Ausgabe Nr. 46 · 13. November 2002 |
||||||||||||||
Ernst Schwemmer |
CDU |
|||||||||||||
Luftbelastung in Heidelberg niedriger als 1991 Diese Mitteilung konnten die Mitglieder des Umweltausschusses in ihrer Sitzung am 6. November entgegennehmen. Wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahrzehnt die Zahl der Kraftfahrzeuge und der motorisierte Individualverkehr in der Stadt zugenommen haben, so ist dies eine sehr erfreuliche Nachricht. Die vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer Wiederholung der Flechtenkartierung im Stadtgebiet durch die Firma "Fachberatung Umweltwirkungen" aus Stuttgart. Flechten sind Zwitterwesen aus Pilz und Alge und reagieren empfindlich auf Luftschadstoffe. Diese beeinträchtigen ihr an sich schon sehr langsames Wachstum, können an ihr Schäden hervorrufen und führen zum Verschwinden empfindlicher Flechtenarten aus dem Untersuchungsgebiet. Durch die Beobachtung und Kartierung der Flechten kann die Summenwirkung fast aller Luftschadstoffe sehr gut beurteilt werden. Während früher standardisierte Flechtentafeln mit der Blasenflechte (Hypogymnia), einer der häufigsten Laubflechten, auf Eichenrinde aufgestellt wurden, erfolgt jetzt die Erfassung aller baumbewohnenden Flechten mit Hilfe eines Zählgitters. Artenspektrum und Entwicklung ermöglichen gesicherte Aussagen über die Luftgüte. An 21 Messpunkten im Stadtgebiet wurde die Flechtenvegetation beurteilt und die Ergebnisse in einer Karte dargestellt. Die höchste Luftgüte (geringster Schadstoffgehalt) ergab sich auf dem Gaisberg. Niedrige bis mäßige Luftgüte in Rohrbach-Siegelsmauer (Westwind trägt Schadstoffe gegen den Hang) entlang des Neckars, in Kirchheim und am Flugplatz Pfaffengrund. Mäßige Gütewerte, also Orte mit noch niedriger Luftbelastung liegen im Bereich Handschuhsheim, in Schlierbach, in Ziegelhausen und im Emmertsgrund. Offenbar hat das Zementwerk dort geringeren Einfluss als allgemein angenommen wird. Gegenüber den Untersuchungen von 1991 zeigte sich bei elf Messpunkten eine Verbesserung, bei sieben Messpunkten ein Gleichbleiben und nur an drei Punkten eine Abnahme der Luftqualität. Positive Nachrichten werden nur zu oft zu wenig beachtet, deshalb dieser Hinweis! Wir sollten aber auch weiterhin alle möglichen Anstrengungen unternehmen, damit sich dieser Trend fortsetzen kann. |
||||||||||||||
Zum Seitenanfang | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Karin Werner-Jensen |
SPD |
|||||||||||||
Allein mit Kind in Heidelberg "Allein mit Kind in Heidelberg" - unter diesem wichtigen Thema hatte das Diakonische Werk Heidelberg, Heidi Fahrenkopf und Charlotte Geretschläger, vor einiger Zeit zu einer ersten Podiumsdiskussion ins Schmitthennerhaus in der Altstadt eingeladen. Anwesend waren Stadträtinnen und Räte aller Fraktionen und Claudia Döring, Leiterin der städtischen Kindertagesstätten. Ziel war es, Wege zu suchen, wie alleinerziehende Elternteile in Heidelberg besser zurecht kommen können - fast ein Drittel aller Kinder werden inzwischen von vorwiegend nur noch einem Elternteil betreut! Druck, Überforderung, zu wenig Zeit für das Kind und für sich selbst, oft zu wenig Geld, Einsamkeit, das Gefühl, in der Gesellschaft nicht richtig anerkannt zu sein - das waren nur einige Probleme, die von Seiten der Alleinerziehenden geäußert wurden. Längst nicht auf alles kann die Politik Antwort geben. Aber da, wo sie helfen kann, sollte sie es auch tun. Auf gute Betreuung der Kinder sind alle Alleinerziehenden angewiesen, und dieses kann die Politik unterstützen. Heidelberg stellt allein für 10% der Kinder unter 3 Jahren inzwischen Hortplätze zur Verfügung. Ziel sind 15% Versorgung. