mit unerwartet hohen Ausgaben auf, der Umweltbereich ist zufriedenstellend ausgestattet, die Feuerwehr kann auf ein neues Domizil hoffen, vieles wird fortgeschrieben.... Welche und wie schnell diese Projekte umgesetzt werden können, das weiß so genau niemand. |
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Margret Hommelhoff |
F.D.P. |
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Citybus auf Probe Nun klappt es also doch noch: der von der FDP seit langem geforderte Citybus wird zwei Wochen vor und zwei Wochen nach Weihnachten probeweise durch die Hauptstraße fahren. Am Bismarckplatz geht es los, und wenn da nicht schon alle 30 Plätze in dem kleinen Bus belegt sind - das ist meine größte Befürchtung - werden sich Passantinnen und Passanten in der Hauptstraße an diversen Haltestellen an der Fahrgelegenheit für zwei DM pro Fahrt oder mit Wochen- und Monatskarten erfreuen können. Wichtiger ist vielleicht die Rückfahrmöglichkeit, weil man sich - voll beladen mit Tüten und Taschen - nicht zu Fuß durch die ganze Hauptstraße schleppen muss. Für die Geschäfte in der östlichen Hauptstraße etwa ab Theaterplatz bis zum Buslinienende am Karlsplatz freut mich die Einführung des Altstadtbusses besonders, denn sie können einen Aufschwung ihrer Geschäftstätigkeit erwarten. Auch der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus wird sicher profitieren. Haben doch Zählungen in der Hauptstraße ergeben, dass die meisten Käufer und Käuferinnen sich im westlichen Teil zwischen Bismarckplatz und höchstens Theaterplatz bewegen. Die Politik hat einen wichtigen Schritt für das Stadtmarketing getan. Jetzt sind die Geschäftsleute selber dran mit einer entsprechenden Werbeaktion für die neue Attraktion von Heidelberg. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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