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Ausgabe Nr. 46 · 13. November 2002



Die Organisatoren des 9. Forums Gesundheit: Dr. Alex Füller und Dirk Hofmann von der Abteilung Gesundheitsförderung vor dem Veranstaltungsort, dem Schmitthenner-Haus. (Foto: Rothe)




Ist schneller wirklich besser?

9. Forum Gesundheit befasst sich mit den Auswirkungen von Beschleunigung und Dynamik auf den Schulalltag


"Zeitkompetenz und Schule" steht als Thema über dem 9. Forum Gesundheit, das die Stadt Heidelberg (Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung) am Donnerstag und Freitag, 14. und 15. November, im Schmitthennerhaus, Heiliggeiststraße 17, veranstaltet. In Vorträgen und Workshops befasst es sich mit den Auswirkungen der Beschleunigung und Dynamik auf den Schulalltag. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Wie die meisten gesellschaftlichen Bereiche orientiert sich auch die Schule heute an dem Glaubenssatz "Schneller ist besser!" Das aber, so Oberbürgermeisterin Beate Weber im Vorwort zum Forum-Programm, wirft Fragen auf. Zum Beispiel:

  • Gibt es überhaupt noch genügend Zeit für ernsthafte Arbeit, für eine Beschäftigung mit wirklich wichtigen Aufgaben?
  • Gibt es im Schulalltag (genügend) Zeit der Zuwendung für die darin lebenden, lernenden und arbeitenden Menschen?
  • Welche Zeiträume stellt die Schule für soziales Lernen, Bewegung, Feste, Rituale, Nahrungsaufnahme und persönliches Engagement zur Verfügung?
  • Wie gehen Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern mit den unterschiedlichen Zeitabläufen ihrer Handlungspartner/innen um?
  • Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem individuellen Biorhythmus, der Selbstbestimmung durch Zeitkompetenz und den erbrachten Leistungen?

Auf diese Fragen versucht das 9. Forum Gesundheit "Zeitkompetenz und Schule" Antworten zu geben.

Eröffnet wird es am Donnerstag, 14. November, um 16 Uhr durch die Oberbürgermeisterin. Um 16.30 Uhr spricht Prof. Dr. Franz Resch über "Zeiten für Leistung und Zeiten für das Wohlbefinden in der Schule" und um 17.15 Uhr Dr. Olaf Geramanis über "Soziale Kompetenz und Zeit für persönliches Engagement". Eine Diskussion mit Vertreter/innen aus Schulen und Jugendrat schließt sich an. Um 18.15 Uhr werden die Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Lehrern, Schülern und Eltern zum Thema Zeit vorgestellt.

Mit dem Vortrag "Wie kommt (mehr) Zeit in die Schule? - Plädoyer für eine neue Schul-Zeitkultur" von Manfred Molicki geht das 9. Forum Gesundheit am Freitag, 15. November, um 9 Uhr in die zweite Runde. Prof. Dr. Barbara Methfessel fordert um 9.45 Uhr "Wir brauchen Zeiträume für eine Esskultur" und Jutta Hannig-Schosser spricht um 11 Uhr über "Zeit für Bewegung: Schule als Bewegungsraum". Danach setzt sich die Veranstaltung in drei Workshops ("Haben wir Zeit für die Zeitschule?", "Schule als Bewegungsraum" und "Kann in der Schule Esskultur entstehen?") fort, bevor sie im Laufe des Nachmittags endet.

"Ich würde mich freuen, wenn das Forum viele konkrete und umsetzbare Anregungen geben würde," schreibt Beate Weber in ihrem Geleitwort. Und: "Es soll dazu beitragen, dass das Leben in unseren Schulen noch freundlicher, offener und gesünder wird." (br.)


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Stand: 12. November 2002