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg sind es 1,3%! Alle Kinder ab 3 Jahren haben inzwischen einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, allerdings sei der nicht immer im eigenen Stadtteil gewährleistet. Auch gäbe es private (nicht städtische!) Träger, die keine Betreuung in der Mittagszeit mit Essen zur Verfügung stellen können - eine Leistung, die arbeitende Eltern dringend brauchen. Das Heidelberger Angebot der Kindertageseinrichtungen ist umfangreicher und differenzierter, auch in der Bezahlung, als in den meisten anderen Gemeinden. Es geht von einem sechsstündigen Grundangebot (7.30 Uhr bis 13.30 Uhr) in der Einkommensstufe I (bis 1.850 Euro) von 58 Euro bis Stufe V (über 4.910 Euro) mit 103 Euro, plus 50 Euro für Mittagessen. Außerdem gibt es die Tagesbetreuung von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr, wieder nach Einkommensstufen gegliedert und den Hort, der auch in den Ferien ganztags geöffnet ist. Als freiwillige Leistung der Stadt Heidelberg mit jährlich über 1,1 Mio. Euro Zuschuss wird in einem Modulsystem die "Verlässliche Grundschule" angeboten, die Kinder bis zu 9 Stunden täglich (7.30 Uhr bis 15.00 Uhr, mit oder ohne Essen) betreut. Aber das alles reicht noch nicht aus. Es gibt noch viele Fragen. Alleinerziehende empfinden die Stadtverwaltung oft "als Labyrinth". Sie fänden oft erst nach erheblichem Zeitaufwand die richtige Ansprechperson. Hilfreich wäre eine bestimmte Ansprechperson in der Verwaltung, quasi als "Expertin in Fragen für Alleinerziehenden", die vernetzt auf alle Fragen antworten könnte. Einen entsprechenden Antrag zur Situation der Alleinerziehenden habe ich inzwischen formuliert und "aus der Mitte des Gemeinderates" an die Verwaltung gegeben. Alleinerziehende bräuchten, so ihr Wunsch, einen Ort, an dem sie sich regelmäßig treffen könnten. Die Räume des Seniorenzentrums in der Marstallstraße sind nicht ausgelastet. Ich habe deshalb gefragt, ob das Diakonische Werk Räume anbieten und Hilfestellung für Alleinerziehende geben könnte. Dies wird dort derzeit geprüft. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls zu prüfen, ob das Seniorenzentrum in der Altstadt nicht besser als "Familientreff" oder "Generationstreff" zu erweitern wäre. Für ein reines "Seniorenzentrum" in der jetzigen Form besteht offenbar kein großes Bedürfnis von Seiten der Altstadtbewohner. Die Diskussion war ein erster guter Schritt von Seiten des Diakonischen Werkes Heidelberg, bei dem Alleinerziehende mit ihren Fragen an die Öffentlichkeit begleitet wurden. Weitere werden folgen. Allgemeine Informationen für Frauen kann man übrigens im "Amt für Gleichstellungsfragen" im Rathaus, im dort erhältlichen "Frauenhandbuch", oder auch unter der Internet-Adresse www.heidelberg.de/frauen erhalten. |
||||||||||||||
Veranstaltungsankündigung Die SPD-Gemeinderatsfraktion - in Zusammenarbeit mit dem SPD-Ortsverein Altstadt/ Schlierbach - lädt alle Bürgerinnen und Bürger der Altstadt ein zu einer Informationsveranstaltung "Ausgleichsbetrag Sanierungsgespräch Altstadt II" mit den Stadträtinnen Dr. Karin Werner-Jensen und Dr. Anke Schuster sowie Gerhard Nick (Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz). Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 28. November, um 19 Uhr. Der genaue Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben. |
||||||||||||||
Zum Seitenanfang | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Ulrike Beck |
GAL |
|||||||||||||
Neu im Gemeinderat Es war ein herzlicher Abschied von allen Fraktionen für meine Vorgängerin Fidan Ulucan-Kiliç am 7. 11. im Gemeinderat. Für die verbleibende Amtszeit rücke ich als neue Stadträtin der GAL nach. Mit dem Schwerpunkt Frauenpolitik war ich von Anfang an in den Zukunftswerkstätten engagiert, seit Ende der 80er Jahre hat mich diese Thematik bis heute begleitet. Als Frauenvertreterin der Universität Heidelberg bin ich zuständig für die ca. 1300 Mitarbeiterinnen im Bereich Verwaltung und Technik, Gleichstellungsarbeit gehört zu ihrem Alltagsgeschäft. Gremienerfahrung konnte ich als langjähriges Personalratsmitglied der Universität sowie als Bezirksbeirätin in Schlierbach sammeln. In Hamburg geboren, verschlug es mich damals zum Biologiestudium aus dem Norden nach Heidelberg, wo ich 1977 mein Diplom machte. Gerne bin ich in dieser Stadt geblieben und seit über 20 Jahren im Stadtteil Schlierbach zu Hause. Ich habe einen erwachsenen Sohn und bin verheiratet mit Norbert Beck, der sich mit der Firma Beck-Solartechnik auch über Heidelberg hinaus einen Namen gemacht hat. Schwerpunktmäßig werde ich weiterhin das Thema "Frauenpolitik" begleiten und für den Gemeinderat im Umwelt- sowie im Jugendhilfeausschuss vertreten sein. |
||||||||||||||
Zum Seitenanfang | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Dr. Ursula Lorenz |
FWV | |||||||||||||
Haushaltsentwurf Am 7.11.2002 wurde der Haushaltsentwurf für 2003 im Gemeinderat eingebracht. War das Ergebnis laut Prüfungsbericht im Jahr 2001 noch vergleichsweise erfreulich, so haben wir jetzt auch in HD mit knappen Mitteln zu arbeiten (der Einband ist grau). Dennoch scheint es gelungen, die gesetzliche Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt zu erzielen. Dem Vermögenshaushalt stehen für Investitionen nur 73 Millionen Euro zur Verfügung. Die Rot-Grüne Misswirtschaft mit ihrer Arbeitsplatzvernichtenden Gesetzgebung schlägt voll auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt nieder. Die Oberbürgermeisterin hat sich durch eine in meinen Augen wichtige Bemerkung von ihren Parteifreunden in Berlin distanziert: es habe auch jetzt keinen Sinn, auf Investitionen zu verzichten und damit den Trend nach unten für Wirtschaft und Arbeitsmarkt weiter zu beschleunigen. So werden finanzielle Mittel zur Förderung der Jugend und ihrer Eingliederung in den Arbeitsprozess, im Straßenbau (Burellitunnel, Neckarquerung), im Ausbau des ÖPNV (Straßenbahn Kirchheim) und anderes mehr eingeplant. Das alles ist nur möglich durch weiteres sparsames Wirtschaften von Gemeinderat und Verwaltung. |
||||||||||||||
Zum Seitenanfang | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Dr. Annette Trabold |
FDP | |||||||||||||
Anträge wozu? Man kann sich manchmal nur wundern, mit welcher Absicht und für wen eigentlich manche Anträge formuliert werden. Da hat die SPD im Sozialausschuss und im Finanz- und Hauptausschuss jeweils den Antrag gestellt, in Heidelberg Seniorenbeauftragte einzurichten - und in beiden Ausschüssen wurde diese Absicht mit großer Mehrheit abgelehnt. Völlig zu Recht, wie ich meine. Schauen Sie sich doch mal den Gemeinderat und die Bezirksbeiräte an: Die Gruppe derer, die in den Genuss der "Karte ab 60" kommt ist dort bestens vertreten. Diese sogenannten Senioren gestalten sehr aktiv die Heidelberger Politik auf allen Ebenen bestens mit. Wieso dann diese merkwürdige Idee der Seniorenbeauftragten? Anstatt nach den misslungenen Versuchen in den beiden genannten Ausschüssen, diesen Antrag zurückzuziehen, wurde er im Gemeinderat wieder gestellt - um dort erneut mit großer Mehrheit abgelehnt zu werden. Das verstehe, wer kann..... |
||||||||||||||
Zum Seitenanfang | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
||||||||||||||
|
||||||||||||||
|
||||||||||||||
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 12. November 2002 |